Warum Touchdisplays mittels Optical Bonding länger leben

Immer mehr Branchen setzen auf HMI-Systeme, dadurch erlangt Optical Bonding eine zunehmende Relevanz.
Immer mehr Branchen setzen auf HMI-Systeme, dadurch erlangt Optical Bonding eine zunehmende Relevanz.
 Kundenspezifisches Gehäuse: Nachdem HMI-Systeme integriert wurden, sind die jeweiligen Zielgeräte anwenderfreundlich bedienbar.
Kundenspezifisches Gehäuse: Nachdem HMI-Systeme integriert wurden, sind die jeweiligen Zielgeräte anwenderfreundlich bedienbar.Bild: Bopla Gehäuse Systeme GmbH

Richtiges Verfahren für verschiedene Anforderungen

Beim Optical Bonding existieren mehrere Klebetechniken für unterschiedliche Anforderungen. Die Methode richtet sich nach der Auswahl der Komponenten, der Systemintegration und den Applikationsanforderungen. Kundenwünsche seien hierbei ausschlaggebend, weiß Thorsten Penassa von Bopla Gehäuse Systeme. „Gewünschte Display-Formate, Bauformen, bestimmte Stückzahlen und Budgetvorgaben – das alles ist bei der Wahl der Bonding-Methode zu berücksichtigen.“ Der Leiter Systemintegration muss es wissen, denn das Unternehmen bietet unter anderem (Touch-)Displayintegration von HMI-Systemen und beschäftigt sich damit einhergehend auch mit Optical Bonding.

Dry Bonding / Laminieren

Dabei unterscheidet Bopla zwischen zwei Verfahren: zum einen das Dry Bonding, also das trockene Bonding und zum anderen das Wet Bonding, das flüssige Verkleben. Das Trocken-Bonding wird auch als Laminieren bezeichnet. Dabei wird das Bonding-Material auf die Größe der sichtbaren Displayoberfläche zugeschnitten und der Luftspalt zwischen Frontglas und Touch-Sensorrückseite damit homogen gefüllt. Hierbei muss der Touch-Sensor flexibel oder semiflexibel sein. Eine hochtransparente Klebeschicht wird unter hohen optischen Anforderungen hinter das Coverglas laminiert. So darf sich z.B. kein Staub zwischen den Einheiten befinden, und es darf auch nicht zur Bläschenbildung kommen. „Das ist die Herausforderung bei diesem Verfahren. Man kann sich das Ganze am Ende ungefähr wie ein hochtransparentes doppelseitiges Klebeband vorstellen“, erklärt Penassa. Mithilfe von Druck und Wärme werden Sensor und Coverglas zusammengefügt. Dieses Verfahren ist vergleichsweise kostengünstig und zeiteffizient. Wünscht der Kunde große Gerätestückzahlen in kurzer Zeit, ist Dry Bonding die bevorzugte Methode. Allerdings sind hierbei die Möglichkeiten zur Bedruckung des Coverglases begrenzt.

Flüssiges Verkleben

Das Wet Bonding hingegen eignet sich bei Hard-to-Hard-Verbindungen, also wenn ein starrer Sensor mit dem Deckglas verklebt werden soll. Dabei verteilt sich ein flüssiger Klebstoff auf dem Touch-Sensor. UV-Licht härtet den Klebstoff anschießend aus. Das geschieht laut Penassa auch wieder unter hohen optischen Anforderungen. Dieses Verfahren ist am gängigsten, weil es flexibel einsetzbar ist. Da man hierbei UV-Licht zur Aushärtung einsetzt, ist es besonders materialschonend. Bei dieser Methode füllt der Flüssigkleber den Luftspalt zwischen Displayoberfläche und Sensorrückseite. Wünscht der Kunde ein rahmenloses oder ein Zero-Bezel-Display ist das Wet-Bonding-Verfahren nur bedingt geeignet.

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