Digitaler Lotse

Bild 2 | Durch das Scannen der Komponente identifiziert uKonn-X den Einbauort und Steckplatz.
Bild 2 | Durch das Scannen der Komponente identifiziert uKonn-X den Einbauort und Steckplatz.
Bild 2 | Durch das Scannen der Komponente identifiziert uKonn-X den Einbauort und Steckplatz.
Bild 2 | Durch das Scannen der Komponente identifiziert uKonn-X den Einbauort und Steckplatz.Bild: Murrelektronik GmbH

Murrelektronik hat uKonn-X in den letzten zwei Jahren in seiner neu gegründeten Global BU Digital Solutions neu entwickelt und arbeitet derzeit in der Markteinführung mit Pilotkunden. uKonn-X steht für ´You connect anything´ – und der Name ist Programm: Wie ein Lotse führt das System digital den Nutzer Schritt für Schritt auch durch komplexe Vision-Installationen oder -Inbetriebnahmen. Dabei macht sich das System eine auf elektrischen Bauteilen oder Baugruppen ohnehin verfügbare Informationsquelle zunutze: Per Handscanner oder Handy liest der Nutzer über den aufgedruckten Code das jeweilige Bauteil ein – und das System verknüpft diese Informationen mit den elektrisch und mechanisch hinterlegten Daten der Maschine oder Anlage. Die Lösung nutzt die vorliegenden Kundendaten und -informationen, um den elektrischen Schaltplan mit einem virtuellen 2D- oder 3D-Modell zu verbinden – und lotst den Nutzer sicher hindurch. Dieser erhält wie bei einem Navigationssystem eine klar verständliche, visuelle Anleitung zu jedem einzelnen Installationsschritt – und das System warnt ihn, wenn er ´falsch abgebogen´ ist, also z.B. aus Versehen den falschen Einbauort gewählt hat.

Bild 4 | uKonn-X dokumentiert automatisch digital das Bestätigen, Prüfen und Kommentieren der einzelnen 
Installationsschritte.
Bild 4 | uKonn-X dokumentiert automatisch digital das Bestätigen, Prüfen und Kommentieren der einzelnen Installationsschritte.Bild: Murrelektronik GmbH

Scannen, installieren, dokumentieren

Konkret bedeutet das: uKonn-X zeigt dem Nutzer auf dem eingelesenen Schaltplan sowie dem 2D- oder 3D-Modell der Maschine, welche Komponenten er im nächsten Schritt miteinander verbinden muss. Dabei lassen sich auftragsindividuelle Installationsreihenfolgen mit dem System problemlos abbilden. Gleichzeitig zeigen aufleuchtende Status-LEDs an den entsprechenden Feldbusmodulen den richtigen Steckplatz an. Sobald ein Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, bestätigt der Nutzer das im System – und dieses schreibt automatisch im Hintergrund eine lückenlose technische Dokumentation zu der realen Installation. Die Zukunft der elektrischen Installation lässt sich damit in drei Worten zusammenfassen: Scannen, installieren, dokumentieren.

Bild: Murrelektronik GmbH

Digital gestützte Prozesse

Was bisher ausschließlich die Sache von elektrotechnisch qualifizierten Personen war und sich dennoch in der Praxis oft als fehleranfällig erwiesen hat, ist zukünftig kinderleicht, geht deutlich schneller und unterstützt eine fehlerfreie Arbeit, weil das System falsche Einzelschritte sofort erkennt und darauf hinweist. Die tatsächlich installierte Maschine mit all ihren Komponenten ist lückenlos digital dokumentiert und so jederzeit verfügbar, was bei Personalwechsel einen verlustfreien Informationsfluss garantiert. Ergibt sich im Verlauf der Installation oder später im Betrieb der Anlage der Bedarf, Änderungen an der Maschine vorzunehmen, lassen sich diese schnell im System korrigieren, kommentieren und an die beteiligten Parteien – also z.B. die Konstruktion – kommunizieren.

Offenes System

uKonn-X ist in allen Schnittstellen bewusst offen gehalten und unterstützt die Komponenten und Baugruppen aller Hersteller. Zudem ist die Lösung auf alle etablierten Datengformate ausgelegt, so dass die Kompatibilität mit jeglicher Planungssoftware und ihren Formaten sichergestellt ist. Sein volles Potential entwickelt die Lösung aber vor allen Dingen im Zusammenspiel mit den dezentralen, nahtlosen Automatisierungssystemen von Murrelektronik, bei denen alle Komponenten direkt im Feld nach dem Plug&Play-Prinzip miteinander verbunden werden können. Die Vorteile lassen sich an einer typischen Herausforderung bei Vision-Applikationen verdeutlichen, d.h.mehrere, oft identische Kameras an der korrekten Stelle zu installieren: Durch den Einsatz vorkonfektionierter Leitungen und hybrider Switche reduziert sich die Anzahl der Steckverbindungen im Vergleich zu Einzelverdrahtungen und Klemmkästen enorm. Das verringert sowohl die Komplexität als auch das Fehlerpotenzial. Damit ist das Einsparpotenzial beim Installationsaufwand – unabhängig von der Größe und der Komplexität der Anlage – besonders groß, da gleichzeitig Prüf- und Dokumentationsaufwände entfallen.

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