Einfacher Einstieg in das Energiemonitoring

An die neue Steuereinheit SCU200 können verschiedene Geräte über Modbus, InSite-Bus und Wireless Mbus integriert werden.
An die neue Steuereinheit SCU200 können verschiedene Geräte über Modbus, InSite-Bus und Wireless Mbus integriert werden.
Die neue SCU200 ist platzsparend und leistungsfähig. Bis zu fünf Erweiterungsmodule können an eine Steuereinheit montiert werden.
Die neue SCU200 ist platzsparend und leistungsfähig. Bis zu fünf Erweiterungsmodule können an eine Steuereinheit montiert werden. Bild: ABB Stotz-Kontakt GmbH

Das InSite-System erfasst und überwacht Energieverbrauch, Ströme, Spannung, Temperatur und Schaltzustände in der Anlage und somit im Gebäude. Mithilfe der neuen, kompakten und modularen Steuereinheit SCU200 werden Daten von den Feldgeräten gesammelt. Eine transparente und strukturierte Visualisierung präsentiert die Messdaten in Tabellen, Diagrammen oder Linien auf einem lokalen Webserver. Dies ermöglicht Facility Managern oder Energiemanagern, die Daten eigenständig auszuwerten und daraus Energieeffizienzmaßnahmen abzuleiten. InSite bietet Vorteile wie Skalierbarkeit, Flexibilität und Energieeffizienz für verschiedene Anwendungen wie Einzelhandel, Filialen und kleine Zweckgebäude. Für Industrie, Rechenzentren und große Zweckgebäude hat ABB die größere Steuereinheit SCU100 im Portfolio.

An die neue Steuereinheit SCU200 können verschiedene Geräte über Modbus, InSite-Bus und Wireless Mbus integriert werden.
An die neue Steuereinheit SCU200 können verschiedene Geräte über Modbus, InSite-Bus und Wireless Mbus integriert werden.Bild: ABB Stotz-Kontakt GmbH

Erweiterungsmodule und Einbindung

Die Steuereinheit SCU200 zeichnet sich durch ihre platzsparende Bauweise aus. Dank der neuen steckbaren Erweiterungsmodule lässt sich das System besser an die individuellen Anwendungsbedürfnisse anpassen. Zudem ermöglicht der modulare Ansatz die nachträgliche Erweiterung der Systemfunktionen. Eine dieser Erweiterungen ist die Integration des neuen, kommunikativen Überspannungsschutz eOVR, der neben dem Schutz vor transienten Überspannungen auch verschiedene Daten überwacht und meldet, um die Sicherheit, Verfügbarkeit und Lebensdauer der elektrischen Anlage zu verlängern. Zusätzlich können durch den Zugriff auf Echtzeitdaten auch z.B. vergangene Überspannungsereignisse angezeigt werden. Dies ist hilfreich bei Versicherungsfällen im Zusammenhang mit Blitzschäden. Die neuen Wireless Mbus- und Energiemess-Module (dreiphasig) können je nach Mess- und Optimierungsziel werkzeuglos an die Steuereinheit angeschlossen werden. Dank Modularität und Skalierbarkeit lässt sich InSite in bestehende Installationen integrieren und eignet sich für kleine und große Anwendungen – sowohl für Neuanlagen als auch für Retrofit-Lösungen. Die neuen digitalen Hilfsschalter INS-S/H erfassen die Schaltzustände und die Temperatur von Sicherungsautomaten, Fehlerstromschutzschaltern oder FI/LS-Schaltern. Dadurch werden z.B. Fehler, die durch die Auslösung eines Sicherungsautomaten erfolgen, unmittelbar und transparent angezeigt. Die Meldungen erhält der Facility Manager direkt im Webserver, zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit Alarmmeldungen per E-Mail zu erhalten. Neben allen ABB-Systemen können auch Geräte von Drittherstellern, wie PV-Wechselrichter, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge oder Energiespeicher, angeschlossen werden.

Visualisierung und Laststeuerung

InSite ermöglicht eine Visualisierung von Messgeräten, wie z.B. dem Multi-Messgeräte D1M. Sobald das System installiert ist, können diese Geräte automatisch über den integrierten Webserver erkannt und verbunden werden. Dies ermöglicht einen Fernzugriff auf die von den Feldgeräten übertragenen Daten. Der lokale Webserver bietet einen Installationsassistenten sowie Funktionen zur Kostenberechnung und automatisierte Aktionen für statisches Lastmanagement, um eine effiziente Energienutzung zu gewährleisten. Das Dashboard enthält vordefinierte Widgets für verschiedene Visualisierungen sowie anwendungsbezogene Widgets, die Kosten- und Energiedaten transparent darstellen. Der Bereich ‚Kostenanalyse‘ bietet z.B. einen Überblick über den Verbrauch von Versorgungsleistungen. InSite erkennt und vermeidet Lastspitzen, die einen Kostenfaktor in der Stromrechnung darstellen. Der Facility-Manager kann einstellen, dass bei Erkennung von Lastspitzen durch die SCU200 (z.B. beim Einschalten eines Industrieofens) ein anderer Verbraucher kurzzeitig abgeschaltet wird, sobald ein bestimmter Schwellwert erreicht ist. Dies geschieht über den Motorantrieb S3C-MOD, der den Sicherungsautomaten steuert. In der Variante Fernantrieb F3C-AR mit automatischer Wiedereinschaltung überprüft der Motor das Schutzgerät, das zuvor einen Fehler gemeldet hatte. Falls der Fehler weiterhin besteht oder sich nicht von selbst behebt, wird der Vorgang wiederholt. Wenn der Fehler fortbesteht, bleibt das Schutzgerät deaktiviert.

Erweiterung zum Energiemanagement

Das System bietet einen einfachen Einstieg in den Bereich des Energiemonitorings. Wenn dann der Wunsch nach erweiterter Steuerung und Automationen für noch mehr Energieeffizienz aufkommt, kann InSite auch in ein Energiemanagementsystem integriert werden. Die vom System erfassten Daten können über eine API-Schnittstelle an ein übergeordnetes System übergeben werden. Dadurch entsteht eine Komplettlösung zur Optimierung des Energieverbrauchs, sowohl in der Unterverteilung als auch in der Hauptverteilung. Dies ermöglicht die Einhaltung von Energieeffizienzstandards sowie die Reduktion des CO2-Ausstoßes. Im Gegensatz zum Energiemonitoring greift das Energiemanagementsystem aktiv in die elektrische Anlage ein. So erfolgt damit z.B. das Dimmen von Licht, das Drosseln der Heizungstemperatur, die intelligente Verteilung von PV-Energie, die Eigenbedarfsoptimierung und das Lastmanagement automatisiert. Energiemanagementsysteme wie der ABB Ability Energy Manager und der ABB Ability Building Analyzer übernehmen dabei Energie- und Lastmanagementaufgaben. Alternativ kann auch die Software eines Drittherstellers für eine universelle Gebäudemanagement-Plattform zum Einsatz kommen.

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