Energieverluste mit wenigen Schritten reduzieren

Elektroinstallationen in Gebäuden nach IEC 60364-8-1 / DIN VDE 0100-801 in sechs Effizienzklassen (EE0 bis EE5) eingestuft: In die Bewertung fließen 26 verschiedene Parameter ein.
Elektroinstallationen in Gebäuden nach IEC 60364-8-1 / DIN VDE 0100-801 in sechs Effizienzklassen (EE0 bis EE5) eingestuft: In die Bewertung fließen 26 verschiedene Parameter ein.

Maximale Transparenz durch effiziente Energiemessung

Man kann nur optimieren, was man vorher gemessen hat. Daher sollte bereits in der Planungsphase ein fundiertes Konzept zur Energiemessung innerhalb der Energieverteilung erstellt werden. Auch hier bietet die IEC60364-8-1 einen Leitfaden. Die Auswahl und Installation von Energiemesseinrichtungen erfolgt hierbei abhängig von Anwendung und Anlagenspezifikationen. Die Norm definiert drei Klassen von Gerätearten (PMD): PMD-I für Energienutzungsmessung, PMD-II für grundlegende Leistungsüberwachung und PMD-III für erweiterte Leistungsüberwachung. Die PMD-Klasse eines Geräts bestimmt die erforderlichen Funktionalitäten im Hinblick auf die Messung unterschiedlicher Parameter. In der Regel kommen PMD-III-Geräte an Einspeisepunkten, PMD-II-Geräte auf Verteilebene und PMD-I-Geräte an Lasten zum Einsatz. Die Auswahl hängt jedoch von individuellen Gegebenheiten und Anforderungen ab, insbesondere bei kritischen Lasten oder Lasten mit umfangreichem Datenbedarf. Ziel ist dabei einen möglichst großen Anteil des Gesamtjahresenergieverbrauchs bestimmten Verbrauchergruppen zuordnen zu können und kritische Teilsysteme kontinuierlich zu überwachen. Nur durch maximale Transparenz sind im nächsten Schritt auch Optimierungsmaßnahmen im Bereich Energie-/Lastenmanagement möglich.

Fazit und Ausblick

Damit elektrische Anlagen den heutigen hohen Anforderungen an Energieeffizienz gerecht werden können, ist es notwendig, bereits in der Planung der Energieverteilungen entsprechende Konzepte vorzusehen. Wie die vorausgegangenen Erläuterungen gezeigt haben, birgt die Konzeption, Auslegung und Dimensionierung der geplanten Produkte und Systeme ein interessantes Potenzial zur Reduzierung von Energieverlusten und damit zur Steigerung der Effizienz. In Kombination mit einem fundierten Konzept zur Energiemessung schaffen Planer die Grundlage für ein effizientes Energiemanagement im späteren Betrieb. Die Zielsetzung liegt dabei nicht in der Senkung von Investitionskosten, sondern in der Reduzierung von Energiekosten sowie insbesondere in der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen auf Grundlage der aktuellen Klimapolitik. Durch die Optimierung der Energieeffizienz in Niederspannungs-Energieverteilungen lassen sich beachtliche Einsparungen an CO2-Emissionen in Gebäuden erzielen, die einen relevanten Beitrag zum politischen Ziel der Klimaneutralität leisten. Damit verbundene höhere Investments zahlen sich finanziell auch für den Investor aus. Denn Betreiber stehen auf Grund der heutigen Rahmenbedingungen unter starkem Druck, möglichst CO2-neutral zu agieren und sparen durch minimierte Verluste zudem bares Geld ein. Die Effizienz der Energieverteilung wird für Betreiber daher auch in Zukunft ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl von Immobilien sein. Für Investoren stellt sie folglich die Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermietung oder Veräußerung des Objekts dar. Idealerweise besteht ein entsprechendes Konzept zur Steigerung der Energieeffizienz stets aus einer Kombination mehrerer unterschiedlicher Maßnahmen, die sich bei vorausschauender Planung gegenseitig ergänzen und in ihrer jeweiligen Wirkung verstärken.

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