Bis zu 80 Prozent geringere CO2-Emissionen pro Charge

Bild: Syntegon Technology GmbH

Kampagnenabfüllung spart zusätzlich

Wie dies aussehen könnte, zeigt eine zweite Berechnung, bei der die Auswirkungen veränderter Produktionsabläufe auf den CO2-Ausstoß im Vordergrund standen. Statt mehrere Einzelchargen zu fahren, setzt das Lohnunternehmen auf eine sogenannte Kampagnenabfüllung, d. h. mehrere Chargen im Verbund. Formatwechsel, wie Anpassungen mechanischer Komponenten, und Reinigung reduzieren sich dadurch deutlich. Das macht sich bei den Emission bemerkbar. „Auch hier haben wir Daten zu den unterschiedlichen Produktionszyklen erhoben und uns die Betriebsmodi genau angesehen. Wieviel Energie benötigt die Abfülllinie im laufenden Betrieb? Wieviel im Standby?“, erläutert Carbon. Die Auswertung der mittleren Zeiten für Einzel- wie Sammelchargen belegt, wie der Lohnabfüller im Kampagnenbetrieb bis zu 20 Prozent Emissionen spart. Drehte sich in dem konkreten Projekt viel um den laufenden Betrieb, sollten Unternehmen laut Carbon andere Anlagenzustände nicht außer Acht lassen: „Welche Energie in der nicht-produktiven Zeit wirklich nötig ist, zeigen oft erst detaillierte Analysen, etwa zu den verschiedenen Stand-by-Modi. Auch hier haben Anlagenbetreiber mehrere Möglichkeiten, Ressourcenverbräuche und damit Emissionen effektiv zu steuern“, zeigt sich Carbon überzeugt.

Bild: Syntegon Technology GmbH

Weichen stellen für die Zukunft

Die Transparenz liefert in beiden untersuchten Fällen wesentliche Erkenntnisse: „Wir befinden uns derzeit erst am Anfang der Auswertung unserer LCA. Denkbare Szenarien wären weitere Anpassungen der Produktionsabläufe, etwa durch Detailbetrachtungen der Emissionen auf Ebene der Produkte und Packmittel, die wir ebenfalls abdecken können“, führt Carbon aus. So ließe sich unter anderem ermitteln, welchen Einfluss Packmittel wie Glas auf die Emissionen haben. Änderungen an kritischen Prozessparametern und Produkten, etwa beim WFI, erfordern indes nicht selten Requalifizierungen, die Unternehmen bei der LCA-Analyse berücksichtigen müssen. „Die LCA ist kein Selbstzweck, sondern bietet wichtige Impulse, die Unternehmen bei einer umsichtigen Planung und Erfüllung von regulatorischen Anforderungen berücksichtigen können“, sagt Carbon. Diesen Ansatz verfolgt Syntegon aktuell in der Lebensmittelindustrie. Hier stehen die Packmittel im Fokus, die – wie auch die Anlagen selbst – den Ausstoß von Emissionen beeinflussen. Alternative Materialien, die klassische Mehrschichtfolien ablösen, erweisen sich dabei als vielversprechend – und weisen einen möglichen Weg in eine Welt mit weniger Umweltbelastung.

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