ERP und MES – zwei Systeme mit dem gleichen Ziel

Bild: Telegärtner Karl Gärtner GmbH

In einer immer vernetzteren Welt ist die Herstellung von Konnektivität durch die Übertragung von Daten, Sprache und Signalen unverzichtbar – etwa in Heim- und Büronetzwerken, in Fabriken an den Fertigungslinien und in der Intralogistik sowie bei Industrie-4.0-Szenarien, aber auch in Rechenzentren oder bei der Kommunikation per Mobilfunk. Um dies zu ermöglichen, wird vielerorts auf die Standard- bzw. Sonderlösungen der Telegärtner-Gruppe zurückgegriffen. Die Kernkompetenz des inhabergeführten Familienunternehmens liegt in der Entwicklung und Herstellung koaxialer Steckverbinder.

Die Mitarbeiter erfassen gefertigte Stückzahlen an Terminals in der MES-Software, die diese direkt an S/4Hana übergibt, wo sie sofort verarbeitet werden.
Die Mitarbeiter erfassen gefertigte Stückzahlen an Terminals in der MES-Software, die diese direkt an S/4Hana übergibt, wo sie sofort verarbeitet werden.Bild: Orbis SE

Weiter optimieren

Von diesen werden mehrere Millionen pro Jahr produziert – vom Kleinststeckverbinder für Elektronikgeräte bis zum Präzisionssteckverbinder für Labormessgeräte. Telegärtner konfektioniert darüber hinaus Kabel und fertigt Kabelsysteme und -baugruppen, aber auch Netzwerkkomponenten, Kunststoffspritzgussteile und Industrieelektronik. Damit das Unternehmen auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich am Markt agieren und weiter wachsen kann, ist es nötig, den Digitalisierungs-, Automatisierungs- und Standardisierungsgrad seiner Geschäftsprozesse in allen Bereichen zu erhöhen, auch um sie dauerhaft zu optimieren.

Gleichzeitige Einführung

Durch die gleichzeitige Einführung und Inbetriebnahme von SAP S/4Hana und dem nahtlos in diese ERP-Suite integrierten Orbis Manufacturing Execution System (MES) bei Telegärtner Karl Gärtner sind die Weichen dafür gestellt. Die parallele Implementierung war erforderlich, da ab dem Go-live-Termin von S/4Hana auch die zur Erfassung von Betriebsdaten (BDE) und Maschinendaten (MDE) erforderlichen Prozesse im Shopfloor genutzt werden sollten. ERP und MES bilden die Grundlage für eine homogene IT-Landschaft mit harmonisierten Stammdaten sowie mit standardisierten und transparenten Prozessen, vom Kundenauftrag, über die Materialbestellung und die Produktion bis zur Fakturierung. Die Anwendungen ersetzen ein ERP-System und eine BDE-Lösung, die von verschiedenen Anbietern stammten, nicht integriert und zudem veraltet waren.

Schnelle Effekte

Die Effekte der Integration zwischen beiden Systemen zeigten sich schnell. Insgesamt konnten seit der Einführung dieser Lösungen die Prozesse bei Telegärtner Karl Gärtner optimiert und dadurch verkürzt werden. Im Ergebnis führte das zu einer deutlichen Umsatzsteigerung bei gleichem Personalstand. „Das MES von Orbis unterstützt uns sehr wirkungsvoll dabei, im Shopfloor digitale und werksübergreifend einheitliche Prozesse zu etablieren“, sagt Andreas Schäfer, Director Operations bei der Telegärtner Karl Gärtner. Es bildet zugleich den Ausgangspunkt für eine Smart Factory, in der alle an der Produktion beteiligten Akteure vernetzt sind, und zeichnet sich durch automatisierte und bidirektionale „Echtzeit“-Prozesse aus – vom ERP-System bis hinunter zur Maschinensteuerung. Die gegenwärtig 120 Anwender in Steinenbronn erfassen gefertigte Stückzahlen jetzt schnell an Terminals in der MES-Software, die diese direkt an S/4Hana übergibt, wo sie sofort verarbeitet werden. Produktdaten (Fertig-, Gut-, Ausschussmengen, Durchlauf- und Taktzeiten) und Prozessdaten (Stand-, Betriebs-, Produktions- und Rüstzeiten, geplante/ungeplante Stillstände) fließen automatisch in das MES ein, das über das Orbis Multi Process Interface (Orbis MPI) mit den Anlagen verknüpft ist. Sie werden mit den Reporting-Funktionen der Lösung zeitnah ausgewertet und das Ergebnis grafisch übersichtlich visualisiert. Das schafft die Transparenz, und der Einsatz sowie die Auslastung von Maschinen und Personal werden optimiert.

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