IT-Sicherheit: Die Lebensmittelindustrie gerät ins Visier

Grundsätzlich seien Managed Services auch bei Public Clouds möglich, so Biedermann. Wenn auch die Anforderungen je nach Anwendungsumgebung mitunter relativ viel Aufwand mit sich bringen. Außerdem ist der Einstieg in Public Clouds meist kostengünstiger als der Start mit einem Managed Services Dienstleister. „Allerdings kalkulieren Unternehmen mit wenig IT-Kompetenz oft einen ähnlichen Kostenrahmen auch für den laufenden Betrieb ein.“

Ein Fehler, der laut Biedermann teuer werden kann. „Die Cloud verführt die Nutzer dazu, Microservices und Instanzen hinzuzufügen, die möglicherweise für eine aktuelle Anwendung hilfreich sind. Denn der ‚Demonstrator‘ macht es der IT eines Unternehmens einfach, Dinge auszuprobieren.“ Je länger ein Unternehmen Cloud-Services nutze, desto häufiger entstehe dadurch ein Wildwuchs. „Oft werden dann Dienste bezahlt, von denen keiner mehr weiß, dass man sie überhaupt abonniert hat. Das treibt die Kosten in die Höhe, ohne einen Nutzen zu generieren.“ Verschärft werde dieser Effekt durch unzureichende Dokumentation und eine hohe Fluktuation in den IT-Abteilungen, so Biedermann.

Vorteil bei global

verteilten Standorten

Eine Public Cloud könne durchaus Vorteile bringen, meint Biedermann, wenn ein Unternehmen verteilte Standorte über Kontinente hinweg unterhält. „In diesem Fall kann die Cloud die interne Zusammenarbeit vereinfachen. Außerdem sind Software-Entwicklungen weltweit verteilt möglich. Doch müssen die Kosten genau aufgeschlüsselt werden, sonst kann es schnell unwirtschaftlich werden.“ Grundsätzlich gelte: Verfügt die IT-Abteilung über relativ hohe Kompetenzen und ausreichend personelle Ressourcen , lassen sich mit dem Auslagern in eine Public Cloud gute Ergebnisse erzielen. „Nach unseren Erfahrungen sollten die Teams dazu aus mindestens zehn IT-Spezialisten bestehen, um die damit verbundenen Aufgaben dauerhaft und zuverlässig zu erledigen.“

So müssten unter anderem die regelmäßigen Updates genau geplant werden, „denn der Anbieter führt von sich aus keinerlei Updates durch.“ Bei mittleren und kleinen IT-Projekten bestehe indes die Gefahr, dass die Sicherheit in einer Public Cloud aus Ressourcenmangel zum Albtraum wird, so Biedermann.

Managed Services als Alternative

Ein Ausweg aus dem Dilemma vor allem für Mittelständler könne das Auslagern von IT-Dienstleistungen an einen Managed Services Partner sein. Viele dieser Unternehmen betreiben ihre Infrastruktur in Deutschland, arbeiten in der Regel auf einem hohen, NIS2-konformen Sicherheitsniveau, zu gut kalkulierbaren Kosten und mit kompetentem persönlichem Support rund um die Uhr.

„Ein Managed Services Partner schaut sich zunächst die Anforderungen seines Kunden an und schneidet seine Dienste genau darauf zu. So vermeidet man Wildwuchs von vornherein.“ Außerdem lasse sich allein durch die individuelle Optimierung von Servern und Software die Zahl der eingesetzten Server in günstigen Fällen halbieren. „Das sind laufende Kosten, die man einspart, und Dienstleistungen, die ein global agierender Anbieter logischerweise gar nicht erbringen kann.“

Bernhard Biedermann ist überzeugt: „Ein mittelständisches Unternehmen, das vor der Frage steht, wohin es seine IT oder Teile davon auslagert, tut gut daran, zumindest parallel zu den Angeboten der großen Cloud-Anbieter zu prüfen, ob ein deutscher Managed Services Anbieter seinen Bedarf nicht besser und unterm Strich kostengünstiger deckt.“

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