Was bringen Campusnetze?

Ein privates Mobilfunknetz (Campusnetz) soll Unternehmen dabei helfen, Prozesse zu automatisieren, um den Produktionsprozess im Idealfall effizienter, nachhaltiger und sicherer zu machen – etwa mit autonomen Robotern oder Transportfahrzeugen. Da das Netz drahtlos ist, ist es flexibler als kabelgebundene Netze und bietet Konnektivität für Sensoren, Maschinen und sogar kritische Kommunikation.

Mythos 1: Die Ablösung von Wi-Fi?

4.9G/LTE- und 5G-Private-Wireless-Technologie wird Wi-Fi bei den industriellen Anwendungen dort ersetzen, wo eine große Bandbreite und/oder geringe Latenzzeiten nötig sind. Wi-Fi ist für geschäftskritische Anwendungen oft zu instabil. Daher nutzen Unternehmen wie etwa Lufthansa Technik ein 5G-Campusnetz für die virtuelle Inspektion aus der Ferne. Wi-Fi wird aber nicht verschwinden, denn der richtige Technologiemix ist entscheidend. Wo eine Basis-Konnektivität ausreicht, wird Wi-Fi auch künftig eine wichtige Rolle spielen.

Mythos 2: Zu wenige 5G-Endgeräte

Es stimmt zwar, dass viele Anbieter noch keine großen Portfolios an 5G-Geräten haben, aber die Begeisterung rund um 5G hat zu einem echten Schub geführt. Noch wichtiger ist, dass private, drahtlose Campusnetze mehr sind als 5G. Für 4.9G/LTE gibt es ein sehr gut entwickeltes industrielles Ökosystem mit mehr als 6.800 LTE-fähigen Endgeräten. 4.9G/LTE unterstützt bereits bis zu 85 Prozent der industriellen Anwendungsfälle.

Mythos 3: Edge Computing ersetzt die zentrale Cloud

Die Einführung von Edge Computing zur Verarbeitung von Industrie-4.0-Daten ist ein wichtiges Puzzlestück für die Digitalisierung anlagenintensiver Industrien. Doch obwohl es sinnvoll ist, die Datenverarbeitung bei bestimmten Anwendungen (die z.B. verzögerungsanfällig sind) direkt vor Ort zu leisten, bilden zentrale und Edge-Clouds zusammen ein Kontinuum mit Anwendungen und Prozessen, die an unterschiedlichen Orten ausgeführt werden. Beispielsweise werden die Echtzeit-Navigationsdaten eines autonomen, mobilen Roboters, der Material an eine Produktionslinie liefert, lokal verarbeitet, um eine Steuerung mit geringster Verzögerung (Latenz) zu ermöglichen. Dagegen können Leistungsdaten für die spätere Auswertung zentral gespeichert werden.

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