Von der märkischen Kiefer zum seriellen Holzmodulbau

Klimafreundlich, zügig und bezahlbar: Das B&O-Werk in Frankfurt (Oder) ist für Großprojekte im Wohnungsbau bestens gerüstet.
Klimafreundlich, zügig und bezahlbar: Das B&O-Werk in Frankfurt (Oder) ist für Großprojekte im Wohnungsbau bestens gerüstet.

Als Ausgangsmaterial für die Fertigung der Holzfassaden und Holzmassiv- sowie Holzrahmenwände wird im Werk vor allem auf die Verwendung von regionalem Kiefernholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gesetzt – eine reichlich vorhandene Ressource, die enormes Potenzial hat, wobei der hohe Harzanteil im industriellen Einsatz zu Herausforderungen führen kann. Die auf die speziellen Eigenschaften der Kiefer ausgelegten Produktionsprozesse im Werk ermöglichen die Verarbeitung des heimischen Rohstoffs. Mit dem regionalen Bezug des märkischen Holzes als wesentliches Ausgangsmaterial werden lange Transportwege vermieden. Zudem wird der dringend notwendige Waldumbau von monotonen Kiefernwäldern zu gemischten Laubwäldern im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft unterstützt.

Nicht nur mit der Werkseröffnung und dem Einsatz regionaler Rohstoffe setzt B&O Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Inklusive der 4,2Mio.€ Fördermittel des Landes Brandenburg investierte das Unternehmen 28Mio.€ für den neuen Produktionsstandort. „Unsere Lösungen für serielles Bauen und Sanieren hier am Standort verbinden die Vorteile ökonomischer Effizienz mit der Qualität ökologischer Nachhaltigkeit.“ Für Geschäftsführer Uwe Dohrn geht es „nicht nur um Wandelemente oder einen Bauteilkatalog, sondern um eine durchdachte Vorgehensweise, Gebäude systemisch, zeit- und kosteneffizient bei hoher Qualität umzusetzen“.

Spezialist für schlüsselfertigen Wohnungsbau

B&O Bau gehört zur B&O-Gruppe und sieht sich als Generalunternehmen für schlüsselfertige Lösungen im Wohnungsbau. Von der Planung und Kalkulation über die serielle Fertigung der Holzwandelemente bis hin zur Montage – alles liegt in einer Hand. Der Familienbetrieb mit Hauptsitz im oberbayerischen Bad Aibling hat mit seinen 2.400 Mitarbeitern den Fokus auf das Bauen und Sanieren bezahlbarer Wohnungen in Form von mehrgeschossigen Wohngebäuden in Holz- oder Holzhybrid-Bauweise gelegt. Die Überbauung von Parkplätzen und die Aufstockung von Bestandsgebäuden gehören ebenfalls zum Produktangebot. So schafft das Unternehmen neuen Wohnraum – schnell, klimafreundlich und sozial ausgerichtet. Kunden sind hauptsächlich kommunale Gesellschaften und Genossenschaften.

Die Umsetzung der Bauprojekte erfolgt durch die im ganzen Bundesgebiet vertretenen Regionalgesellschaften. 2008 wurden neue Wege beschritten, die Aufstockung eines Hauses in der Kölner Fordsiedlung war das erste Projekt dieser Art für das traditionsreiche Unternehmen. Die Holzwandelemente für die Bauprojekte werden im hier vorgestellten neuen Produktionswerk in Frankfurt (Oder) hergestellt. Die patentierten Wandsegmente sind bis zu acht Geschossen tragfähig.

B&O Bau will auch zukünftig Visionen und Mut zeigen, neue Strategien entwickeln – Gründe genug, intensiv in Forschung zu investieren, neue Bauweisen auf Praxistauglichkeit zu testen und Konzepte zu erproben, die Bauen mit ökologischem und sozialem Handeln in Einklang bringen. Schon bald soll in Frankfurt (Oder) auf dem Werksgelände mit dem Bau einer neuen Halle begonnen werden.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hat das Werk von B&O Bau in Frankfurt (Oder) nicht nur miteröffnet, sondern vertritt eine engagierte und nachhaltige Meinung zum modularen Holzbau und dessen ökologischer und ökonomischer Relevanz für die Bundesrepublik Deutschland.

„Die Zukunft des Wohnungsbaus liegt in nachhaltigen und effizienten Bauweisen. Der serielle und modulare Holzbau bietet hierbei hervorragende Chancen, um den dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken und gleichzeitig ökologische sowie ökonomische Vorteile zu nutzen. Holz als nachwachsender Rohstoff spielt eine zentrale Rolle im klima- und ressourcenschonenden Bauen. Derartige Produktionsstätten mit vorgefertigten Holzmodulen bzw. Holzwandelementen, wie B&O Holzbau in Frankfurt (Oder) werden gebraucht, um die Bauzeit erheblich zu verkürzen und so schneller auf den Bedarf an Sanierung und Neubau zu reagieren. Wenn wir Maschinenbautradition mit Bauindustrie verheiraten, haben wir einen weltweiten Exportschlager für nachhaltigen, preiswerten Wohnungsbau.

Ökologisch bietet der serielle Holzmodulbau ebenfalls enorme Vorteile. Holz bindet während seines Wachstums CO2, leistet einen positiven Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase, senkt den Energieverbrauch und minimiert den Bauabfall. Wirtschaftlich gesehen profitieren wir von den niedrigen Baukosten und einer schnelleren Fertigstellung der Gebäude. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze in der Holzindustrie und im Baugewerbe, sondern führt auch zu einer stabileren und nachhaltigeren Bauwirtschaft.“

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Kategorisiert in Holzbau

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