„Wohnraum in Holzbauweise ist Nachhaltigkeit“

Bild: WEINMANN Holzbausystemtechnik GmbH

Wie bewerten Sie die aktuelle wirtschaftliche Lage im Bereich Holzbau und welche Trends fallen Ihnen auf?

Dr. Stefan Bockel: Die derzeitige wirtschaftliche Lage des Bausektors ist in vielen Ländern angespannt. Da der Holzbau ein globaler Megatrend ist, sehe ich diese Herausforderungen nicht als mittel- bis langfristig an. Neben den konjunkturellen Herausforderungen ergeben sich aber auch viele Chancen durch die Entwicklung weiterer Marktsegmente, wie den Mehrgeschossbau, das Fertigen in Modulbauweise, als auch die serielle Sanierung im Bestand. Hierbei sehe ich auch viel Bewegung in Richtung Vorfertigung und Automatisierung in mittelständischen Handwerksunternehmen.

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell, vor allem im Hinblick auf die Konjunktur?

Die konjunkturelle Lage erschwert insbesondere die Bezahlbarkeit von Wohnraum, auch in Holzbauweise. In den letzten Jahren konnte der Holzbau, speziell in Deutschland, stetig neue Marktanteile gewinnen, im Einfamilien- als auch im Mehrfamilienhausbereich. Die Herausforderung ist einerseits dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum nachzukommen, als auch unsere Klimaschutzziele im Gebäudesektor zu erfüllen. Beides lässt sich hervorragend mit Holzbau erreichen. Neben der Erweiterung von Fördermöglichkeiten halte ich ein stabiles politisches Umfeld im Bau für absolut notwendig die nachhaltige Transformation der Baubranche konstruktiv zu begleiten.

Sehen Sie Potenzial für technologische Entwicklungen im Sektor?

Das Potenzial sowohl für technologische als auch für digitale Weiterentwicklungen ist im Holzbau durch die vielerorts noch vornehmlich händischen Arbeiten immens. Dabei steht im Vordergrund, den Fachkräftemangel abzumildern und mit der gleichen Mannschaft im Betrieb nachhaltig durch Automatisierung einen höheren Output zu erreichen. Konkret sehe ich viel Potenzial für kleine und mittelständische Unternehmen in der Vorfertigung und Automatisierung, als auch für bereits industrielle Fertigungen, die einen höheren Automatisierungsgrad, beispielsweise über Robotik, umzusetzen.

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