Lithium aus der Erde spülen

Auf dem Weg zur Klimaneutralität braucht Europa viel Lithium für Batteriespeicher – es produziert bislang aber nur ein Prozent der weltweiten Fördermenge. „Theoretisch könnten bestehende Geothermiekraftwerke im Oberrheingraben und im Norddeutschen Becken zwischen zwei und zwölf Prozent des jährlichen Lithiumbedarfs in Deutschland decken“, sagt Valentin Goldberg vom Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) des KIT, der dieses Potenzial gemeinsam mit einem Team berechnet hat. Unklar war bislang allerdings, wie lange eine Förderung möglich ist. Nach einer weiteren Studie geben die Forschenden nun einen optimistischen Ausblick: „Nach unseren Erkenntnissen ist ein Abbau mit geringen Umweltkosten über viele Jahre möglich“, sagt Goldberg. Dazu wird Lithium aus dem Wasser eines weitverzweigten Netzwerks aus Klüften und Hohlräumen im Gestein herausgelöst. Zufließendes Tiefenwasser hält den Lithiumanteil im Wasser mittelfristig stabil. www.kit.edu

Goldberg, V.; Dashti, A.; Egert, R.; Benny, B.; Kohl, T.; Nitschke, F.: Challenges and Opportunities for Lithium Extraction from Geothermal Systems in Germany – Part 3: The Return of the Extraction Brine. Energies, 2023. DOI: 10.3390/en16165899

Kategorisiert in Industrie 4.0 (I40)

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