Prozesse in Handel und Fertigung automatisieren

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Die aktuelle IDC Studie ‚Intelligent Process Automation (IPA) in Deutschland 2022‘, die auf einer branchenübergreifenden Befragung von 201 Unternehmen im März 2022 basiert, zeigt einen klar erkennbaren Wandel: Zunehmend etabliert sich bei deutschen Unternehmen die intelligente Prozessautomatisierung. Es handelt sich um Technologien, die zur Umstrukturierung, Integration, Orchestrierung und Automatisierung von Geschäftsabläufen und den damit verbundenen Prozessen eingesetzt werden. Damit ist es möglich, Prozesse in Prozessketten zusammenzufassen und miteinander agieren zu lassen. Mehr als 30 Prozent der Unternehmen setzen bereits Tools zur intelligenten Prozessautomatisierung ein. In den kommenden 24 Monaten wollen bereits mehr als 70 Prozent diese Tools nutzen.

Nebeneinander oder Miteinander?

In diesem Zusammenhang stellt sich für Entscheider auch die Frage nach dem ‚Nebeneinander und Miteinander‘ von Tools für die Prozessautomatisierung und Business-Anwendungen. 68 Prozent der Entscheider sind der Meinung, dass Business-Anwendungen wie ERP und CRM mittelfristig vollständige ‚Built-in‘-Automatisierungsfunktionen haben werden.

Automatisierung mit dem ERP-System

Insgesamt zeigt die Studie, dass die Prozessautomatisierung – nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Organisationen – weiter forciert wird. Frank Siewert, Vorstand beim IT-Dienstleister Comarch, teilt die Einschätzung der Studienautoren: „Die stetige Digitalisierung ermöglicht immer mehr Automatisierung. Daher bestätigt die IDC-Studie auch unseren Eindruck aus Gesprächen, dass immer mehr mittelständische Unternehmen RPA als Schlüsseltechnologie sehen. Die neuen Technologie-Bausteine müssen mit den klassischen Prozesstools wie ERP vernetzt werden.“ Basis dafür sei eine moderne, internetbasierte ERP-Plattform, so Siewert. Dabei solle man sich aber nicht in der Vielfalt der Möglichkeiten und in Details verlieren, sondern strategisch und Schritt für Schritt vorgehen. „Basis ist die Frage: Was bringt mein Unternehmen weiter, wo kann ich einen ROI erzielen?“, sagt Siewert.

Umsetzung in der Praxis

Allied Vision Technologies koordiniert seine 24-Stunden-Produktion mit Comarch ERP Enterprise. Ralf Gundermann, Leiter der Abteilung Business Process Applications bei Allied Vision Technologies, hebt besonders die hochautomatisierte Produktion der Alvium-Produktlinie hervor. Diese Linie bildet bereits große Teile eines Industrie 4.0-Ansatzes ab. Die Informationen fließen automatisch zwischen dem ERP und den Maschinen in der Produktion. Für Vertriebsaufträge wird zuvor die aktuelle Kapazität in der Produktion und Beschaffung geprüft. Produktionsaufträge werden automatisch erzeugt, sortiert und an die Maschinen übermittelt. Material wird automatisch per Datenverbindung beim Lieferant beschafft und geliefert. Maschinendaten werden zurückgeschrieben und ermöglichen eine sehr gute Rückverfolgbarkeit. Am Ende des Prozesses steht eine Art Verpackungsdialog, welcher die Mitarbeiter im Versand genau instruiert, welche Kamera in welches Packet gehört – die Labels werden ebenfalls automatisch gedruckt.

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