Von mangelhafter Digitalisierung und anderen Prioritäten

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Gut 20 Prozent der deutschen Unternehmen (USA: 23, UK: 19, alle: 20) geben an, dass es generell wichtigere Tagesordnungspunkte aus dem operativen Geschäftsbetrieb für sie gebe als die Erreichung von ESG-Vorgaben (Mehrfachnennungen möglich). So geben 23 Prozent der deutschen Unternehmen (USA: 28, UK: 16, alle: 23) an, dass sie keinen Plan hierfür haben; der Rest hat immerhin einen Plan oder befindet sich in der Phase dessen Umsetzung. Fünf Prozent der deutschen Unternehmen hat den Plan bereits umgesetzt (USA: neun, UK: fünf, alle: sieben). Von den Unternehmen, die jedoch Nachhaltigkeit & Co. auf ihrer Agenda haben, sehen die meisten die angesprochenen Mängel rund um die Digitalisierung als zentrales Hindernis: Rund 16 Prozent der Firmen in Deutschland geben dies als größte Schwierigkeit bei der Umsetzung an, gefolgt von einer Furcht vor Rezession und unklaren gesetzlichen Vorgaben. Bemerkenswert ist dabei, dass in den USA gerade einmal zehn Prozent – auch der Durchschnitt aller Länder – und im Vereinigten Königreich nur neun Prozent bei den digitalen Fähigkeiten Schwierigkeiten erkennen; insofern hinkt Deutschland hier hinterher. Regulative Aspekte sind über alle Regionen gleich verteilt, jedoch besteht nach dem Brexit im Vereinigten Königreich offenbar eine noch größere Sorge vor Wohlstandsverlusten als in Deutschland: Beinahe 18 Prozent der dort befragten Firmen sehen Probleme bei der Erlangung ihrer ESG-Ziele im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung allgemein.

Bedeutung digitaler Fähigkeiten groß

Dass Wohl und Wehe hinsichtlich der digitalen Fähigkeiten der Dreh- und Angelpunkt in Sachen Nachhaltigkeit & Co. sind, zeigt auch die Selbsteinschätzung der Unternehmen: 67 Prozent der Befragten in Deutschland (USA: 61, UK: 61, alle: 63) gaben eine sehr hohe Bedeutung an, 30 eine geringe; nur drei Prozent (USA: neun, UK: fünf, alle: sechs) sind der Meinung, dass hier keinerlei Relevanz in Bezug auf die Einhaltung der ESG-Vorgaben besteht.

Im Hinblick auf die rund um digitale Fähigkeiten verwendeten Technologien sind 28 Prozent der in Deutschland Befragten der Meinung, dass die Cloud der wichtigste Bestandteil von Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Initiativen ist – ein Wert der im Großen und Ganzen länderübergreifend geteilt wird. Auf Platz zwei folgt Künstliche Intelligenz, die deutschlandweit von 18 Prozent der Studienteilnehmer als essenziell gesehen wird (USA: 14, UK: 13, alle: 15); allerdings ist hier anzumerken, dass der Erhebungszeitraum noch vor dem Aufstieg generativer KI lag, Stichwort ChatGPT. Das Podium der ESG-Technologien komplettieren gemäß der Avanade-Umfrage Green-Software-Prinzipien, die länderübergreifend zwölf bis 13 Prozent und in Deutschland 18 Prozent als essenziell sehen.

Avanade

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