Montagezeit sparen, Abfall vermeiden

Bild 1 | Die Firma Wustec wurde im Jahr 2000 gegründet und ist seit 2023 Mitglied der Komax-Gruppe.
Bild 1 | Die Firma Wustec wurde im Jahr 2000 gegründet und ist seit 2023 Mitglied der Komax-Gruppe.
Bild 1 | Die Firma Wustec wurde im Jahr 2000 gegründet und ist seit 2023 Mitglied der Komax-Gruppe.
Bild 1 | Die Firma Wustec wurde im Jahr 2000 gegründet und ist seit 2023 Mitglied der Komax-Gruppe.Bild: Lapp Kabel U.I. Lapp GmbH

Ralph Schmid, Gründer und Geschäftsführer von Wustec, ist seit über 20 Jahren im Geschäft. Ihn verwundert, dass „Schaltschränke und elektrische Anlagen häufig immer noch wie vor 30 Jahren verdrahtet werden.“ Wie es anders geht, beweisen seine mittlerweile über 200 Kund:innen. „Durch die Verwendung vollautomatisch konfektionierter Drahtsätze sparen sich unsere Kunden bis zu 80 Prozent Montagezeit.“ Darüber hinaus benötigen Kund:innen keine hochqualifizierten Fachkräfte mehr, denn durch die Vorkonfektionierung vereinfacht sich die Verdrahtung erheblich. Und noch einen Vorteil bietet die Vorkonfektionierung: Es entsteht kein Litzen-Abfall.

Bild 2 | Mit den vorkonfektionierten und bedruckten 
Drahtsätzen bietet Wustec eine Dienstleistung, die derzeit von über 
200 Kunden in Anspruch genommen wird.
Bild 2 | Mit den vorkonfektionierten und bedruckten Drahtsätzen bietet Wustec eine Dienstleistung, die derzeit von über 200 Kunden in Anspruch genommen wird.Bild: Lapp Kabel U.I. Lapp GmbH

Eine Idee mit Potential

Gegründet wurde Wustec im Januar 2000. Zu jenem Zeitpunkt war Ralph Schmid 24 Jahre alt und bei einem Schaltschrankbauer beschäftigt. Als seinem Arbeitgeber eine Maschine zum Bedrucken von Einzeladern angeboten wurde, erkannte Schmid sofort das Potential. Mit seiner Überzeugung, dass sich mit dem Bedrucken der Litzen der Schaltschrankbau optimieren ließe, konnte er auch seine Bank für sich gewinnen, die ihm einen Kredit für den Erwerb der Maschine gewährte. Anfangs führte Schmid sein Unternehmen noch nebenberuflich in einer angemieteten Garage. Hier startete er, als einer der Pioniere in der Branche, mit bedruckten Drahtsätzen. Dass es bei Wustec so gut läuft, liegt auch daran, dass Schmid fortlaufend nach Innovationen sucht. Als eine der ersten Firmen setzt das Unternehmen aus dem Schwarzwald deshalb auf das Ultraschallverdichten, ein Verfahren, bei dem die Aderenden von Litzen zu einer Einheit komprimiert werden. Dadurch werden Aderendhülsen eingespart und die elektrische Leitfähigkeit und der Übergangswiderstand verbessert. Da lange keine Maschinen für die automatisierte Ultraschallverdichtung am Markt zur Verfügung standen, ergänzte er mit Unterstützung von Komax, Weltmarktführer in der automatisierten Kabelverarbeitung, zunächst eine seiner Komax-Maschinen für das Bedrucken und das Konfektionieren der Litzen mit einem Gerät zur Ultraschallverdichtung. Und weil Schmid permanent auf der Suche danach ist, seine Fertigungsprozesse zu optimieren, ist es bei weitem nicht der einzige Eigenbau, der sich in der modernen Fertigungshalle des schwäbischen Tüftlers finden lässt.

Software reduziert Aufwand

Mit seiner Bündelsoftware Wiremaster setzt Schmid auch bei der Digitalisierung Zeichen. Bevor Wustec 2023 Mitglied der Komax-Gruppe wurde, hatte Schmid bereits viel Geld und Zeit in die Programmierung der Software investiert. Doch erst durch Unterstützung von Komax „hat die Entwicklung so richtig an Fahrt aufgenommen“, erklärt Schmid. Und weil er immer auf der Suche nach Verbesserungspotentialen ist, werden zurzeit Funktionen beispielsweise zur Aufbereitung von Produktionsdaten oder zur Produktionssteuerung weiterentwickelt. Ziel ist es, mit der Software auch die eigene Fertigung effizienter zu machen. Zukünftig sollen Kundenaufträge so eingesteuert werden, dass die interne Umrüstzeit verkürzt werden kann. Wie hoch der Aufwand sein kann, zeigt ein Blick in die Fertigungshalle. Dutzende verschiedenfarbige Litzen sind in den Regalen zu finden und müssen bei Bedarf händisch in die Konfektionierungsmaschine eingezogen werden.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Die Willensstärke, die Tatkraft und der Weitblick von Schmid überzeugten Peter Marx, ehemaliger Vertriebsmitarbeiter bei Lapp. Er erkannte sofort „das große menschliche und unternehmerische Potenzial des Firmengründers“. Für ihn stand schnell fest: „Wustec wird wachsen.“ Mit seiner Expertise und passendem Material unterstützte er Ralph Schmid, „damit das neue Unternehmen am Markt Fuß fassen konnte.“ Heute bedruckt und konfektioniert Wustec mit 27 Mitarbeitenden ca. 7.000 Kilometer Kabel im Jahr. Viele Kunden wünschen sich dabei Ölflex Anschluss- und Steuerleitungen. Für Milena Bialas, die erste Auszubildende bei Wustec und heute verantwortlich für Operations and Human Resources, ist „Ölflex die etablierte Marke der Kabelbranche.“ Eine Einschätzung, die Schmid teilt: „In vielen Bereichen ist Ölflex einfach als Standard gesetzt.“ Doch nicht nur die Produktqualität, die Artikelvielfalt oder die hohe Verlässlichkeit machen Lapp zu einem „unverzichtbaren Partner für uns“, so Schmid. Auch die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Der Austausch zwischen dem Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie und Wustec ist nach wie vor eng. Schmid schätzt besonders die Flexibilität von Lapp. „Sie liefern uns auch Teilmengen von selten benötigten Litzen, das entlastet uns finanziell“, so der Geschäftsführer. Auch die Lieferung von Großkartons, aus denen die Kabel einfacher als von der Kabeltrommel in die Maschinen von Wustec geführt werden können, ist ein Projekt, „mit dem wir die Automatisierung unterstützen“, so Janine Kuhlmann, Vertriebsmitarbeiterin bei Lapp.

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