Förderlösung mit dezentraler Intelligenz

Automatische Sortierung: Blick auf einen der eingesetzten Quergurtsorter.
Automatische Sortierung: Blick auf einen der eingesetzten Quergurtsorter.
Automatische Sortierung: Blick auf einen der eingesetzten Quergurtsorter.
Automatische Sortierung: Blick auf einen der eingesetzten Quergurtsorter.Bild: Arvato

Mit seinen weltweit rund 100 Standorten und über 17.000 Beschäftigten gehört Arvato zu den international führenden Auftragslogistikern. In seinem hochmodernen Distributionszentrum in Shepherdsville, Kentucky, das rund 90.000m² umfasst, werden rund 80.000 Paletten und 10.000 unterschiedliche Artikel von zwei Elektronikanbietern gelagert, die täglich an Unternehmen und Verbraucher ausgeliefert werden.

Geräuscharme Förderung: Die Anlage wurde auf einen Durchsatz von 3.600/h ausgelegt.
Geräuscharme Förderung: Die Anlage wurde auf einen Durchsatz von 3.600/h ausgelegt.Bild: Interroll (Schweiz) AG

Geräuscharme Automatisierung

Mit der Automatisierung dieser Prozesse und späteren Wartungsdienstleistungen wurde der Systemintegrator EQ Solutions, ein Komplettanbieter von modernen Lager- und Automatisierungslösungen, beauftragt. Als Partner für diese Aufgabenstellung, bei der ein Durchsatz von 3.600 Fördergütern pro Stunde erzielt werden sollte, fungierten das texanische Materialfluss-Design House AuthenTEK Solutions und Interroll mit seinen modularen Plattformlösungen.

Da beide Arvato-Kunden an diesem Standort über praktisch identische Logistikprozesse bedient werden sollten, wurden für die automatischen Sortiervorgänge zwei Quergurtsorter von Interroll eingesetzt. Für den staudrucklosen Förderprozess, der insgesamt eine Strecke von rund 2,2km umfasst, wurde die Modular Conveyor Platform (MCP) ausgewählt. Beide Lösungen zeichnen sich durch hohe Leistung, Energieeffizienz und Langlebigkeit aus. Sie erfüllen zudem die Ansprüche, die Arvato – ein langjähriger Anwender von Interroll-Technologien in Europa und den USA – an eine möglichst geringe Geräuschentwicklung im Arbeitsumfeld stellt. Nahtlos integriert in diesen Förderprozess wurden zudem robotergestützte Etikettierstationen von AuthenTEK. Bei dieser patentierten Lösung können mehrere Etiketten mit höchster Präzision in und auf die einzelnen Kartons appliziert werden, etwa um zusätzliche Warnhinweise anzubringen. Hierdurch wird das Risiko von Fehlsortierungen eliminiert, die zu verzögerten Sendungen führen.

Alles auf einen Blick: Das intuitive Monitoring der staudrucklosen Förderanlage.
Alles auf einen Blick: Das intuitive Monitoring der staudrucklosen Förderanlage.Bild: Interroll (Schweiz) AG

Dezentrale MultiControl vereinfacht SPS-Funktionalität

Den Clou dieser Materialflusslösung bildet das intelligente Steuerungskonzept der staudrucklosen Förderanlage. Hierzu wurde die dezentrale Maschinensteuerung genutzt, die die multiprotokollfähigen MultiControl-Steuerungen von Interroll im Rahmen der MCP standardmäßig bieten. So können etwa die Sensoren und die RollerDrive-Motorrollen direkt in die Feldbusebene integriert werden. Eine weitere Sensoren/Aktoren-Ebene mit zusätzlichen Gateways wird damit von vornherein überflüssig. Außerdem vereinfacht die intelligente Förderlogik der MultiControl den Aufbau eines staudrucklosen Förderers auf Basis einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS). Das verringert den entstehenden Datenverkehr, weil auf SPS-Ebene nur noch auf die wesentlichen Entscheidungspunkte im System eingegriffen werden muss. Zudem kann das Gesamtsystem auf Monitoren visualisiert werden.

Dezentrale Intelligenz: In der Modular Conveyor Platform (MCP) eingebaute MultiControl-Steuerungen.
Dezentrale Intelligenz: In der Modular Conveyor Platform (MCP) eingebaute MultiControl-Steuerungen.Bild: Interroll (Schweiz) AG

Schaltschränke werden überflüssig

So wird auf Basis der AuthenTEK-Lösung etwa die übliche Vor-Ort-SPS im Schaltschrank durch eine SPS-Funktion in der Cloud ersetzt. Dieser Ansatz bietet gleich mehrere Vorteile: Die Installation von fest verkabelten Schaltschränken wird vermieden, die einen späteren Anlagenumbau deutlich erschwert. Zudem besteht nun auch die Möglichkeit, den Betrieb des Förderers online in Echtzeit zu überwachen. Die Idee der Dezentralität, die dieses Konzept auszeichnet, gilt übrigens auch für die Netzversorgung der Förderanlage. Statt den gesamten Förderer über einen zentralen Anschluss im Gebäude zu versorgen, werden hierzu dezentral eingesetzte Netzteile verwendet. Auch hier wird eine aufwändige Verkabelung vermieden, die die Zahl von möglichen Fehlerquellen vergrößern könnte.

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