Frauen und Robotertechnik

Chiara ist eine Autoliebhaberin und ihre Leidenschaft gilt der Naturwissenschaft, weshalb sie sich für ein Maschinenbaustudium entscheidet. 2001 zog sie direkt nach ihrem Studium nach Stuttgart, wo ihre berufliche Laufbahn bei verschiedenen Automobilunternehmen begann. Sie hat noch nie in Italien gearbeitet, aber findet sofort eine Stelle in einem Unternehmen, das ursprünglich aus Italien kommt. Von 2002 bis 2007 arbeitete sie als Mechanical Proposal bei Comau Deutschland, wohin sie 2017 nach zehn Jahren freiberuflicher Tätigkeit wieder zurückkehrte. Bei Comau konnte sie Fachkenntnisse in den Bereichen Schweißlinien, Body in White Manufacturing und Powetrain erwerben.

„Mittlerweile arbeite ich hauptsächlich an Powertrain und damit an den Schweißlinienprojekten für die Motorenachsen. Ich betreue vor allem Projekte zu Produktionslinien von Elektroautos, weil sich der Markt immer mehr in diese Richtung bewegt und Comau in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt. Ich schätze an meiner Arbeit ganz besonders, dass sie, auch wenn es so aussehen mag, als handelte es sich um einen Bereich, der nur aus technischen Inhalten und festgelegten Verfahren besteht, auch viel Kreativität erfordert. Das klingt widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass ich mit Blechteilen und Schweißanlagen zu tun habe. Aber genau so ist es. Wenn die Teile bei mir eintreffen, muss ich auch ein wenig Fantasie aufwenden, um zu verstehen, wie ich sie formen muss, um die richtige Lösung für dieses Projekt zu finden.“

Neben ihrer Liebe zu Autos und Technik hat Chiara noch eine weitere Leidenschaft, die zwar anders ist, aber viel mit den ersten beiden zu tun hat. Denn Chiara ist sportbegeistert und rudert für ihr Leben gerne. Das ist eine Familientradition, die in ihrer Kindheit begann und seit 20 Jahren andauert. Ihre Leidenschaften gehen mit ihrer Liebe für Herausforderungen, Ausdauer und dem Engagement, Ziele zu erreichen, einher. Aber nicht nur das: Diese drei gelten alle als „Männer“-Beschäftigungen, bei denen Frauen immer sehr vorkommen. Für Chiara de Ferrari war dies jedoch nie ein Hindernis, da sie immer sehr klare Vorstellungen davon hatte, was sie machen wollte.

„Als ich mich für mein Studium und meinen Sport entschieden habe, dachte ich nie, dass sie für mich als Frau nicht geeignet sind. Für mich war das normal, ich hatte Fähigkeiten und habe sie verfolgt. Die Kluft zwischen Mann und Frau habe ich natürlich auch bemerkt. An der Universität war ich oft die einzige Frau im Hörsaal, und auch heute noch habe ich nur männliche Gesprächspartner. Um dieses kulturelle Erbe zu überwinden, fehlt sicherlich ein stärkerer Zugang junger Menschen zu MINT-Fächern, und zwar bereits in der Schule. Unsere Branche kann hier viel erreichen. Comau hat beispielsweise ein Projekt entwickelt, um Kindern und Schülerinnen auf unterhaltsame Weise naturwissenschaftliche Fächer näherzubringen, indem das Unternehmen e.DO, einen kleinen Roboter, in verschiedene Schulen bringt. Damit können Schüler jeden Alters die Grundlagen oder fortgeschrittenen Methoden der Robotertechnik erlernen und ausprobieren und die häufigsten Programmiersprachen einmal versuchen anzuwenden. Projekte wie diese können dazu beitragen, mehr und mehr Kinder an naturwissenschaftliche Fächer heranzuführen.“

Fariba Madhoohi, Produktmanagerin/MATE-XT – von Iran bis Italien ist das, was wirklich zählt, die Leidenschaft für das, was du tust, auch in von Männern dominierten Bereichen, unabhängig von Geschlecht oder Nationalität

Fariba ist Projektmanagerin bei Comau, wo sie seit über zehn Jahren arbeitet. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Iran zog sie nach Turin in Italien. Geprägt wurde sie von ihrem Vater, Werksleiter von Beruf, bei dem sie aufwuchs und eine Liebe für diesen Bereich entwickelte. Bei Comau konnte sie sich weiter entwickeln und sich auf ein bestimmtes Produkt spezialisieren, das Exoskelett MATE XT, für das sie heute als Projektmanagerin verantwortlich ist. Fariba arbeitet jeden Tag mit dem Exoskelett, das fast zu einem Sohn für sie geworden ist, und sich auch durch ihren Beitrag von einer Idee zu einer Lösung auf dem Markt entwickelt hat. „Man muss keine Angst haben. In diesem Bereich gibt es viele Möglichkeiten, unabhängig davon, ob man ein Mann oder eine Frau ist. Heute gibt es jede Menge Frauen, die auf der ganzen Welt in diesem Bereich arbeiten. Auch auf LinkedIn kann man viele weibliche Fachleute finden und sich von ihrem beruflichen Lebensweg inspirieren lassen.“

Lucrezia Morabito, R&D Data Scientist bei Comau – ihre Leidenschaft für Mathematik hat ihr gezeigt, wie MINT konkrete Anwendung im Alltag findet

Lucrezia, R&D Data Scientist bei Comau, befasst sich mittlerweile mit Marketingaspekten der mobilen Robotik und erneuerbaren Energien. Dabei möchte sie verstehen, wie Technologie auf dem Markt einen Unterschied bewirken kann, um die konkreten Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zu erfüllen. Die praktische Umsetzung der während ihres Studiums und ihrer beruflichen Laufbahn erlernten Theorien, ist einer der Aspekte, die Lucrezia an ihrer Arbeit liebt und die seit jeher ihre Leidenschaft für praktische Dinge kennzeichnen, bei denen die Kreativität jedoch nicht fehlen darf. „Herausforderungen gibt es in jedem Arbeitsbereich. Wichtig ist jedoch, dass man sich nicht nach Geschlecht und Fachgebiet abstempeln lässt. MINT-Fächer bieten eine Vielzahl realer Anwendungen, die über reine Forschungsaufgaben hinausgehen und für die Allgemeinheit von Nutzen sind. Dieses Ziel sollte der rote Faden sein, der die gesamte naturwissenschaftliche Gemeinschaft antreibt, und zwar Männer und Frauen gleichermaßen.“

Leah Wilson – Leitfiguren sind bei der Wahl des Studiums und des Berufs entscheidend. Leah stammt aus einer Familie von Ingenieuren und möchte ein Vorbild für andere junge Frauen sein

Leah arbeitet bei Comau UK und ist Graduate Project Manager. Leah begann ihre berufliche Laufbahn während ihres Ingenieurstudiums mit einem Praktikum bei Comau, das es ihr ermöglichte, die notwendigen Fähigkeiten für ihre derzeitige Position zu erwerben. Neben ihrer Arbeit in diesem Team absolviert Leah ein zweites Studium in Manufacturing Engineering, um ihre Fähigkeiten weiter auszubauen. Inspiriert wurde Leah bei der Wahl ihres Studiengangs von ihrer Familie, insbesondere von ihrem Großvater, einem Ingenieur in der Automatisierungsbranche, ihrem Vater (Elektroingenieur) und ihrem älteren Bruder. Sie möchte auch ein Vorbild für die jüngeren Frauen in ihrer Familie sein, aber nicht nur. „Vor allem müssen Frauen von klein auf für den Ingenieurberuf begeistert werden und wissen, wohin dieser Beruf sie führen kann. Als ich die Schule verließ, war ich die einzige Frau meines Jahrgangs, die eine technische Richtung einschlug. Es ist notwendig, die jüngeren Generationen stärker zu beeinflussen. Frauen gebe ich den Rat, keine Angst davor zu haben, sich Herausforderungen zu stellen und ihre Komfortzone zu verlassen, da diese Arbeit viele Möglichkeiten bietet. Lasst euch nicht entmutigen und glaubt an euch selbst.“

www.comau.com

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