5G-Industry Campus Europe in Aachen mit Cloud RAN erweitert

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), die RWTH Aachen und Ericsson haben den 5G-Industry Campus Europe in Aachen mit einer Cloud-RAN-Infrastruktur erweitert. ‚Cloud RAN‘ ermöglicht die Virtualisierung des Radio Access Network (RAN) und schafft eine Grundlage für den Einsatz von 5G-Funktionalitäten und industriellen Anwendungen auf gemeinsam genutzter Serverhardware. Dies soll die Einführung neuer Technologien und Produktionsanlagen innerhalb einer effizienten und skalierbaren Produktionsinfrastruktur in Unternehmen vereinfachen.

Bisher erfordert der Betrieb eines eigenen 5G-Netzes separate Server für die Datenverarbeitung des RAN. Cloud RAN bietet hier eine Alternative durch den Einsatz von Standardservern, auf denen eine virtualisierte RAN-Anwendung sowie industrielle Anwendungen gemeinsam betrieben werden können.

Die Cloud-RAN-Technologie ermöglicht den Betrieb des gesamten RAN für das 5G-System auf bestehenden lokalen Cloud-Systemen, ohne dass separate Server für den RAN-Betrieb bereitgestellt werden müssen. Dafür wird die RAN-Software von der Hardware entkoppelt: Die Virtualisierung des RAN ermöglicht die Nutzung herstellerunabhängiger Hardware und unterstützt gleichzeitig den Betrieb industrieller Anwendungen, beispielsweise zur Verarbeitung von Sensordaten, Spracherkennung, Bildverarbeitung oder für die Steuerung von Robotern auf dem gleichen System. Der parallele und bedarfsgerechte Betrieb der Anwendungen reduziert den Ressourcenbedarf und erleichtert Unternehmen den Aufbau einer individuell an ihre Bedürfnisse angepassten 5G-Infrastruktur.

Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Forschungsprojekt ‚CLOUD56‘ hat das Ziel, die Cloud-RAN-Technologie industriell einsatzfähig zu machen. Dazu wollen die Partner anhand von vier konkreter Anwendungsszenarien aus der Industrie den Einsatz von Cloud RAN am 5G-Industry Campus Europe erforschen und validieren: Durch die Entwicklung einer Sensor-to-Cloud-Pipeline für die Prozessüberwachung im Fräsen, die Virtualisierung der Steuerung und Objekterkennung für die mobile Robotik in der frei verketteten Montage sowie die cloudbasierte, robotergestützte Vorfertigung in der Bauproduktion. Darüber hinaus sollen im Bereich der Gesundheitsversorgung virtualisierte Assistenzfunktionen für medizinische Anwendungen im Operationssaal und in der Klinik untersucht werden.

www.ipt.fraunhofer.de

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