Automatisierung auf dem Vormarsch

Zudem schätzen Befragte die präzisere und zuverlässigere Ausführung von Aufgaben, was letztlich auch zu einer höheren Produktqualität führt – laut Umfrage gab fast die Hälfte (47 Prozent) an, eine Qualitätssteigerung seit der Einführung der Automatisierungstechnologien festgestellt zu haben. Besonders in den Branchen Produktion und Fertigung sowie Chemie/Kunststoffverarbeitung profitieren auch die einzelnen Angestellten von der Automatisierung, da sie weniger gefährliche oder schwere Arbeiten verrichten mussten. Insgesamt 45 Prozent der befragten Industrieunternehmen stellten eine Entlastung bei ihren Angestellten als großen Nutzen fest.

…Hürden überwinden

Seitens der Unternehmensführung sprechen viele entscheidende Argumente für die Automatisierung eines Betriebs. Damit sind sie nicht nur in der Lage, nachhaltig ressourcenschonender, idealerweise in Europa, zu produzieren, neue Märkte zu erschließen sowie flexibler auf Marktanforderungen zu reagieren und ihre Zukunfts- sowie Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, sondern können auch den Umsatz steigern. So gehen 58 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die nächste geplante Investition in Automatisierung innerhalb nur eines Jahres amortisiert hat.

Jedoch gilt es vorher, einige Hindernisse zu bedenken und zu überwinden: Fast ein Drittel der Teilnehmer (32 Prozent) gab an, dass die Entscheidungsfindung über die richtigen Investitionen schwierig ist. Darüber hinaus berichteten 31 Prozent über einen Mangel an Fachkräften mit den erforderlichen Kenntnissen. Finanzielle Einschränkungen sind ebenfalls eine Hürde, da fehlendes Budget oder zu hohe Kosten für Lösungen eine Herausforderung darstellen (28 Prozent). Zusätzlich bleibt bei 26 Prozent der Befragten der Wunsch nach spezifischen Lösungen unerfüllt.

Besonders kleinere Unternehmen stoßen oft auf Schwierigkeiten, wenn es darum geht, Automatisierungs-Tools zu finden, die sowohl ihren Anforderungen entsprechen und zum Betrieb passen als auch erschwinglich sind.

Bedarfsgerechte Automatisierungsstrategie für die deutsche Industrie

Die Studie ergab folgende Zukunftsprognosen: 62 Prozent der deutschen Industrieunternehmen glauben, dass die Fertigung in fünf Jahren vollkommen automatisiert laufen wird, und sich die Menschen somit auf andere Arbeitsbereiche konzentrieren können. Auch sollen KI und Automatisierung sich als Lösung für den Fachkräftemangel in der Industrie erweisen (60 Prozent). Angesichts dessen bleibt noch die Frage offen, welche Auswirkungen die vollautomatisierte Fertigung auf den Arbeitsmarkt haben wird, denn schon jetzt sparen 72 Prozent der befragten Industrieunternehmen durch Automatisierung Personalkosten ein.

Die Reichelt Elektronik Umfrage lässt auch ablesen, dass die Akzeptanz von Automatisierung in der deutschen Industrie nicht uniform ist, sondern stark von der Größe und Struktur des Unternehmens abhängt. Trotz der offensichtlichen Vorteile bringen automatisierte Prozesse auch ihre Herausforderungen mit sich. Differenzierte Strategien und Maßnahmen helfen dabei, den Herausforderungen zu begegnen und die Implementierung von Automatisierungstechnologien in Unternehmen aller Größen zu fördern. Idealerweise sollten diese auch immer den Faktor Mensch mit einbeziehen.

Methodik: Die Umfrage wurde durch das unabhängige Institut OnePoll unter 500 Teilnehmern aus Deutschland durchgeführt. Zeitraum der Befragung war April/Mai 2024. Die Befragten waren Tech-Entscheider aus dem verarbeitenden Gewerbe, darunter die Branchen Luft- und Raumfahrt, Chemie/Kunststoffverarbeitung, Automobil, Textil, Hardwarekomponenten, Produktion und Fertigung, elektronische Bauteile, Transport und Spedition, Zulieferer für den Energieversorgungsektor sowie Maschinenbau.

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