Gemeinsam den Wald bewirtschaften

Die sogenannten Rückezüge sind für den vollautomatischen Transport der Stämme im Einsatz.
Die sogenannten Rückezüge sind für den vollautomatischen Transport der Stämme im Einsatz.
 Die sogenannten Rückezüge sind für den vollautomatischen Transport der Stämme im Einsatz.
Die sogenannten Rückezüge sind für den vollautomatischen Transport der Stämme im Einsatz.Bild: U.I. Lapp GmbH/Ponsse

Ein bisschen ähnelt die Geschichte von Ponsse der von Lapp. Oskar Lapp entwickelte 1957 die erste industriell gefertigte Anschluss- und Steuerleitung Ölflex, 1959 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Ursula Ida das Unternehmen, das heute für integrierte Lösungen im Bereich Kabel- und Verbindungstechnologie bekannt ist. Ebenfalls 1957 packte der damals vierzehnjährige Einari Vidgrén die Begeisterung für Forstmaschinen. Er begann, mit einer Gattersäge in der Forstwirtschaft zu arbeiten und stellte fest: Die Arbeit im Wald ist aufwändig. Ende der 1960er kam ihm die zündende Idee: ein lastentragender Forsttraktor. Bereits sein erster selbstgebauter Forsttraktor eignete sich für die harten Bedingungen des Holzeinschlags. 1970 schließlich gründete Vidgrén im finnischen Vieremä seine Fabrik, in den 1980ern brachten neue Maschinenentwicklungen den Erfolg. Bekanntheit erlangte Ponsse 1983 mit dem Forwarder Ponsse S15. Der teilweise aus Aluminium gefertigte Rahmen der Maschine machte sie leichter als die Konkurrenten. Daraus ergab sich eine bessere Geländegängigkeit. Der erste Harvester – Ponsse HS15 – erreichte 1987 den Markt, gefolgt von Messgeräten ein Jahr später. 1994 wurde Ponsse als weltweit erster Hersteller von Forstmaschinen mit ISO9001 ausgezeichnet.

 Die Konfektionslösungen für die Forstmaschinen kommen von Lapp Connect Oy.
Die Konfektionslösungen für die Forstmaschinen kommen von Lapp Connect Oy.Bild: U.I. Lapp GmbH/Ponsse

15.000 Lager- und 3.900 Palettenplätze automatisiert bedienen

Heute ist das Familienunternehmen börsennotiert und beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeiter. Ponsse ist auf Erntemärkten in 40 Ländern tätig, fast 80% des Umsatzes kommen aus dem Export – mittlerweile über 90.000 Forstmaschinen. Auch das Werk in Vieremä ist von 300m² auf 4ha gewachsen. Ponsse-Maschinen basieren auf dem umweltfreundlichen CLT-Verfahren: Bäume fällen, entasten und in Holzsortimente schneiden, bevor sie den Wald verlassen. „Unser Portfolio deckt alle Größenkategorien von Forstmaschinen ab, von der ersten Durchforstung und dem Gewinn von Waldenergie bis zum schweren Verjüngungsholzeinschlag“, sagt Tuomas Yli-Marttila, Leiter Beschaffung und Logistik. Die Maschinen gelangen an alle Einschlagsorte, von weichen Böden bis zu steilen Hängen. Etwa 60% der Komponenten kommen aus Vieremä, der Rest aus anderen europäischen Ländern. Forwarder gehören ebenso zu den Produkten wie Harvester. Die interne Logistik basiert auf einer Pull-Steuerung. Die Lagerautomatisierung umfasst über 15.000 Lagerplätze für Kleinteile und Komponenten sowie 3.900 Palettenplätze. Entlang der Montagelinie werden die benötigten Teile und Komponenten automatisch aus dem Lager entnommen, fahrerlose Transportfahrzeuge bringen sie zu den Arbeitsplätzen.

 Harvesteraggregate dienen zur Bearbeitung der Stämme.
Harvesteraggregate dienen zur Bearbeitung der Stämme.Bild: U.I. Lapp GmbH/Ponsse

Verbindungen auf Kundenwunsch

Die besondere Produktion und die umfangreiche, kundenspezifische Vielfalt der Produkte erfordern Leistung und Genauigkeit von der Materiallogistik. Hier kommt Lapp ins Spiel. Die Zusammenarbeit besteht bereits seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Nach einer Übernahme ist das Unternehmen heute alleiniger Lieferant für die Kabelbäume und Konfektionslösungen, die Ponsse benötigt. An dem Geschäftsbereich sind Hersteller von Verbindungen unter dem Namen Ölflex Connect beteiligt. Konfektioniert wird nach Kundenwunsch. So stellt Unitronic Liycy die Datenübertragung in verschiedenen Teilen der Maschine sicher und Unitronic Bus CAN FD P sorgt für die Datenübertragung in den Auslegern. Ölflex Pur S 27 7G1,5 leistet die Stromversorgung der Scheinwerfer.

Konfektionslösungen beeinflussen Produktion

„Die Zusammenarbeit hat sich zu einer echten Partnerschaft entwickelt“, sagt Ari Reinikainen, Key Account Manager bei Lapp Connecto Oy. Der Austausch von Informationen geht in beide Richtungen und tägliche Angelegenheiten stehen stets zur offenen Diskussion. Ein Vorteil ist auch die direkte Nähe: Ponsse liegt nur wenige Kilometer von Lapp Connecto Oy entfernt. „Wir liefern die Produkte direkt vor Ort und pünktlich. Das sichert dem Kunden einen geringeren Lagerbestand und er kann schnell auf Änderungen in der Produktion reagieren“, fährt Reinikainen fort. Eine Besonderheit dieser Partnerschaft: Der Kunde bezieht seine Lieferanten von Anfang an in die Gestaltung seiner Forstmaschinen ein. Schon in der Entwurfsphase hilft Lapp bei der Auswahl des Materials. Bei neuen Konfektionslösungen für neue Forstmaschinen passt Lapp die eigene Produktion so an, dass die Produktion für Ponsse reibungslos und effizient verläuft. „Für uns ist Lapp ein zuverlässiger Partner auf Augenhöhe – und das schon seit vielen Jahren“, sagt Yli-Marttila. „Wir schätzen das Fachwissen, wenn es um die richtige Lösung für die Verkabelung geht. Und die gute Nachbarschaft ist auch ein großer Pluspunkt.“

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