Der virtuelle Zwilling und der digitale Produktpass

In der Azure-Cloud von Microsoft steht ein Ansatz für den Aufbau übergreifender digitaler Zwillinge zur Verfügung. Darin abgelegte Ergebnisse sollen mit den kommenden Entwicklungen bei der Verwaltungsschale (VWS) verwendbar bleiben.
In der Azure-Cloud von Microsoft steht ein Ansatz für den Aufbau übergreifender digitaler Zwillinge zur Verfügung. Darin abgelegte Ergebnisse sollen mit den kommenden Entwicklungen bei der Verwaltungsschale (VWS) verwendbar bleiben.

Brüche in der Informationskette

Doch aktuell sind die Pumpenhersteller noch oft von der Lieferkette abgeschnitten. Sie liefern an Maschinen- und Anlagenbauer und haben meist keine Verbindung zum Endkunden. Nur selten findet ein Austausch statt, auch die Instandhaltung ist bei den Daten derzeit meist außen vor. Zwar sind im Engineering der Hersteller fast immer digitale Werkzeuge im Einsatz. Im Feld stehen die Ausrüstungsinformationen aber oft nur auf dem Papier zur Verfügung. Beim Digitalisieren von Brownfield-Umgebungen erarbeitet sich dann jeder Betreiber seine eigene digitale Informationswelt. Solche digitalen Brüche im Lebenszyklus des Produkts sind kontraproduktiv. Beim digitalen Produktpass geht es ganz konkret um eine bessere Kommunikation zwischen Herstellern, Betreibern, Instandhaltern und Recyclingunternehmen. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es deshalb sinnvoll, sämtliche Life-Cycle-Daten von Ausrüstung, aber auch Maschinen und Anlagen, von Beginn an in einem digitalen Zwilling zu sammeln.

Cloud-Service für Digital Twins

Digitale Zwillinge basieren oft auf Modellgraphen als Datenmodell. Als Infrastruktur für das Erstellen, Verwalten und Speichern von digital Twins bieten große Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure bereits entsprechende Services an. Der Azure Digital Twin kann dabei analog zur Verwaltungsschale genutzt werden, die von der Plattform Industrie 4.0 definiert wurde. Auf dieser Basis können die erfassten Daten auch kommende Anforderungen der Datenbereitstellung innerhalb einer Wertschöpfungskette erfüllen. Das dürfte insbesondere für Unternehmen interessant sein, die schon jetzt mit dem Aufbau von digitalen Zwillingen starten wollen.

Wichtige Funktionen des Cloud-Services

Der Service nutzt die Konnektoren der Azure-Plattform, um Systeme und Sensorik für die Erfassung der Life-Cycle-Daten einzubinden. Das gilt etwa für 3D-Konstruktionsmodelle aus CAD-Umgebungen. Die DT Definition Language soll die Beschreibung eines beliebigen physischen Objekts ermöglichen, etwa für digitale Abbilder von physischen Umgebungen wie Ausrüstung, Anlagen, Maschinen oder Gebäuden. Aus dem Modellgraph können unterschiedliche digitale Zwillinge erzeugt und beispielsweise für die Visualisierung oder Simulierung von Produktionsprozessen zusammengefügt oder für die Erstellung von Kunden-Apps genutzt werden.

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Kategorisiert in Mechanik

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