Lebenswichtige Systeme vor Schäden bewahren

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Erfahrungsgemäß werden Krankenhäuser in die Blitzschutzklasse 2 eingestuft. Dies umfasst ein definiertes Risiko sowie notwendige Schutzmaßnahmen im Bereich des äußeren Blitzschutzes, Potentialausgleichs wie auch des Überspannungsschutzes. In Ergänzung zum Risikomanagement greifen bei Krankenhäusern auch gesetzliche und normative Vorschriften, wie z.B. die jeweiligen Landesbauordnungen, DIN VDE-Vorgaben oder Brandschutzvorgaben, die es zu beachten gilt. Blitzschutzsysteme werden als vorbeugende Brandschutzmaßnahme installiert, um Menschen vor Verletzungen und Vermögenswerte vor Zerstörung zu bewahren. Der äußere Blitzschutz verhindert jedoch nicht Überspannungsschäden oder Ausfälle elektrischer und elektronischer Systeme infolge des durch den Blitzschlag hervorgerufenen elektromagnetischen Feldes. Einen wirksamen Schutz gegen Überspannungen, die durch den elektromagnetischen Blitzimpuls (LEMP) verursacht werden, beschreibt das Prinzip der Blitzschutzzonen.

Bild 2 | Blitz- und Überspannungsschutz für NiederspannungsSchaltgerätekombinationen (DehnvenCI)
Bild 2 | Blitz- und Überspannungsschutz für NiederspannungsSchaltgerätekombinationen (DehnvenCI)Bild: Dehn SE

Blitzschutzzonen-Konzept

Um im Krankenhaus die hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit von empfindlichen und wichtigen Systemen zu erfüllen, kommt das Blitzschutzzonen-Konzept nach EN 62305-4 zum Einsatz. Hierbei wird das zu schützende Gebäude in Zonen mit unterschiedlich hohem Gefährdungspotential bzw. LEMP-Bedrohungswerte (engl. Lightning electromagnetic pulse) eingeteilt. Auf Basis dieser Zonen wird bestimmt, wo welche Maßnahmen notwendig sind. Das Konzept unterscheidet dabei, je nach Art der Blitzbedrohung, zwischen inneren und äußeren Blitzschutzzonen (engl. LPZ – Lightning Protection Zone).

Bild 4 | Basisschema eines Blitzschutzzonen-Konzepts
Bild 4 | Basisschema eines Blitzschutzzonen-KonzeptsBild: Dehn SE

Äußere Zonen:

  • LPZ 0: Zone, die durch das ungedämpfte elektromagnetische Feld des Blitzes gefährdet ist und in der die inneren Systeme dem vollen oder anteiligen Blitzstrom ausgesetzt sein können. LPZ 0 wird unterteilt in:
  • LPZ 0A: Zone, die durch direkte Blitzeinschläge und das volle elektromagnetische Feld des Blitzes gefährdet ist. Die inneren Systeme können dem vollen Blitzstrom ausgesetzt sein.
  • LPZ 0B: Zone, die gegen direkte Blitzeinschläge geschützt, aber durch das volle elektromagnetische Feld des Blitzes gefährdet ist. Die inneren Systeme können anteiligen Blitzströmen ausgesetzt sein.
Bild 3 | Leckstromfreier Typ 2 Überspannungsableiter Dehnguard ACI
Bild 3 | Leckstromfreier Typ 2 Überspannungsableiter Dehnguard ACI Bild: Dehn SE

Innere Zonen (geschützt gegen direkte Blitzeinschläge):

  • LPZ 1: Zone, in der Stoßströme durch Stromaufteilung und durch isolierende Schnittstellen und/oder durch SPDs an den Zonengrenzen begrenzt werden. Das elektromagnetische Feld des Blitzes kann durch räumliche Schirmung gedämpft sein.

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