Was Sie für den digitalen Produktpass brauchen

Zentrale Datenhaltung

Eine zentrale IT-Plattform kann als Datenbasis für den DPP dienen, die Daten aus verschiedenen Systemen synchronisiert. In diesem Zuge sollten Data Governance-Richtlinien etabliert werden, um durch Verfahren wie regelmäßige Datenbereinigung und -überprüfung die Datenqualität sicherzustellen. Zu achten ist bei der Wahl der IT-Infrastruktur auch auf Syndication (Mehrfachverwendung von Inhalten) und Echtzeit-Datenverarbeitung, um Verzögerungen in der Bereitstellung, in der Analyse und bei wichtigen Entscheidungen zu reduzieren. Automatisierte Prozesse können die Bearbeitungszeiten verkürzen und so schnelle Entscheidungen sowie letztlich ein schnelles Launchen der Produkte ermöglichen. Die Datenmodelle sollten anpassbar sein, da sich die Anforderungen an den DPP noch verändern können. Nicht zuletzt müssen insbesondere Hersteller auch Track-and-Trace-Systeme einführen, um die Herkunft und den Weg ihres Produkts nachvollziehen zu können.

Vorteil im Markt

Da der DPP bereits in wenigen Jahren verpflichtend ist, sollten Unternehmen die Einführung der notwendigen Prozesse und Systeme rechtzeitig angehen – zumal viele Partner sowie Kundinnen und Kunden bereits jetzt großes Interesse an Informationen über die Nachhaltigkeit eines Produkts zeigen. Hersteller und Händler, die dieses Interesse noch vor der Verpflichtung als freiwillige Serviceleistung bedienen, heben sich von der Konkurrenz ab, handeln vertrauensvoll und binden die Kundschaft so an sich. Wer eine langsame Einführung einer Big Bang-Projektierung vorzieht, sollte genug Zeit einplanen, um die neuen Prozesse und Systeme zu etablieren und auf Unvorhergesehenes reagieren zu können.

Zusammenfassung

Mit der Einführung des Digital Product Passport (DPP) durch die EU bis 2030 werden Transparenz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts gefordert. Dies bietet Chancen für Kundenbindung und Differenzierung im Markt, erfordert jedoch erhebliche Anpassungen in IT-Systemen, Datenmanagement und Lieferketten. Besonders kleine und mittlere Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen, können jedoch durch die Einbindung externer Expertise und frühzeitige Implementierung von Prozessen und Systemen profitieren. Effiziente Datenintegration und Automatisierung sind für die erfolgreiche Umsetzung entscheidend.

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