„Bis zu 30 Prozent geringere Prozesskosten im Einkauf“

Von Wernberg in die Welt: Rund 50.000 Pakete verlassen im Schnitt pro Tag das Logistikzentrum des Händlers.
Von Wernberg in die Welt: Rund 50.000 Pakete verlassen im Schnitt pro Tag das Logistikzentrum des Händlers.

Sie haben vorhin auch von Services gesprochen. Welche meinten Sie?

Produkte können, ebenso wie die Anforderungen unserer Kunden, sehr komplex sein. Mit unserem Serviceangebot wollen wir sicherstellen, dass die von uns angebotenen Produkte perfekt auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind. Das ermöglichen Produktdienstleistungen wie Messgeräte-Kalibrierung, 3D-Druck oder Kabelkonfiguration. Conrads Anspruch ist es, Kunden genau das bereitzustellen, was sie für die erfolgreiche Umsetzung ihrer Projekte benötigen. Deshalb bieten wir sogar Turnkey-Lösungen im Bereich Product Sourcing & Development an, bei denen Conrad die Idee des Kunden in ein Produkt umsetzt, das der Kunde dann entweder selbst einsetzt oder verkaufen kann.

Conrad hat kürzlich einen Spezialisten für die Sonderbeschaffung erworben. Wie passt dieser Baustein in Ihre Strategie?

Gerade im B2B-Bereich haben wir es zum Teil mit sehr speziellen Anforderungen zu tun. Seit vielen Jahren nutzt deshalb das Team unseres Beschaffungsservice unser weltweites Lieferantennetzwerk und macht sich stellvertretend für unsere Geschäftskunden auf die Suche nach Produkten, die auf unserer Plattform so nicht verfügbar sind. Mit der Übernahme der Electronic Direct Gruppe sind wir in der Lage, diesen Bereich der Sonderbeschaffung insbesondere mit Blick auf elektronische Bauteile auf ein neues Level zu heben. Das von ED genutzte System ermöglicht beispielsweise Einblick in die weltweit verfügbaren Bauteil-Bestände. Dabei übernimmt das Team von ED die komplette Auftragsabwicklung für den Kunden.

Beim Retourenmanagement arbeitet Conrad seit kurzem mit einem Partner zusammen. Was versprechen Sie sich davon?

Uns allen ist bewusst, dass wir achtsamer mit Ressourcen umgehen müssen. Die Vermeidung von Retouren ist dabei für einen Versandhändler eine wichtige Stellschraube. Klare Produktinformationen, aussagekräftige Fotos und Videoclips oder FAQs zum Produkt beispielsweise können Fehlbestellungen vermeiden. Aber natürlich lässt sich nicht jede Retoure verhindern. Dann ist transparentes Management gefragt: Nach der Anmeldung einer Rücksendung startet bei uns ein mehrstufiger Prozess, um den Artikel mit Blick auf seine Wiederverkaufsmöglichkeit zu bewerten. Erfahrungsgemäß können nach abgeschlossener Qualitätskontrolle etwa die Hälfte der Produkte als A-Ware erneut in den Verkauf gehen. Rund 25% der Produkte werden zur weiteren Bearbeitung an die Lieferanten zurückgeleitet. Für alle anderen Produkte – bis auf das eine Prozent, das z.B. aus Hygienegründen entsorgt werden muss – sind wir im Februar 2022 eine Partnerschaft mit dem Retourenspezialisten BuyBay eingegangen. So gelangt die höchstmögliche Anzahl von Produkten zurück in den Konsumkreislauf. (ppr)

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