Compliance als Grundlage für den Wandel

Bild: valantic GmbH

Getrieben von Unternehmen, die gemäß LkSG oder CSRD Berichtspflichten unterliegen, oder eine ambitionierte Nachhaltigkeits-Strategie verfolgen, kaskadieren die Anforderungen auf deren Lieferanten. So müssen sich sogar Kleinstunternehmen mit ihrer Klimabilanz befassen. Doch der Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen ist ein Prozess, der Zeit, Überzeugung und Engagement erfordert. In diesem ersten Beitrag der Serie ‚Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit‘ erläutert Marco Fuhr vom Softwareanbieter Valantic die erste Stufe des dort entwickelten Reifegradmodells zur Nachhaltigkeitstransformation. Die ersten Schritte hin zu einem nachhaltigen Unternehmen sind oft die schwersten, da sie neben neuen Prozessen auch eine Veränderung in der Unternehmenskultur erfordern. In der erste Phase Compliance des Reifegradmodells sollen Unternehmen die an sie gerichteten Anforderungen zunächst verstehen und erfüllen.

Bild: PIABO PR GmbH

Nach den Regeln spielen

Compliance bedeutet zum einen, dass Unternehmen alle relevanten Gesetze und Vorschriften einhalten. Dies umfasst Umweltschutzrichtlinien, Sicherheitsstandards und soziale Anforderungen, die von nationalen und internationalen Regulierungsbehörden vorgegeben werden. Zum anderen muss in dieser Phase sichergestellt werden, dass Anfragen aller Beteiligten beantwortet werden können. Das können Kunden sein, die nur noch mit ’nachhaltigeren‘ Lieferanten zusammenarbeiten wollen, oder auch Kreditinstitute, die keine Kredite oder solche mit schlechteren Konditionen an Unternehmen vergeben, die nicht aussagefähig zu ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen sind. Unternehmen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, riskieren nicht nur Bußgelder, rechtliche Konsequenzen und Imageverlust, sondern auch den Verlust von Kundenbeziehungen. Wie können Unternehmen diese Aufgabe angehen?

Regulatorik-Check und Risikoanalyse

Zunächst sollten Unternehmen feststellen, welche Anforderungen auf sie zutreffen und welche Prozesse und Maßnahmen bereits darauf abzielen, diese abzudecken. Das umfasst die Analyse aktueller Umweltschutzauflagen, Sicherheitsstandards und sozialer Kriterien. Zusätzlich sollten die Anforderungen und Fragebögen von Kunden analysiert werden. Eine Risikoanalyse legt Schwachstellen und Risiken offen und geeignete Maßnahmen werden planbar. Beispielsweise könnte ein Fertigungsunternehmen in einer Risikoindustrie seine Lieferkette überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Zulieferer umweltfreundliche Produktionsmethoden anwenden und faire Arbeitsbedingungen bieten. Diese Informationen lassen sich auf Nachfrage an die Kunden weitergeben. Als Ergebnis der Risikoanalyse kennt das Unternehmen die für sich relevanten Nachhaltigkeitsthemen sowie die das Unternehmen betreffende Regulatorik. Auf dieser Basis können betroffene Abteilungen identifiziert, Maßnahmen zur Umsetzung der Anforderung abgeleitet und eine Zeit- und Ressourcenplanung zur Umsetzung erarbeitet werden.

Verantwortung verteilen

Die Festlegung klarer Verantwortlichkeiten ist ein weiterer wichtiger Baustein in dieser Stufe. Es ist entscheidend, dass spezifische Abteilungen und Personen für die Einhaltung der Compliance-Vorgaben zuständig sind. Diese Verantwortlichen sollten regelmäßig über neue gesetzliche Anforderungen geschult und über Kunden-Anfragen informiert werden und sicherstellen, dass anfallende Maßnahmen rechtzeitig umgesetzt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert