Den CO2-Fußabdruck der eigenen Produkte kennen

Massen, Kosten, Verfügbarkeit der Werkstoffe und Komponenten, Lieferketten, Baubarkeit und vermehrt auch der Energieverbrauch sind Kriterien für die Auswahl bzw. die Konstruktion von Komponenten im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau, aber auch für Produzenten von Konsumgütern und ihren Verpackungen. Ein weiteres Kriterium wird bald der der produktbezogene CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint; PCF) sein.Es gibt Unternehmen, die diesen Wert bereits ermitteln beziehungsweise sich damit befassen. Dabei stellen sie oft fest, dass die Recherche von Umweltauswirkungen zu einzelnen Werkstoffen aufwändig ist und die Datenerhebung bei Zulieferern ebenso. Software kann helfen, die Bilanzierung der produktbezogenen CO2-Emissionen zu vereinafchen. Die Software Eco Scout der Ecospeed AG enthält beispielsweise mehr als 19.000 Materialien, Prozesse, Transportarten, Energieträger und Abfallsorten aus der Ecoinvent-Datenbank, die im Bereich der Ökobilanzierungen als Quasi-Standard gilt.

Infos per Datenbank

Anwender können mit eine ins Deutsche übersetzten Datenbank arbeiten. Aus dieser wählen sie per Textsuche das passende Material aus und geben die für die Produktion benötigte Menge an. Ebenso berücksichtigt werden die Be- und Verarbeitungsprozesse, die dabei genutzten Energieträger und auch die Liefer- und Transportwege. Die Suche wird durch eine KI unterstützt. Der im Hintergrund lernende Suchalgorithmus erleichtert die Zusammenstellung der Daten.

Infos für Kunden

Auf der Basis der eingegebenen Daten berechnet die Software die produktbezogenen Treibhausgas-Emissionen. Durch Addition der Werte lässt sich der CO2-Footprint eines Herstellungsprozesses, einer einzelnen Baugruppe oder eines gesamten Produktesermitteln. Per Tastendruck kann der Anwender eine Produktinformation erstellen, die alle wichtigen Informationen enthält und – auf Papier oder elektronisch, etwa über einen QR-Code – Kunden zur Verfügung gestellt werden kann. Die web-basierte Software berücksichtigt die nationalen behördlichen Umweltziele und Vorgaben aller EU-Länder sowie der Schweiz berücksichtigt. Zudem ist sie nach dem Standard ‚Eco-scout‘ zertifiziert.

Einsatzbeispiel E-Bike-Antrieb

Zu den Anwendern der Ecospeed Scout-Software gehört Fazua in Ottobrunn, ein Hersteller von E-Bike-Antrieben, auf dessen Produkte mehr als 40 Fahrradhersteller. Schon bei der Entwicklung haben die Fazua-Gründer Wert auf die Nachhaltigkeit des Antriebs gelegt. Co-Gründer Fabian Reuter: „Der Carbon Footprint ist für uns und unsere Kunden ebenso wichtig wie Leistung, Fahrdynamik und Preis. Deshalb wollen wir den CO2-Verbrauch sehr genau benennen, der über die gesamte Lieferkette für die Produktion eines einzelnen Antriebs aufgewendet wird.“ Diese Aufgabe wird mit Ecospeed Scout erledigt. Die Software kommt aich in der Neu- und Weiterentwicklungen der E-Bike-Antriebe zum Einsatz. Fabian Reuter: „Wir nutzen die Software auch im Innovationsprozess, um verschiedene Konzepte besser beurteilen zu können. Der berechnete PCF sowie sozial relevante und andere ökologische Aspekte fließen dann in unseren Entscheidungsprozess mit ein. Denn für uns ist klar, dass alle zukünftigen Systeme einen kleineren negativen Einfluss auf die Umwelt haben werden als die bisherigen. Dabei hilft uns Ecospeed: Die Entwickler können verschiedene Produkte strukturieren, kopieren und Parameter ändern, um die Varianten im Bezug auf die CO2-Emission zu vergleichen. Daraus leiten wir Maßnahmen zur weiteren Reduktion der Emissionen ab und setzen uns klare Ziele im Hinblick auf die CO2-Emissionen unserer An.“

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