ERP-System als Qualitätsmanager

Anforderungen früh definieren

Bereits in der Produktentwicklung können die Eigenschaften und Qualitätsanforderungen der Zwischen- und der Endprodukte definiert werden. Speziell die Qualitätsdaten werden auch bei der Materialbedarfsplanung direkt berücksichtigt. Der Wareneingang ist dann der erste Kontrollpunkt, der auf Basis von Artikelstammdaten und verknüpften Qualitätsspezifikationen anzeigt, welche Artikel die Qualitätskontrolle durchlaufen müssen und welche Schritte dafür erforderlich sind. Die erste Möglichkeit, den Produktionsprozess zu stoppen, liegt bei der Bestückung des Produktionsauftrages. Diese wird meist durch einen Mitarbeiter mithilfe des Lagerverwaltungssystem (LVS) und unter Verwendung von mobilen Scannern vorgenommen. Das ERP-System erkennt den Kontrollprozess und kann so die Ausgabe von nicht freigegebenen Teilen verhindern.

Letzte Kontrollmöglichkeit

Hat die Produktion die Fertigstellung des Auftrags gemeldet, wird an einem weiteren Kontrollpunkt überprüft, ob die fertiggestellte Menge ausreichend Rohstoffe, Zwischenmaterialien oder Produkte verbraucht hat. Sie vergleicht eine fertige Chargenmenge mit der Summe der Inhaltsstoffmengen, multipliziert mit einem produktbasierten Toleranzprozentsatz. Wenn zum Beispiel eine Produktionscharge von 4.400kg nun Inhaltsstoffe von 5.000kg zeigt und die Toleranzrate zehn Prozent beträgt, muss das System den Prozess anhalten, da die maximale fertige Menge nur 4.500kg betragen darf. Am Ende des Produktionsprozesses erfolgt noch die Überprüfung der fertigen Produkte gemäß den festgelegten Kriterien. Vor dem Versand wird noch einmal überprüft, ob alle vorherigen Qualitätskontrollpunkte korrekt durchlaufen wurden. Das ERP-System kann auch hier den Prozess automatisiert stoppen, indem es die Erstellung von Frachtbriefen, Analysezertifikaten, Gefahrgutpapieren, Packlisten oder auch Pro-Forma Rechnungen unterbindet. Auf diese Weise ermöglicht ein ERP-System einen transparenten Überblick über die gesamte Prozesskette in Echtzeit. Qualitätsprobleme werden früh erkannt und Folgekosten können vermieden werden.

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