Komplexe Projekte mit Fremdfertigung

Bei der Instandsetzung der Donauschleuse „Eisernes Tor“ in Rumänien führt DSD Noell als Unterlieferant einige der anspruchsvollsten Teilarbeiten aus, darunter die Erneuerung des Hubtores am Mittelhaupt (36m x 16m, ca. 1.000 Tonnen und die Erneuerung der hydraulischen Antriebe und der elektrischen Steuerung
Bei der Instandsetzung der Donauschleuse „Eisernes Tor“ in Rumänien führt DSD Noell als Unterlieferant einige der anspruchsvollsten Teilarbeiten aus, darunter die Erneuerung des Hubtores am Mittelhaupt (36m x 16m, ca. 1.000 Tonnen und die Erneuerung der hydraulischen Antriebe und der elektrischen Steuerung
Bei der Instandsetzung der Donauschleuse „Eisernes Tor“ in Rumänien führt DSD Noell als Unterlieferant einige der anspruchsvollsten Teilarbeiten aus, darunter die Erneuerung des Hubtores am Mittelhaupt (36m x 16m, ca. 1.000 Tonnen und die Erneuerung der hydraulischen Antriebe und der elektrischen Steuerung
Bei der Instandsetzung der Donauschleuse „Eisernes Tor“ in Rumänien führt DSD Noell als Unterlieferant einige der anspruchsvollsten Teilarbeiten aus, darunter die Erneuerung des Hubtores am Mittelhaupt (36m x 16m, ca. 1.000 Tonnen und die Erneuerung der hydraulischen Antriebe und der elektrischen SteuerungBild: DSD Noell

Die ausführungsreife Planung, Konstruktion und Inbetriebnahme von Stahlwasserbauausrüstungen für Schleusen, Wehranlagen, Staudämme, Wasserkraftanlagen, Schiffshebewerke, bewegliche Brücken und Fähranleger sind das Metier von DSD Noell. Zum Produktportfolio gehören neben den Wehrelementen, Stahlbautoren und Verschlüssen selbst auch die dazugehörigen Antriebs- und Steuerungseinheiten. Das Ursprungsunternehmen war vor rund 200 Jahren in Würzburg gegründet worden und agierte als Noell GmbH lange eigenständig, bevor es infolge von Übernahmen, Ausgliederungen und Teilverkäufen in der Zeit um die Jahrtausendwende aufgesplittet wurde. Die 50 Mitarbeiter starke Stahlwasserbausparte, die immer noch in der mainfränkischen Universitätsstadt ansässig ist, gehört nach wechselnden Firmenzugehörigkeiten und Besitzverhältnissen seit 2004 zur heutigen DSD Steel Group GmbH aus Saarlouis.

Wehrsegment an einem der drei großen Nilwehre (Naga Hammadi) in Ägypten
Wehrsegment an einem der drei großen Nilwehre (Naga Hammadi) in ÄgyptenBild: DSD Noell

Planvolle Systemauswahl

Mit der Herauslösung aus dem Konzernverbund ging einher, dass die dort eingesetzte ERP-Lösung nicht mehr zur Verfügung stand. War diese Software aufgrund ihrer kaufmännischen Ausprägung für die Steuerung nationaler und internationaler Großprojekte im Stahlwasserbau schon nur sehr eingeschränkt einsetzbar, waren es die danach genutzten Insellösungen auf Excel-Basis noch viel weniger. Deshalb initiierten die Verantwortlichen mit dem Beratungshaus Trovarit ein Auswahlverfahren, um ein passendes integriertes ERP-System zu finden. Es sollte den jeweils aktuellen Stand der Auftragsabwicklung transparent und nachvollziehbar abbilden, inklusive Kostenentwicklungen, Dokumentationen, Materialverfügbarkeiten und Fertigungsständen. Für den ERP-Projektleiter Reinhold Seubert, der bereits seit 1983 im Unternehmen tätig ist und dessen Organisationsstrukturen daher bestens kennt, stand außer Frage, dass das System technisch ausgerichtet sein sollte. Eine logistische Besonderheit war zudem, dass DSD Noell sämtliche Teile fremdfertigen lässt. Die Entscheidung fiel auf das ERP-System AMS.ERP, das auf die Anforderungen der Produktion in Losgröße 1+ zugeschnitten ist und die Key User hinsichtlich Funktionalität, Prozessabdeckung und Oberflächen-Design überzeugte.

Was ist Durchgängigkeit?

Projektleiter Seubert, ein gelernter Maschinenbautechniker, beschreibt anhand eines Beispiels, was unter Prozessdurchgängigkeit zuverstehen ist: Anders als zuvor, als die Stücklisten manuell in Excel abgeschrieben und zur Generierung der Bestellungen auf Papier an den Einkauf übergeben wurden, sollten die Stücklisten- und Zeichnungsinformationen zu den Bauteilen nun geordnet und digital in ein System gebracht werden. Die Software sollte auf Basis dieser Daten Auskunft erteilen, welches Material bereits bestellt ist, welches noch bestellt werden muss und was bereits geliefert ist. Gerade vor dem Hintergrund der in der Einzelfertigung üblichen technischen Anpassungen im Projektverlauf ist dies laut dem ERP-Projektleiter von höchster Relevanz, weil klar sein muss, ob Änderungen und Nachbesserungen überhaupt noch möglich sind oder ob eventuell eine Neubestellung erforderlich ist, weil das fragliche Teil bereits fertiggestellt wurde.

Nah am Standard

Der ERP-Projektleiter tauschte sich von Beginn an mit den Beratern des ERP-Anbieters aus und schaute ihnen über die Schulter. So kann Seubert Zusatzfunktionen aktivieren und Workflows gestalten, ohne den Software-Standard zu verlassen: „Bis auf einige Schnittstellenoptimierungen und kleinere Erweiterungen wie Feldanpassungen, die allesamt Bestandteile der Wartung sind, befinden wir uns sehr nahe am Standard.“ Die bisherigen Release-Wechsel haben das Tagesgeschäft nicht unterbrochen. Der Systemstandard passt demnach sehr gut für die Abbildung der Hauptprozesskette bei DSD Noell, die mit der Übergabe der CAD-Konstruktionsdaten beginnt. Die ERP-integrierte Schnittstelle namens Generic sorgt für den Import der Stücklistenpositionen aus dem PDM-System AutoCad Vault. Da die Software Artikel automatisch kumuliert, lassen sich aus der CAD-Zeichnung heraus bereits Materialanforderungen generieren. Nach deren automatischen Weitergabe an den Einkauf folgt die Erstellung der Fremdarbeitsgänge und der Logistikzuordnungen. Dies ist wichtig, weil nicht zwingend alle Teile einer Baugruppe zeitgleich zum jeweiligen Fremdfertiger gehen.

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