Individuell Fräsen oder Beschicken

Der Kawasaki Robotics RS010N bedient parallel zwei Maschinen, ein Doppelgreifer ermöglicht die Zufuhr und Entnahme von Werkstücken in einem Schritt.
Der Kawasaki Robotics RS010N bedient parallel zwei Maschinen, ein Doppelgreifer ermöglicht die Zufuhr und Entnahme von Werkstücken in einem Schritt.

Zwei Maschinen – ein Roboter

Die Wahl für den Roboter im Zentrum der Anlage fiel auf das Modell RS010N von Kawasaki Robotics. Es ist Teil der vielseitigen R-Serie für kleine bis mittlere Traglasten. Das Anwendungsgebiet reicht von der Montage über den Materialtransport und die Beschickung bis hin zu vielen anderen Anwendungen. Der Roboter bietet eine maximale Tragkraft von 10kg und eine Reichweite von 1.450mm. Gerade das spezielle Design ermöglicht dem Roboter einen erweiterten Arbeitsbereich. Die neu gestaltete Armstruktur und das Antriebssystem sorgen zudem für höhere Geschwindigkeiten. Das Sicherheitssystem Cubic-S sorgt etwa beim Öffnen der Türen dafür, dass Roboter und Arbeiter gefahrlos zusammenarbeiten können. Die Software ermöglicht die Einrichtung besonders platzsparender Applikationen und Sicherheitsbereiche ohne aufwändige externe Sicherheitsmaßnahmen.

Mehrfachgreifer für Werkstücke

Über eine externe Zuführung entnimmt der Roboter mit einem speziell entwickeltem Mehrfachgreifer die Werkstücke und bewegt sie in die jeweilige Maschine zur weiteren Bearbeitung, während parallel das fertig bearbeitete Werkstück entnommen wird. Letzteres wird auf dem Weg zur zweiten Werkzeugmaschine in einer bereitstehenden Ausgabe abgelegt. Der gesamte Ablauf ist auf höchstmögliche Effizienz und Auslastung aller Anlagenteile sowie kurze Wege ausgelegt.

Carsten Stumpf, Vice President Kawasaki Robotics Deutschland, kommentiert die Auswirkungen durch die Covid19-Pandemie auf Produktion und Automatisierung.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Wie hat die Corona-Krise das Geschäft bei Kawasaki Robotics beeinflusst? @Interview_Grundschrift:Carsten Stumpf: Die Krise hat einen deutlichen Effekt auf unser Geschäft: Neben einer derzeit von Vorsicht und geringen Investitionen geprägten Marktsituation in Deutschland spüren wir auch die Restriktionen im Warenverkehr innerhalb Europas. Der Wegfall von Messen und Kundenbesuchen ist zweifelsohne ebenfalls ein erheblicher Einschnitt. Ein großer Teil unserer Mitarbeiter arbeitet von zu Hause, während ein Kernteam in der Niederlassung in Neuss vor Ort ist. Mit der japanischen Zentrale sind wir täglich in Kontakt um eine reibungslose Versorgung mit Robotern und Teilen zu gewährleisten.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Sehen Sie in der Krise auch Chancen für die Zukunft der Automatisierung? @Interview_Grundschrift:Stumpf: Ich bin überzeugt: Ein Automatisierungsschub wird kommen. Die Pandemie zeigt die Vorteile einer automatisierten Produktion deutlicher denn je – etwa eine geringe Anfälligkeit für personelle Engpässe oder höhere Auslastungen und Sicherheit durch räumliche Abstände zwischen Mitarbeitern – und wird zahlreiche Unternehmen zum Umdenken bewegen. Zusätzlich muss die produzierende Industrie natürlich ihre Strategien in puncto Zentralisierung und Standortsicherung auf den Prüfstand stellen. Hier sollte man Gewinnmaximierung und nachhaltige Betriebs- und Versorgungssicherung neu abwägen. Doch diesen Effekt werden wir erst mittelfristig erleben. ROBOTIK UND PRODUKTION: Welche Lehren ziehen Sie aus der Situation? @Interview_Grundschrift:Stumpf: Wir merken, wie stark wir auf Messeauftritte oder persönlichen Kontakt mit Kunden angewiesen sind. Besonders letzteren können und möchten wir nicht ersetzen, aber wir nutzen die Krise natürlich um neue Konzepte zu testen und auch altbewährtes auf den Prüfstand zu stellen. So bietet unsere Kawasaki Robotics Academy seit März den gesamten Trainingskatalog erstmalig als Webinar an. ROBOTIK UND PRODUKTION: Welche Rolle wird der Faktor lokale Produktion in Zukunft spielen? @Interview_Grundschrift:Stumpf: Ob im öffentlichen Leben, etwa mit Blick auf Medikamente oder Atemschutzmasken, oder im geschäftlichen Umfeld: In der Krise zeigt sich, wie abhängig wir in Deutschland und Europa allein von chinesischen Produktionen und Warenverkehr sind. Ich bin sicher, dass deshalb die hiesigen Produktionsstandorte wieder gestärkt werden – hier wird der Bedarf an Robotern, etwa zum Palettieren und Verpacken, zweifelsohne steigen, um im internationalen Vergleich mithalten zu können.

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