Mehr Beweglichkeit, weniger Störkonturen

Damit eine Anwendung reibungslos funktioniert, müssen Störkonturen und Limitierungen bereits bei der Bahnplanung und Programmierung berücksichtigt werden. „Ein beachtlicher Aufwand, der sich mit unserem Ansatz deutlich reduzieren lässt“, führt der stellvertretende Geschäftsführer aus. „Gerade das Zusammenspiel des integrierten Wechslers mit unseren speziell konstruierten Dresspacks macht die Sache rund.“ Das geht inzwischen soweit, dass man in Simulations- und Entwicklungsumgebungen wie dem Robot Studio von ABB die RSP-Schlauchführungen einfach aus einer Bibliothek auswählen kann. Die Berücksichtigung im Programm erfolgt dann automatisch. „Das funktioniert so gut, dass die anderen großen Roboterhersteller dieses Feature in ihren Engineering Tools ebenfalls einführen wollen“, freut sich Scheu.

Anwendungen und Branchen

Ganz vorne auf der RSP-Anwendungsliste steht der Automobilbau. In dieser Branche, die als Paradedisziplin für den Einsatz von Robotern gilt, hat das Unternehmen zahlreiche Anwendungen umgesetzt. Parallel bestehen rege Geschäftsbeziehungen mit dem Sondermaschinen- und Anlagenbau – der seine Lösungen wiederum auch oft an die Autohersteller liefert. Abseits davon gibt es ein vielseitiges Spektrum weiterer Zielmärkte, angefangen bei der Medizintechnik über Verpackungsanlagen bis zur Intralogistik. „Ein vielversprechendes Marktsegment findet sich auch in der Holz- und Möbelbranche“, sagt Karr. „Denn mit unseren Lösungen lassen sich große Platten einfach und platzsparend drehen, wenden oder neu ausrichten.“ Ähnliches gelte für die Blechverarbeitung mit ihren Stanzanlagen, Abkantpressen und Co.

Auch ganz unabhängig von der Applikation wenden sich Kunden an RSP. „Heute redet alles über Flexibilität“, hebt Scheu hervor, „und damit über adaptierbare Roboterzellen, die unkompliziert auf sich ändernde Bedürfnisse anpassbar sind. Deswegen gehen immer mehr Anwender lieber auf Nummer Sicher, selbst wenn sie die Flexibilität im ersten Schritt gar nicht zwingend brauchen. Doch durch den Einsatz unserer Lösungen können sie späteren aufwändigen und teuren Umbauarbeiten vorbeugen.“

Aufwand gering halten

Den Aufwand möglichst gering zu halten, darauf zielt RSP auch mit anderen Eigenschaften seiner Produkte ab. Easy to Use heißt das Stichwort. „Einfach einsetzbare Lösungen und eine unkomplizierte Inbetriebnahme sind bei immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen sehr schlagkräftige Argumente“, so Scheu. „Zudem wissen wir ja alle, wie schwierig es momentan ist, die richtigen Fachkräfte zu finden, um Spezialwissen aufzubauen bzw. zu halten.“

Ein gutes Beispiel bildet der bereits erwähnte sichere Werkzeugwechsler, den RSP bewusst als Plug&Play-Lösung ausgelegt hat. „Diesen Ansatz wollen wir auch in Richtung automatischer Kalibrierung und Vision-Anbindung übertragen“, unterstreicht Karr. „Erste Umsetzungen zeigen wir auf der Automatica.“ Auf der Fachmesse in München können sich Besucher einen Eindruck davon verschaffen, welche Möglichkeit das Peripherie- und Lösungsangebot von RSP bereits heute eröffnet. Dafür wird nicht nur das komplette Portfolio ausgestellt. Live-Demos beleuchten die Vorteile in der Praxis – z.B den flexiblen Wechsel von Werkzeugen oder die Reduzierung von Störkonturen. „Unser Messe-Highlight ist in diesem Jahr aber ganz kler der neue Werkzeugwechlser mit integrierter Safety-Funktionalität“, lässt Karr durchblicken. „In solch autark eigensicheren Lösungen liegt die Zukunft.“

Blick voraus

Für die kommenden Jahre hat das deutsche RSP-Management einiges vor. So will man Entwicklungsprojekte künftig stärker aus dem deutschen Raum initiieren – z.B. um länderspezifische Schnittstellen und Anforderungen abzudecken oder noch schneller auf Kundenanfragen reagieren zu können. „Die langfristige Technologie-Roadmap beschreiten wir weiterhin Hand in Hand mit der Muttergesellschaft in Schweden“, beteuert Maurice Karr. „Das Vertrauensverhältnis zur deutschen Landesgesellschaft ist extrem hoch, und so soll es auch bleiben.“

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Kategorisiert in Robotik

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