Messen mit dem Roboter

Bis zu zehn Radarsensoren werden in modernen Autos verbaut, meist als Systeme aus mehreren Radarantennen und integrierter Signalverarbeitung. Um diese Lösungen zu testen, entwickelt und fertigt Noffz Testsysteme mit einem Roboter als Messmittel.
Bis zu zehn Radarsensoren werden in modernen Autos verbaut, meist als Systeme aus mehreren Radarantennen und integrierter Signalverarbeitung. Um diese Lösungen zu testen, entwickelt und fertigt Noffz Testsysteme mit einem Roboter als Messmittel.

Aus den geforderten Bewegungen des Radarsensors in der Messkammer berechnet ein Embedded-System die Bahnbewegungen für den Roboter. Dieses Echtzeitsystem sorgt dafür, dass die Kalibrierfahrt des Roboters mit dem Test und Kalibrierprogramm synchronisiert wird. „Mit diesem Vorgehen können wir die Kalibrierfahrt viel besser, präziser und in Echtzeit steuern“, nennt Nieskens den wesentlichen Vorteil. Auf diese Weise ist dann sichergestellt, dass die Kalibrierfahrt in der Kammer und das Kalibrierprogramm des Sensors perfekt synchron ablaufen.

Offene Partnerschaft für ein vielseitiges System

„Eine der Grundvoraussetzungen, damit wir den Roboter auf diese Weise verwenden konnten“, zeigt sich Nieskens überzeugt, „war die Tatsache, dass Mitsubishi Electric dem Projekt offen gegenüberstand und uns in jeder Phase unterstützt hat.“ Die Zusammenarbeit zwischen Noffz und Mitsubishi Electric war von Beginn an partnerschaftlich und offen. So hat Mitsubishi bereits während der Entwicklungsphase einen Roboter zur Verfügung gestellt. Der technische Support schloss zudem die Robotik-Entwicklungsabteilung in Japan mit ein, die an der Lösungsentwicklung mitgewirkt haben. „Eine solche Unterstützung ist im Robotikmarkt keine Selbstverständlichkeit“, lobt Nieskens die erfolgreiche Kooperation.

Die Kalibrierung des Radarsensors erfolgt direkt während des Tests. Dabei werden die Kalibrierungs-Parameter in das Sensormodul geschrieben, in dem bei den komplexeren Radarsensoren ein DSP verbaut ist. Anschließend wird der Sensor in der Regel nochmals getestet. Der gesamte Vorgang dauert zwischen wenigen Sekunden und gut einer Minute. Dies hängt auch davon ab, ob weitere Tests etwa der elektrischen Steckverbinder durchgeführt werden. „Für unsere Tester Plattform setzen wir nach Möglichkeit auf offene Systeme“, betont Solbach: „weswegen wir auch auf die Roboter von Mitsubishi Electric setzen, die eine offene Schnittstelle zur Ansteuerung bieten.“ Dazu gehört auch, dass Noffz die Steuerungstechnik des Systems nach Vorgaben des Kunden ausführt. Die Software des UTP ist so aufgebaut, dass die Messaufgabe nur durch Parametrieren erstellt werden kann. Der Kunde muss nach der Inbetriebnahme des Systems nicht mehr programmieren.

Neue Anwendungen für Radar

Für die Zukunft rechnet Noffz damit, dass in immer mehr Anwendungen Radarsensoren zum Einsatz kommen werden. Neben dem Straßenverkehr sind dies auch mobile Arbeitsmaschinen oder die Industrieelektronik. Dabei geht der Trend hin zu intelligenten Sensoren, die viel Datenverarbeitung direkt im Sensor vornehmen. „Wir sind deswegen optimistisch, in Zukunft weitere Kunden für unsere Testsysteme zu gewinnen“, fasst Solbach zusammen: „Und diese werden dann sicher mit den Industrierobotern von Mitsubishi Electric ausgestattet.“

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