Konzeption und Motivation
Nähert man sich heute dem Hauptquartier des Unternehmens Phoenix Contact am Standort Blomberg, markiert ein weithin sichtbarer Solartracker mit einem Durchmesser von 12m im Zentrum der Verkehrsinsel Richtung Flachsmarktstraße den Eingang zum All-Electric-Society-Park. Auf dem derzeit 7.250m2 großen Areal wird der Gast in thematischen Stationen durch die Welt der erneuerbaren Energien, deren Erzeugung und Verteilung geführt. Der Park ist für alle Altersgruppen geeignet. Die Erklärung der Applikationen ist insbesondere zwar so gestaltet, dass Kindern und fachfremden Besucherinnen und Besuchern die Themen rund um die All Electric Society vermittelt werden, aber auch für Experten ist die Umsetzung von verfügbarer Technik in der realen Anwendung interessant. Der Slogan für den Park lautet nicht zufällig: ‚Nachhaltige Welt von morgen, Technologien von heute‘.
Aufbau des Parks
Das Areal umfasst neben der Freifläche vor allem verglaste Kuben, die sich jeweils auf einen Aspekt rund um das Thema der eneuerbaren Energien konzentrieren. Das Thema Windenergie wird hingegen in einer wiederverwerteten WKA-Gondel vermittelt. Weitere Exponate sind auf dem Gelände verteilt, z.B. ein Wind-Tree, der mit seinen 36 Blättern bis zu 11kWp einsammeln kann: aus der Energie, die im Wind steckt. Weitere Bereiche sind den Themen Solarenergie-Erzeugung, Energiespeicherung, Mobility sowie Wasser und Abwasser gewidmet. Was ein kaltes Nahwärmenetz ist, wird in einem weiteren Kubus in einer beeindruckenden Präsentation gezeigt. Überhaupt ist die Vermittlung der Informationen durchweg gut gelungen. Demnächst soll noch das Thema Building dazu kommen. Neben den Kuben und den Freiflächenanlagen ergänzt ein Pavillon mit einer Leitwarte und Besprechungsräumen den exemplarischen Prozess von der Energieerzeugung über die Speicherung bis zum Verbrauch.
Zeigen, wie es geht
Die konkrete Planung für das Projekt begann im Januar 2022, schätzungsweise 30 Millionen Euro wurden dafür Investiert: Entstanden ist ein Ort, an dem man sich über aktuelle Technologien und Methoden der Technologien informieren kann, die helfen sollen, den globalen Klimawandel aufzuhalten. Der Park dient nicht nur als technologischer Demonstrator, sondern auch als Beispiel für nachhaltiges Bauen und Ressourcennutzung, exemplifiziert durch den nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gebauten Pavillon. Bei der Eröffnung erläuterte Frank Stührenberg neben den Beweggründe für die Einrichtung des Parks noch einen weiteren wichtigen Aspekt des AES-Parks: „Vieles von dem, was wir tun, findet am Ende in einem kleinen grauen Kasten statt, der wenig spektakulär daherkommt: Die Steuerung einer Windkraftanlage, die Steuerung eines kalten Nahwärmenetzes, die Verbindung von elektrischem und thermischen Energiemanagement, adaptive städtische Beleuchtung usw. Tatsächlich sind das jedoch die Schlüssel-Enabling-Technologien für die Einhaltung der Klimaziele. Wenn wir wollen, dass Menschen das Potenzial darin erkennen – auch um sich damit eventuell beruflich zu beschäftigen – dann müssen wir es auch dementsprechend zeigen.“