Neue Produkte – konsequente Strategie

Bild: Schneider Electric GmbH

Kurz vorab zur Person von Christophe de Maistre: Er ist 54 Jahre jung und seit 2017 bei Schneider Electric, seit dem 1. März 2019 als Zone-President für die Region Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der sympathische Franzose ist als studierter Ingenieur mit Schwerpunkt Automation vom Fach und die IEC61131 oder die 61499 sind für ihn keine Fremdwörter. Warum das in dem Interview noch wichtig wird? Dazu später mehr …

 Software & Services Portfolio: widerstandsfähiger (resilienter) als der Rest der Gruppe
Software & Services Portfolio: widerstandsfähiger (resilienter) als der Rest der GruppeBild: Schneider Electric GmbH

Corona und die Marktposition

Auch Schneider Electric sei von der Pandemie nicht unbeeinflusst geblieben, sagt de Maistre gleich zu Beginn unseres Interviews: „Natürlich mussten auch wir – global gesehen – im ersten Halbjahr Rückgänge hinnehmen. Je nach Geschäftsbereich waren es zwischen neun und elf Prozent. Aber ich bin überzeugt, dass wir nicht nur gestärkt aus der Krise hervorgehen, sondern dass wir bereits während der Pandemie an Marktanteilen gewinnen. Viele Themen, in denen wir Vorreiter sind, wie beispielsweise die Elektromobilität oder die Digitalisierung, nehmen stark an Dynamik zu. Und für diesen Schwung sind wir gut aufgestellt.“

 Akquisitionen in Deutschland zur Stärkung der digitalen Transformation für unsere Kunden
Akquisitionen in Deutschland zur Stärkung der digitalen Transformation für unsere KundenBild: Schneider Electric GmbH

Konsequente Strategie konsequent verfolgt

„Wir verfolgen schon seit Jahren einen multi-lokalen Ansatz, daher sind unsere Werke auch in der Krise weitergelaufen. Konkret bedeutet dies, dass wir unsere Supply Chain und das geschäftliche Ökosystem in den Regionen verankert haben. Das hilft uns natürlich in Krisenzeiten und stärkt unsere Resilienz. Wir hatten praktisch keine Ausfälle in der Produktion. Natürlich gab es auch bei uns hier und da Engpässe, aber die konnten wir immer lösen. Im Branchenvergleich sind wir digital sehr gut aufgestellt. Allein durch unsere Lieferfähigkeit konnten wir an einigen Stellen Marktanteile gewinnen. Zudem war unsere gesamte M&A-Strategie der vergangenen Jahre auf die jetzt kommenden Zielmärkte ausgerichtet. Damit sind wir an vielen Stellen schon da, wo andere hinwollen.“

Bild: Schneider Electric GmbH

Akquisitionen von Proleit und RIB-Software

Die M&A-Aktivitäten der letzten Jahre ist in der Tat beachtlich. Den meisten SPS-Lesern dürfte Schneider Electric als Käufer des Steuerungsherstellers AEG Modicon bekannt sein – das ist lange her. Im Laufe der Jahre hat das Unternehmen eine umfangreiche Palette an skalierbaren Steuerungen und Antrieben für die allermeisten Anwendungen aufgebaut, unter anderem durch den Zukauf von Berger Lahr und Elau in den 2000er-Jahren. Viele weitere Akquisitionen folgten, darunter der Kauf von Invensys mit Wonderware und Foxboro sowie im Jahr 2018 die Verbindung mit Aveva, einem Softwarespezialisten mit Schwerpunkt in der Prozessindustrie. Neben dem organischen Ausbau der Gesamtorganisation wächst das Unternehmen auch in diesem Jahr durch Zukäufe. Im Sommer hat das Unternehmen den MES-Anbieter Proleit erworben. Zudem hatte Schneider – auch während der Pandemie – die Übernahme des Börsen-notierten Unternehmens RIB-Software erfolgreich abgeschlossen, einem Unternehmen für ‚Bau-Software‘: „Beide Akquisitionen passen hervorragend in die Wachstums-Strategie von Schneider Electric“, erklärt de Maistre. „Mit Proleit als Softwarelieferant und Systemintegrator im Bereich Prozessüberwachung und MES verstärken wir weiter unsere Expertise im Bereich integrierter Produktionssteuerung. Proleit ist dabei im systemrelevanten Sektor Food & Beverage ein Big Player, teilweise auch im Bereich Pharma. Damit ist Proleit eine perfekte Ergänzung zu Aveva und die Akquisition bringt uns einen erweiterten Zugang zu den erwähnten Branchen. RIB-Software ist Anbieter von Software für den Bereich Gebäudeplanung und -Management über den gesamten Lebenszyklus hinweg – Stichwort Building Information Modeling oder kurz BIM. RIB-Software ist hier ein Vorreiter und diese Akquisition gibt uns die Möglichkeit, die Zukunft im Bauwesen mitzugestalten. Wir haben grob geschätzt, dass die Plattform von RIB Effizienzpotenziale von 30 bis 40 Prozent in sich birgt“, erläutert de Maistre.

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