„Vollkommene Abkehr von proprietären Strukturen“

Steffen Winkler, Vertriebsleiter der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth
Steffen Winkler, Vertriebsleiter der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth
Steffen Winkler, Vertriebsleiter der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth
Steffen Winkler, Vertriebsleiter der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch RexrothBild: Bosch Rexroth AG
Die modulare Multi-Core-Steuerung ctrLX Core ist als IPC, Embedded-Modul oder antriebsintegrierte Lösung verfügbar.
Die modulare Multi-Core-Steuerung ctrLX Core ist als IPC, Embedded-Modul oder antriebsintegrierte Lösung verfügbar.Bild: Bosch Rexroth AG

Herr Winkler, das CPU-Modul von ctrlX Automation kommt sowohl in den Steuerungskomponenten aber auch direkt in den Antrieben des Systems zum Einsatz. Wo schlägt denn künftig das Herz der Automatisierung?

Steffen Winkler: Mit ctrlX Automation schlägt das Herz immer genau dort, wo es in der Topologie am meisten Sinn macht: in der Steuerung, im PC, im Antrieb oder an der Schnittstelle zur IT, IoT oder Edge. Im Fokus steht dabei ein leistungsfähiges 64Bit-Multicore-CPU-Modul. Es kann in jeder Topologie und an jeder Position eingesetzt werden. Das Leben wird ihm dort aber erst über die Software eingehaucht. Denn sie entscheidet, welche Rolle die CPU genau übernimmt: z.B. die einer klassischen SPS, eines Motion Controllers oder eines IoT-Devices. Oder alles gleichzeitig. Das ist ein ganz neuer Ansatz, der unsere neue Automatisierungsplattform ausgesprochen vielseitig und wandelbar macht. Ein Schubladendenken, das Antriebs- und Steuerungstechnik dogmatisch trennt, gibt es hier nicht mehr. Stattdessen stellt sich der Anwender die benötigte Funktionalität modular zusammen. Auch die ehemalige Königsfrage – zentral oder dezentral – macht ctrlX Automation damit endgültig obsolet.

Ist ctrlX Automation die Ablöse für eine andere Steuerungsgeneration?

Winkler: Nicht direkt. Wir wollten mit der Plattform einen radikal neuen Weg gehen. Und das schafft man nur, indem man sich von bisher einengenden Strukturen trennt. Die Zielstellung lag also primär nicht in der klassischen Ablöse eines anderen Systems, sondern auf der Anwenderzentrierung und Nutzung moderner Technologien und Standards. Der Anwender kann bestehende SPS-Programme oder bereits in Hochsprachen vorliegenden Code jedoch unkompliziert in das neue System implementieren. Dabei lassen sich auch neue und alte Automatisierungsbausteine kombinieren, z.B. eine existierende CNC-Lösung mit neuen Antrieben aus dem ctrlX-System. Es gibt trotz des radikal neuen Ansatzes keine hohen Einstiegshürden – im Gegenteil.

Findet sich das wirklich Neue Ihrer Plattform dann auch mehr in der Software?

Winkler: Ja und nein. Auf der einen Seite ist es die drastisch reduzierte Komplexität der Hardware bei gleichzeitig hoher Leistungsfähigkeit. Auf der anderen Seite ist es aber die vollkommene Abkehr von proprietären Strukturen und Systemen, die ctrlX Automation einzigartig macht: das fängt beim Betriebssystem Linux an, geht über den App-Ansatz auf der Softwareebene, über die freie Auswahl der Programmiersprache für die Softwareentwicklung und webbasiertem Engineering bis hin zur Vernetzung und sicheren IoT-Integration.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert