Knapp ein Jahr nach der Vorstellung der Initiative Smart Cabinet Building: Wie sieht Ihr Zwischenfazit aus, was die Resonanz am Markt betrifft?
Cornel Durrer: Die Rückmeldungen vom Markt sind sehr positiv. Die Kunden schätzen die ‚Komplett-Kompetenz‘, welche Smart Cabinet Building bietet. Das zeigt sich in der Beratung, aber auch in der Durchgängigkeit des Prozesses. Denn das einzelne Equipment ist nur effizient, wenn die vor- und nachgelagerten Prozessschritte abgeglichen sind. Genau diese ganzheitliche Betrachtung wird von den Kunden sehr gut angenommen und mündete auch schon in erste konkrete Projekte.
Christian Dülme: Und diese Projekte zeigen uns, dass der Ansatz von Smart Cabinet Building funktioniert. Bei einigen Kunden, wo wir einen RailAssembler und einen RailLaser platzieren konnten, war eine Kabelkonfektionierungsmaschine von Komax bereits vor Ort. Hierdurch waren die Mitarbeiter mit Maschinen im Schaltschrankbau und den resultierenden Prozessimplikationen vertraut. Bei anderen Kunden haben wir Armbruster Engineering mit dem Elam-System hinzugezogen, um das Thema Varianten-Handling ganzheitlich zu betrachten. Nicht immer kamen alle Partner der Initiative zum Zuge. Aber die Offenheit und Kompetenz wurde von den Schaltschrankbauern immer sehr geschätzt.
Im vergangenen Jahr sind Sie davon ausgegangen, dass sich die Pandemie als Innovationsbeschleuniger bemerkbar machen würde. Hat sich dies bewahrheitet, oder waren die Schaltanlagenbauer aufgrund der unklaren Auftragslage doch eher zurückhaltend?
Henning Vogler: Wir haben beides gesehen. Einige Firmen haben den Auftragsrückgang genutzt, um in ihre Produktion zu investieren. Diesen Firmen konnten wir mit unseren Lösungen helfen, bestens vorbereitet zu sein auf die jetzt zu erwartende gute Auftragslage. In anderen Firmen hat man sich eher abwartend verhalten. Aber auch hier war das grundsätzliche Interesse für die Möglichkeiten, die Smart Cabinet Building bietet, sehr hoch und wir sind weiterhin in engem Austausch.
Wie eingehend haben sich Ihre Kunden bereits mit ihren betrieblichen Gegebenheiten auseinandergesetzt, bevor sie sich an Smart Cabinet Building wenden?
Achim Stirner: Das ist sehr unterschiedlich. Wir sprechen mit Firmen, die seit vielen Jahren auf eine Digitalisierung im Schaltschrankbau hinarbeiten und deswegen beste Voraussetzungen für unsere Lösungen mitbringen. Wir sind aber auch mit Firmen im Gespräch, die sich bisher eher als Handwerksbetriebe sehen. Hier geht es zunächst darum, die Basis für eine auf digitalen Daten basierende Lösung zu schaffen.