Immer auf richtigem Kurs

Durch den uniaxialen Drehratensensor ASC 271 sind die fahrerlosen Containertransporter mit Geschwindigkeiten bis 3,5m/s in Kurven und bis 6m/s auf gerader Strecke sicher unterwegs.
Durch den uniaxialen Drehratensensor ASC 271 sind die fahrerlosen Containertransporter mit Geschwindigkeiten bis 3,5m/s in Kurven und bis 6m/s auf gerader Strecke sicher unterwegs.
 Durch den uniaxialen Drehratensensor ASC 271 sind die fahrerlosen Containertransporter mit Geschwindigkeiten bis 3,5m/s in Kurven und bis 6m/s auf gerader Strecke sicher unterwegs.
Durch den uniaxialen Drehratensensor ASC 271 sind die fahrerlosen Containertransporter mit Geschwindigkeiten bis 3,5m/s in Kurven und bis 6m/s auf gerader Strecke sicher unterwegs.Bild: ©VanderWolf Images/stock.adobe.com

Alleine im größten europäischen Hafen Rotterdam wurden 2018 rund 14,5Mio. Standard-Container umgeschlagen, in Hamburg waren es rund 9 Mio. Den Transport der riesigen Stahlbehälter vom Hafenkai zum Lagerareal übernehmen inzwischen größtenteils fahrerlose Transportsysteme (FTS). Sie werden nicht von Menschen gesteuert, sondern bekommen ihre Fahraufträge von einer zentralen Leitstelle. Diese Automatisierung ermöglicht effiziente Be- und Entladeprozesse, ist aber technisch hochkomplex. Zu den großen Herausforderungen beim Betrieb der FTS gehört die kollisionsfreie, sichere Navigation der Fahrzeuge auf dem Terminal-Gelände.

Bild: ASC GmbH

Über 20 Jahre störungsfrei

Die AGVs des ASC-Kunden sind etwa 15x3x1,9m (LxBxH) und können je einen 20-, 30-, 40- oder 45-Fuß-Standard-Container mit einem Gewicht von bis zu 40t transportieren bzw. zwei 20-Fuß-Container mit einem Gesamtgewicht von maximal 70t. Sechs Container-Terminals in Europa und in den USA setzen die AGVs seit mehr als 20 Jahren im Dauerbetrieb ein – ohne eine einzige Störung. Manche der Fahrzeuge haben 70.000 Betriebsstunden absolviert. Im Vergleich zu den kleineren fahrerlosen Transportsystemen, die weltweit in Lagerhallen und Logistikzentren zum Einsatz kommen, sind die Anforderungen bezüglich Sicherheit, Umfelderkennung und Lokalisierung hier deutlich komplexer. Damit der Zentralrechner immer weiß, wo die Fahrzeuge gerade unterwegs sind, bestimmt jedes FTS mithilfe eines hochpräzisen Drehratensensors seine Position. 2017 wurden die ursprünglich verwendeten Sensoren vom Hersteller abgekündigt. Das Nachfolgemodell erfüllte nicht mehr die hohen technischen Anforderungen, sodass man eine Alternative finden musste. Der AGV-Hersteller stieß dann im Internet auf den uniaxialen Drehratensensor von ASC. Der Sensor wurde zusammen mit der übrigen Elektronik unter unterschiedlichen Bedingungen getestet. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Tests stand fest, dass der Drehratensensor ASC 271 künftig in allen FTS der Baureihe eingesetzt wird.

 Die ASC IMU 8 dient zur überbrückenden Navigation von FTS, wodurch eine Positioniergenauigkeit von unter ±0,5m auf einer Strecke von 200m möglicht ist.
Die ASC IMU 8 dient zur überbrückenden Navigation von FTS, wodurch eine Positioniergenauigkeit von unter ±0,5m auf einer Strecke von 200m möglicht ist.Bild: ASC GmbH

Hochpräzise Datenerfassung

Der ASC 271 besteht aus MEMS-Vibrationsringelementen aus Silizium und wird mit den Messbereichen ±75, 150, 300 und 900°/s angeboten. Zur Messung der Drehraten nutzt der Sensor-Coriolis-Kräfte, die auf ein sich bewegendes Objekt wirken. Diese Kräfte erzeugen am Ringumfang des Sensors eine radiale Bewegung. Die Größe der Kräfte ist proportional zur Winkelgeschwindigkeit der Drehung. Der Drehratensensor generiert aufgrund der Bewegung am Ringumfang ein analoges Spannungssignal, das linear proportional zur Winkelgeschwindigkeit ist. Die vom Sensor ermittelten Drehratenwerte sind sehr genau, da dessen Bias-Instabilität gerade einmal 9°/h beträgt und der Angular Random Walk mit 0,2°/h sehr niedrig ist. Durch das Design der Ringelemente ist das Gyroskop zudem sehr robust: Vibrationen und Stöße können die Messwerte deshalb nicht verfälschen.

Mehr Tempo als andere Systeme

Der FTS-Hersteller installiert die Drehratensensoren von ASC zusammen mit der Bordelektronik in einem Schaltschrank-Gehäuse direkt am Fahrzeug. Da es flache Fahrzeuge sind und sie bereits über ein Absolut-Positionssystem verfügen, ist die Messung der Drehraten um die z-Achse für die Positionsbestimmung ausreichend. Deshalb wird die uniaxiale Version des Sensors verwendet. ASC bietet das Gyroskop auch in einer triaxialen Ausführung an, die speziell für die 3D-Navigation im Raum entwickelt wurde. Die FTS erreichen auf gerader Strecke Geschwindigkeiten von bis zu 6m/s (~22km/h), selbst in Kurven sind es noch bis zu 3,5m/s. Ohne die hochgenauen Gyroskope könnten die FTS in Kurven höchstens mit einer Geschwindigkeit von maximal 2m/s fahren, weil sonst die Gefahr zu groß wäre, dass sie zu weit von ihrer Spur abweichen.

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