Wie Fach- und Führungskräfte zum Roboter-Einsatz stehen

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Der Robotk-Spezialist Fruitcore Robotics hat im Rahmen einer Studie mehr als 1.000 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen mit 50 bis 500 Beschäftigten, die vor allem manuelle Arbeit verrichten, planen oder beaufsichtigen, befragt, wie sie zu dieser Entwicklung stehen. Demnach gibt es zwar Sorgen, die Hoffnungen würden aber überwiegen, sagt Jens Riegger, CEO und Co-Founder von Fruitcore Robotics. So gab fast ein Drittel an, ihr Job würde interessanter werden (27 Prozent) und sie würden Stolz empfinden, mit High Tech zu arbeiten (26 Prozent). Zudem erhoffen die Befragten sich praktische Verbesserungen im Arbeitsalltag, wie etwa eine Verringerung der repetitiven Tätigkeiten, Qualitätsverbesserungen oder die Aussicht, weniger mit gefährlichen Substanzen arbeiten zu müssen. Auch eine Aufwertung des eigenen Arbeitsplatzes können sich einige vorstellen. Den neuen Roboterkollegen sehen nicht alle Beschäftigten mit positiven Gefühlen entgegen: Ein Fünftel der Befragten gab an, sich im Falle einer Einführung überflüssig zu fühlen, 15 Prozent ‚überfordert‘ und 13 Prozent hätten schlicht Angst vor den Neuerungen. Produktionsleiter gaben zudem an, die Komplexität bei der Arbeit mit Robotern zu fürchten (24 Prozent). Begleitmaßnahmen können den Wandel erleichtern: Als am wichtigsten werden laut Befragung Trainings und Upskilling-Programme angesehen, die die Beschäftigten für die Arbeit mit Robotern befähigen (34 Prozent).

Nicht ausschließlich mit Robotern arbeiten

Auch organisatorische Dinge und eine gute Planung sind zentral: Fast ein Drittel (32 Prozent) sagt, dass kein Mitarbeiter ausschließlich mit Robotern arbeiten sollte. Zudem wünschen sich 29 Prozent eine Mitsprache dabei, welche Aufgaben an Roboter übergeben werden und welche nicht. 27 Prozent gaben an, durch die Arbeit mit Robotern mehr Zeit für höherwertige Aufgaben zu haben. Dementsprechend wünschen sich die Befragten eine gute Planung, welche neuen Aufgaben auf sie zukommen werden. Fach- und Führungskräfte in Firmen, die schon Roboter im Einsatz haben, weisen laut Fruitcore überdurchschnittlich oft darauf hin, dass auch die klare Aussicht auf Gehaltssprünge bei der Übernahme qualitativ höherwertiger Aufgaben (35 Prozent vs. 28 Prozent Durchschnitt) oder die Aussicht auf eine Vier-Tage-Woche (37 Prozent vs. 29 Prozent Durchschnitt) attraktive Begleitmaßnahmen sein können.

Schnellere Prozesse

Fach- und Führungskräfte verbinden mit der möglichen Einführung von Robotern Hoffnungen für den Betrieb sowie den eigenen Arbeitsplatz. Prozesse in Unternehmen könnten demnach mit Robotern schneller ablaufen (65 Prozent), die Produktivität (62 Prozent) und Qualität (61 Prozent) würden sich erhöhen, Roboter würden einen Wettbewerbsvorteil darstellen (60 Prozent) und vielleicht auch eine Lösung für das Problem des Fachkräftemangels (57 Prozent). Diesbezüglich gaben zudem rund drei Viertel der Befragten an, dass ihre Betriebe nur schwer oder nur nach sehr langer Zeit qualifizierte Kräfte finden würden. Zudem könnten Roboter die Arbeitsumgebung sicherer machen (62 Prozent) und Beschäftigte von repetitiven (63 Prozent) und unergonomischen (59 Prozent) Aufgaben befreien.

Potenzial ausschöpfen

Um diese erhofften Vorteile zu realisieren, sollten Mittelständler das Potenzial der Roboter ausschöpfen: So würden 33 Prozent die Roboter-Daten auswerten, um Leistung und Langlebigkeit zu verbessern, 31 Prozent würden sie mit der Cloud verbinden, um immer mit den aktuellen Updates zu arbeiten (28 Prozent würden das aus Sicherheitsbedenken nicht tun) und mehr als ein Viertel (28 Prozent) nimmt sich zudem vor, auch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz im Zusammenhang mit Robotern zu erforschen. Die Teilnehmer wurden auch dazu befragt, welche Impulse sie sich von der Politik wünschen. Die Mehrheit spricht sich für bessere Bildungspakete aus. Schulen und weiterführende Bildungseinrichtungen sollten besser technische Programme anbieten, sagen 41 Prozent der Befragten. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) wünscht sich Anreize für Privatunternehmen, eine bessere Ausbildung für den Wandel anzubieten. Ein weiteres Drittel würde sich zudem besser fühlen, gäbe es ein Bedingungsloses Grundeinkommen als ‚Sicherheitsnetz‘.

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