Bedienung unter Glas

Ein durchdachtes Design kennzeichnet auch die Produktionshallen des Maschinenbauers am Hauptsitz in Schramberg-Waldmössingen.
Ein durchdachtes Design kennzeichnet auch die Produktionshallen des Maschinenbauers am Hauptsitz in Schramberg-Waldmössingen.

Darüber hinaus war das Team von SW auch stark von Qualitätsfaktoren getrieben. „Mit Keba haben wir Sicherheit was die Qualität betrifft – weil der Lieferant selber viel in der Hand hat,“ meint Siegel. „Bei anderen Anbietern, die nahezu alle Komponenten und Platinen zukaufen, hängt man sehr stark von Drittanbietern ab. Bei Keba sind wir im Falle eines Re-Designs wesentlich schneller – und das hat uns rascher als erwartet eingeholt. Bis dato kam es zu keinem Lieferverzug bei Bauteilen“. Als letztes Jahr der bisherige Lieferant plötzlich keine Komponenten aus China bekam, drohte SW eine Lieferunfähigkeit aufgrund fehlender Panels. Siegel: „Keba hat dann kurzerhand 100 Panels mehr geliefert als im Forecast vorgesehen war, was in etwa 25 bis 30 Prozent zusätzlichen Panels entsprach.“

Siegel weiter: „Was wir unbedingt vermeiden wollten, war eine Konstellation, bei der es zu viele Partner gibt – also, einer liefert die Hardware, ein anderer die Software, wir packen nochmal was drauf… Das war ein No-Go für uns. Nur die Hardware zu kaufen und intern alles selbst zu machen ging für uns nicht. Da fehlt uns die Zeit, die langjährige Erfahrung und gerade dafür hat Keba ein gutes Framework angeboten.“

Ragg: „Die komplette Workbench, um eine solche Bedienoberfläche zu designen, wurde von Keba selbst entwickelt und zur Verfügung gestellt. Andere Anbieter sind selber auch nur Kunde bei Software-Unternehmen. Im Problemfall hätte das aber den Nachteil, dass die Lösungsfindung schwieriger wäre – bei Keba haben wir einen Ansprechpartner für die gesamte Technologie.“

Dynamische Zusammenarbeit

„“Natürlich gibt’s in jeder Geschäftsbeziehung Höhen und Tiefen, auch mal Differenzen, wo man mal nicht dieselbe Meinung hat. Aber wenn ich die Zusammenarbeit mit Keba Industrial Automation beschreiben müsste, ist es vor allem eine sehr dynamische“, betont Ragg. „Häufig kommen im Entwicklungsprozess Hürden hervor, die vorher keiner gesehen hat. Wenn man bei Keba ein solches Problem anspricht, geht es schnell an die Lösungsfindung.“ Siegel ergänzt: „Gerade bei Änderungen in der Entwicklungsumgebung erwirken wir rasch einen Change-Request. Und in der darauffolgenden Version sind Funktionalitäten dann auch schon umgesetzt“.

Was den beiden in der Zusammenarbeit noch auffällt, sind die kurzen und direkten Kommunikationswege und die Agilität bei der Herangehensweise. Siegel: „Die Entwickler stimmen sich unter einander schnell ab. Man kann seine Fragen, Bedenken, Vorschläge direkt vorbringen und stößt auf offene Ohren. Das ist sicher einer der Punkte, der das schnelle Vorankommen im Projekt erlaubt hat. Man hat direkt mit den Leuten zu tun, die das Projekt vorantreiben und an der Umsetzung beteiligt sind. Es gibt keine Zwischenpersonen.“

„Der Unterschied zu anderen Anbietern ist der direkte Austausch mit den Entwicklern,“ so Ragg. „Vor kurzen saß ich direkt mit den Entwicklern von Keba zusammen, das hab ich woanders in der Form noch nie geschafft.“ Dass diese Art der Zusammenarbeit das Prädikat ‚agil‘ verdient, zeigt sich auch in der Dynamik: zwischen dem ersten Pinselstrich am Zeichenbrett und der Vorstellung des Prototypen der Bedienoberfläche vergingen nur sechs Monate.

Was ebenfalls zur Dynamik beiträgt, ist die Tatsache, dass der HMI-Spezialist keine Standardlösung aus der Schublade liefert, sondern auf den jeweiligen Kunden zugeschnittene Ansätze entwickelt. Siegel: „Keba hat im Projekt unsere Anwendung im Fokus und muss nicht, wie es bei anderen Automatisierungsanbietern der Fall ist, wenn sie Änderungen machen, zuerst gegen ihr System und all ihre anderen bisherigen Anwendungen testen, da jede Änderung zu ihrem ganzen Leistungsumfang passen muss und nicht bereits Existierendem widersprechen darf. Das macht die Entwicklung viel langsamer.“

Zusätzliches Kooperations-Potenzial

„Durch den Kauf von LTI vor einigen Jahren hat Keba Industrial Automation sich noch viel stärker in Richtung Maschinenbau entwickelt und positioniert,“ meint Siegel. SW sieht auch außerhalb des Bereichs HMI Potenzial für eine intensivere Zusammenarbeit. Siegel weiter: „So ist uns z.B. die 6D-Spindel aufgefallen, die für uns interessant wäre für Bearbeitungen mit geringen Bearbeitungskräften.“ Auch die Entwicklung von Konzepten zur Fernwartung sieht der Maschinenbauer als spannende Herausforderung für eine mögliche gemeinsame Zukunft. Auch der Ansatz der Drag and Bot, einer Firma, die Keba vor mehr als einem Jahr erwarb und die sich auf die einfache Integration von Robotern spezialisiert, könnte ein gemeinsames Themenfeld sein.

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