Gerade wenn Montageprozesse nicht einfach zyklisch sind und eine hohe Anzahl an Prozessstationen gefordert ist, bieten Lineartransfersysteme viele Freiheiten. Allerdings setzt die hohe Flexibilität eine sorgfältige Planung und Auslegung voraus, um den reibungslosen und koordinierten Werkstücktransport sicherzustellen. Eine gründliche Analyse der Anforderungen, der Art der Montageprozesse und der Raumverhältnisse in der Produktionshalle sind nötig. Da sich Lineartransfersysteme entlang einer geraden Strecke bewegen, nutzen sie den verfügbaren Raum effizient aus. Diese Eigenschaft haben alle Lineartransfersysteme von Weiss gemein. Zur wirtschaftlichen Darstellung von gleichförmigen Prozessen mit hohem Output hat das Unternehmen das Lineartaktsystem LS Link entwickelt. Eine Lösung, die gerade in der Massen- und Großserienproduktion ihre Stärken zeigt.
Flexibel und effizient
In der Großserien- und Massenproduktion entscheiden kurze Zykluszeiten über einen hohen Output und damit die Wirtschaftlichkeit ganzer Anlagen. Mit einer Bewegungszeit von unter 0,2s ist LS Link schnell und effizient. Typische Aufgaben für das Lineartaktsystem sind zum Beispiel das Montieren, Inspizieren oder Beschriften von Werkstücken. Die Branchen, in denen LS Link eingesetzt wird, sind dabei sehr vielfältig: von der Elektronik- und Kunststoffindustrie für das Verklipsen von Teilen bis hin zur Kosmetikindustrie für das Befüllen von Behältern oder die Abfüllung von Bauchemie wie Dichtschäumen in Kartuschen. Abschließend können die Fertigprodukte über die Lineartaktkette von Weiss zur Verpackung bereitgestellt werden.
Dank des Servomotors ist das schnelle lineare Transportsystem flexibel, da jede beliebige Position und jeder Vorschub angefahren werden kann. Alle gängigen Servomotoren und Frequenzumrichter lassen sich mit LS Link verwenden. Das erhöht die Fähigkeit zur Anpassung an die übergeordnete Montagelinie sowie an kundenseitige Standards. Die Kombination von präzisem Antriebssystem, robustem und wälzkörperbasiertem Führungssystem sowie einer zur jeweiligen LS Link Konfiguration abgestimmten Vorspannung der Kettenglieder ergibt ein stabiles System, das nicht nachschwingt. In Kombination mit dem hohen Wirkungsgrad des Getriebes werden über 90 Prozent der Motorleistung in Bewegungsenergie umgewandelt – ein Effizienzgewinn.
Für hohe Kräfte und Genauigkeit
Bei der Herstellung von Steckverbindungen oder beim Stanzen von Aussparungen wirken hohe Kräfte auf die Werkstückträger. Jedes Kettenglied von LS Link kann bei vertikaler Ausrichtung Kräfte bis zu 1.000N aufnehmen und ist diesen Anforderungen gewachsen. Die Antriebsschritträder und acht Lager pro Kettenglied sorgen für Spielfreiheit in alle Richtungen (x, y und z). Eine zusätzliche Führung der Kettenglieder ermöglicht es, Prozessstationen im Antrieb sowie in den Umlenkungen zu platzieren. Da die Tragfähigkeit der Werkstückträger bei vertikaler Ausrichtung des Lineartaktsystems durchgängig bei 50kg liegt, können neben Kleinteilen auch schwerere Teile bearbeitet werden.
Unter anderem beim Dosieren von Flüssigkeiten, Verschweißen von Bauteilen oder bei Tests im Rahmen der Qualitätssicherung kommt es auf eine hohe Genauigkeit an. Dank seines Planetengetriebes erreicht LS Link eine Positioniergenauigkeit von ±0,05mm. Die Getriebe sind aufgrund der starken Hauptlagerung und eines cleveren Systems zur Verschleißkompensation über die gesamte Lebensdauer hinweg sehr präzise. Über den gesamten Lebenszyklus wird ein Verdrehspiel von weniger als 0,1 Winkelminute erreicht. „Um die hohe Positioniergenauigkeit zu erreichen, wird in Kombination mit Getriebe und Motor zusätzlich ein 22-Bit-Positions-Encoder zur absoluten Positionsmessung am Abtrieb des Antriebsstranges eingesetzt. So liegt das Winkelspiel bei gerade einmal 5 Winkelsekunden“, erläutert Alexander Marek, Produktmanager Assembly & Handling bei Weiss. Hohe Eingangsdrehzahlen, -drehmomente und ein niedriges Losbrechmoment sorgen für die in der Großserienfertigung nötige Zuverlässigkeit.
Anwendungsspezifische Anlagengestaltung
Ob Rundschalttisch oder Lineartransfersystem – das große Portfolio und die Engineering-Kompetenz von Weiss erleichtern die Auswahl passender Komponenten. Das Unternehmen setzt dazu auf softwaregestützte Methoden, wie Simulationen, die Vergleiche einzelner Komponenten in der Anwendung ermöglichen. Das gesamte Portfolio ist nach dem Baukastengedanken aufgebaut und modular. In dieses Konzept reiht sich das lineare Taktkettensystem LS Link ein.