Auf dem Weg zu echtem virtuellen Engineering

Bild: Hahn Automation Group

Durchlaufzeiten verkürzen, die Effizienz steigern und die Abhängigkeiten innerhalb der Abteilungen und von Lieferanten reduzieren – das war der Wunsch der Verantwortlichen der Hahn Automation Group. 2016 begannen die Projektbeteiligten, sich mit dem Ansatz der virtuellen Inbetriebnahme zu befassen. Anforderungen wurden analysiert und der Softwaremarkt betrachtet. Mit vier Anbietern von Simulationssoftware startete zunächst eine Pilotphase, in der das gleiche Projekt mit allen Tools parallel bearbeitet wurde. Am Ende dieser sechsmonatigen Phase fiel die Wahl auf iPhysics von Machineering, gerade wegen der Integrationsmöglichkeiten des Systems. Zunächst fand eine erste Schulung in Rheinböllen statt, gefolgt von einem intensiveren Lehrgang an einem realen Projekt. „Schon nach wenigen Tagen konnten wir iPhysics selbständig nutzen“, erinnert sich Ingo Lesiak, Manager Software Engineering bei Hahn Automation. Weiterentwicklungen werden in einem monatlichen Jour fixe mit Machineering besprochen.

Kollisionsberechnungen lassen sich im Simulationsmodell umsetzen.
Kollisionsberechnungen lassen sich im Simulationsmodell umsetzen.Bild: Hahn Automation Group

CAD-Daten können mehrmals verwendet werden

Mit der Anwendung können die involvierten Abteilungen nun parallel arbeiten. „Damit wurden die Prozesse deutlich verkürzt und auch die Resultate sind von Anfang an schon qualitativ hochwertiger“, sagt Lesniak. „Die bidirektionale CAD-Schnittstelle ermöglichte es uns zudem, weiterhin in den bestehenden CAD-Programmen zu arbeiten und die Modelle in iPhysics zu übertragen.“ Lesniak weiter: „Der Reifegrad unserer Maschinen erhöhte sich spürbar. Gerade auch, weil wir die Komponenten- und Roboterbibliothek von Machineering nutzen konnten. Viele der eingesetzten Teile verwendeten wir für verschiedene virtuelle Maschinen wieder. Und auch Kollisionsberechnungen lassen sich im virtuellen Modell sehr einfach umsetzen. Das spart zusammen ungemein viel Zeit.“

Simulationsabteilung eingerichtet

Hahn nutzt iPhysics für einen Großteil der Projekte im Headquarter sowie an den globalen Standorten. Dafür hat das Unternehmen eine eigene Simulationsabteilung eingerichtet. Fünf Ingenieure befassen sich ausschließlich mit der Modellerstellung über iPhysics. Die virtuelle Inbetriebnahme wurde so fester Bestandteil des Engineering-Prozesses. Hahn nutzt die Simulationssoftware auch für Schulungen neuer Mitarbeiter sowie für Verkaufsgespräche mit neuen Kunden. Den Auftraggebern wird bereits zu Beginn ein erstes virtuelles Modell der geplanten Maschine präsentiert. „Daher sind wir seit einiger Zeit auch dazu übergegangen, Zwischenberichte der laufenden Projekte mit den Kunden mithilfe von iPhysics zu übermitteln. Und sobald die Maschine virtuell in Betrieb genommen wurde, führen wir Bedienerschulungen mit der Software durch.“ Hahn setzt nach der virtuellen Inbetriebnahme zudem auf Virtual Acceptance Tests, um die Kunden in den Entwicklungsprozess einzubinden.

Virtual und Augmented Reality

iPhysics bildet bei Hahn die Basis für den Einsatz von Virtual und Augmented Reality-Technik: VR-Brillen werden sowohl in der Vertriebs- als auch in der Engineering-Phase eingesetzt. „So können wir und unsere Kunden die Maschine schon während der Entstehung betrachten“, erklärt Lesniak. Augmented Reality nutzt das Unternehmen für Fernwartung und Service.

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