Präzisionsanalyse elektrischer und mechanischer Motordaten

Bild: Matuschek Messtechnik GmbH

Der gesamte Prüfstand wird dazu mittels einer stark individualisierbaren Software samt intuitiv bedienbarer Analysetools digital abgebildet. Diese Digitalisierung unter Verwendung von Büro-Rechnern macht einen geräteeigenen Monitor ebenso überflüssig wie kleinteilige Bedienelemente. Beim LK-601 erfolgen alle Einstellungen über eine App am PC. Ebenso werden Messgrößen und Darstellungen definiert, Messungen gestartet, überwacht und analysiert. Resultierende Daten brauchen zur Analyse nicht mehr exportiert werden; Eingaben und Ergebnisse lassen sich sicher reproduzierbar speichern.

Vielzahl elektrischer & mechanischer Parameter parallel erfassbar

Bis zu sechs elektrische Leistungsphasen, darunter hochfrequente Signale, können mit dem modularen 19″-System simultan untersucht und aufgezeichnet werden. Dank einer Abtastrate von 10 MS/s und Messabweichung unter 0,05 Prozent des Leistungswerts sind selbst bei kleinen Leistungsfaktoren sehr hohe Genauigkeiten gesichert. Die neue Dual Motorkarte LK-MC 1 (Abtastrate 200 kS/s, Auflösung 16Bit) erfasst zusätzlich in Echtzeit hoch genau mechanische Motorsignale wie Drehzahl, -moment oder Winkel. Die Aufzeichnung von Temperatur, Akustik sowie Vibration ermöglicht dagegen eine serienmäßige CAN-Schnittstelle.

„Eine präzise Erfassung unterschiedlichster Arten von Signalen zur Analyse elektrischer Parameter verbinden wir mit der ausgeprägten Variabilität eines DAQ“, sagt Philipp Matuschek, Chef des gleichnamigen Traditionsunternehmens aus Alsdorf (NRW). Die nachrüstbare Motorkarte, an deren Two-in-one-Slot zeitgleich eine Lastmaschine und der jeweilige Prüfling angeschlossen werden könnten, ermögliche ergänzend die Analyse auch mechanischer Signale ohne Zeitverzug gegenüber jener der elektrischen Messgrößen. Entwickler und Industrieforscher könnten mit der optionalen Karte echtzeitig Regelstrategien und -algorithmen – beispielsweise zur feldorientierten Regelung permanent erregter Synchronmotoren – bestimmen und prüfen. In dieser Kombination sei mit dem LK-601 eine genaue und zuverlässige Bewertung der Gesamteffizienz von Motoren und anderen Antriebssystemen selbst bei feinsten Änderungen gesichert. Die „klassische“ Variante des Geräts ohne Motorkarte könne dagegen wie gewohnt zur präzisen mehrkanaligen elektrischen Leistungsmessung ohne drehende Komponenten genutzt werden.

High-end- für begrenzte Budgets

Der PowerAnalyzer wurde für den großtechnischen Alltagsbetrieb konzipiert, bewährt sich jedoch ebenso bei Entwicklungs- und Analyseprozesse in Forschungslabors. Für deren spezifische Anforderungen wurden klassische Oszilloskop-Funktionen wie die Frequenzanalyse integriert; auch können in extrem geringen Abständen gemessene Daten in Echtzeit angezeigt und aufgezeichnet werden. Die typischen Beschränkungen eines reinen Labormessgeräts entfallen. Der Verzicht auf kleinteilige Bedien- und Visualisierungskomponenten senkt zudem die Fehlerrisiken, vereinfacht und beschleunigt die Prüfprozesse. Die Digitalisierung vormals manuell zu handhabender Abläufe trug zum günstigen Preis-Leistungsverhältnis des Systems bei, dessen Kosten im Vergleich zu anderen Präzisions-Leistungsmessgeräten laut Matuschek „im unteren Bereich“ lägen. Mit ihm könnten Unternehmen, Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen selbst bei geringeren finanziellen Spielräumen Mess- und Prüfaufgaben in High End-Qualität lösen.

Genauigkeit plus Anwendungsbreite

Angesichts der Vielfalt marktüblicher Prüfstände und der Fülle möglicher Messaufgaben habe man gezielt auf Individualisierbarkeit und Flexibilität in der Anwendung gesetzt, sagt Firmenchef Matuschek. Besonderen Praxisnutzen des Systems sieht er für die Motoren-, Frequenzumrichter- und Antriebssystementwicklung, ebenso für Bereiche wie Pumpen, Lager und Getriebe. Selbst Entwickler und Hersteller von Kaffee-, Waschmaschinen und anderen motorgetriebenen Haushaltgeräten hätten bereits Interesse gezeigt. Analog würden Forschungseinrichtungen und F&E-Dienstleister profitieren, die Prüfstände zur Optimierung bestehender oder Entwicklung neuer Antriebe nutzen.

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