Eingriffe nachvollziehbar machen

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Audi, Porsche, Skoda, Volkswagen: Im Volkswagen-Werk in Bratislava werden Fahrzeuge von vier Marken unter einem Dach gefertigt. Vom Porsche Cayenne bis zum Volkswagen e-up! laufen hier jährlich mehr als 300.000 PKW vom Band. Produziert wird nach individuellen Kundenvorgaben. Flexible Fertigungsverfahren sind in Bratislava dementsprechend an der Tagesordnung.

Für die zuverlässige Fahrzeugidentifikation sorgt das RFID-System Simatic RF300.
Für die zuverlässige Fahrzeugidentifikation sorgt das RFID-System Simatic RF300.Bild: Siemens AG

Eingriffe nachvollziehen

In der Lackiererei sorgt etwa ein Mitarbeiteridentifizierungssystem dafür, dass Eingriffe in die Fertigungsprozesse jederzeit nachvollziehbar sind. „Geht das System beispielsweise davon aus, dass ein Audi Q8 lackiert werden soll, sich stattdessen aber die Karosserie eines Kleinwagens im Skid-Fördersystem befindet, kann das zu teuren Oberflächenfehlern oder sogar einer massiven Schädigung von Karosserie und Fertigungsrobotern führen“, erklärt Jozef Kopunec, Leiter Lackiererei-Instandhaltung bei Volkswagen Slovakia. Das Risiko dafür sei besonders nach Wartungs- oder Reparaturarbeiten besonders hoch. Denn während im Normalbetrieb von Anlauflack bis Finish sämtliche Abläufe vollautomatisiert sind, werden bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten manuelle Eingriffe erforderlich. Die Mitarbeiter müssen Karosserien und Skids aus dem System entfernen und nach Abschluss der Instandhaltungsarbeiten unter Angabe der jeweiligen Fahrzeugidentifikationsdaten wieder in die Fertigungsstraße einschleusen. Das erfordert ein hochkonzentriertes Arbeiten und birgt zahlreiche Fehlerrisiken. „Zahlendreher, redundante Fahrzeugidentifikationsnummern oder die Angabe einer falschen Startposition – all das sind menschliche Fehler, die beim Wiedereinschleusen der Werkstückträger geschehen können“, sagt Kopunec.

Unkomplizierter Zugriff: Der Mitarbeitende hält zur Identifizierung seinen Mitarbeiterausweis an das RFID-Lesegerät Simatic RF1070R.
Unkomplizierter Zugriff: Der Mitarbeitende hält zur Identifizierung seinen Mitarbeiterausweis an das RFID-Lesegerät Simatic RF1070R.Bild: Siemens AG

Ursachensuche

Bislang ließen sich die Ursachen derartiger Probleme nur schwer nachvollziehen. „Wir wussten zwar, was schiefgelaufen ist, aber nicht warum“, so Jozef Schmidt, Leiter Planung Automatisierung/Digitalisierung bei Volkswagen Slovakia, zur Problematik. Als 2018 in der Lackiererei die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Prozessleitsystems anstand, wurde auch eine neue digitale Lösung zur Mitarbeiteridentifikation an den Start gebracht. Die erforderlichen Komponenten dafür lieferte Siemens. In Verbindung mit der Software PM-Logon schafft der Siemens RFID-Reader Simatic RF1070R die Grundlage für abgestufte Zugriffskonzepte, über die sich benutzerspezifische Hinweise und Anweisungen nachvollziehen lassen.

Standard angepasst

Eine zunächst vorgestellte Standardlösung sah vor, dass Beschäftigte sich mithilfe eines separaten Transponders identifizieren. Der Automobilkonzern wollte dafür jedoch lieber die bestehenden Mitarbeiterausweise nutzen. Das Problem: Obwohl Simatic RF1070R heute bereits 16 verschiedene Reader-Protokolle bietet, war das passende für Volkswagen nicht dabei. Die Lösung wurde seitens Siemens jedoch angepasst.

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