Warum die Industrie 5.0 notwendig ist

Bild: ©Drazen/stock.adobe.com

Das Ziel der Industrie 4.0 besteht darin, mit digitalen Anwendungen Effizienz und Flexibilität in der Produktion zu steigern. Anhand vertikaler und horizontaler Datenintegration samt digitaler Zwillinge sollen entlang der Wertschöpfungskette Optimierungspotenziale identifiziert werden. Am Ende steht die Smart Factory, in der das intelligente Werkstück eigenständig seinen Weg über den Shopfloor findet. Dieser technologie- und effizienzorientierte Ansatz wird durch ein neues Konzept weitergedacht, das den Menschen, Nachhaltigkeit und Resilienz in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns stellt: Industrie 5.0.

Ökologische und soziale Aspekte

Überschneidungen zum Vorgänger liegen auf der Hand. Die Effizienzsteigerung in der Produktion bezieht sich auch auf den Energie- und Ressourcenverbrauch. Doch ökologische Aspekte spielen im Zielbild Industrie 4.0 mit ihren Produktivitätssteigerungen allenfalls eine Nebenrolle. Das Streben nach Effizienz hat Grenzen. In der globalisierten Welt führt die Ausrichtung allein auf Gewinnorientierung dazu, dass Kosten und Nutzen für Umwelt und Gesellschaft nicht in Einklang stehen. Soll die Industrie jedoch den ‚Wohlstand für alle‘ bringen, müssen ökologische und soziale Aspekte stärker berücksichtigt werden.

Technologie für Menschen

Die Einführung digitaler Anwendungen in der industriellen Fertigung verlangt Mitarbeitenden Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ab. Der menschenzentrierte Ansatz der Industrie 5.0 fragt nicht danach, was mit dieser oder jener Technologie erreicht werden kann, sondern inwiefern sie für den Menschen dienlich ist. Nicht die in der Industrie Arbeitenden sollen sich an Software und Produktionsprozesse anpassen, sondern Software und Prozesse sollen auf die Bedürfnisse der Arbeitenden abgestimmt werden.

Angestellte weiterentwickeln

Im hierfür notwendigen Paradigmenwechsel sind Angestellte nicht mehr nur als Verursacher von Arbeitskosten anzusehen. Im erneuerten Zielbild rückt die Frage in den Mittelpunkt, welche Maßnahmen erforderlich sind, damit sich Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen entwickeln können. Für die Arbeitgeber bedeutet das, in die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden zu investieren und ihre Interessen zu berücksichtigen. Das beginnt damit, sie bei der Einführung digitaler Technologien früh einzubinden. Digitaltechnik sollte genutzt werden, um Arbeitsplätze integrativer und sicherer zu gestalten, um die Arbeitszufriedenheit zu steigern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert