Kopfüber in den Container

Das Staatliche Hofbräuhaus München verlädt mit dem Anbaugerät von Kaup Mehrwegfässer in ISO-Container.
Das Staatliche Hofbräuhaus München verlädt mit dem Anbaugerät von Kaup Mehrwegfässer in ISO-Container.
 Das Staatliche Hofbräuhaus München verlädt mit dem Anbaugerät von Kaup Mehrwegfässer in ISO-Container.
Das Staatliche Hofbräuhaus München verlädt mit dem Anbaugerät von Kaup Mehrwegfässer in ISO-Container.Bild: Kaup GmbH & Co. KG

Neben der Qualität und dem Geschmack der Biere haben zwei Dinge zur weltweiten Bekanntheit der Marke ‚Hofbräu München‘ beigetragen: das gleichnamige Haus in der Münchner Innenstadt und das Oktoberfest in der bayerischen Landeshauptstadt. Um der steigenden Popularität der zwei Buchstaben ‚HB‘ gerecht zu werden, treibt das Brauhaus seine Internationalisierung voran und exportiert seine Biere in über 40 Länder. Ein Lizenz- und Franchisesystem sorgt dafür, dass Münchner Bier in China genauso getrunken wird wie in den USA und Brasilien. Aber wie kommt der Gerstensaft an seinen Bestimmungsort, wenn er nicht vor Ort nach dem Bayerischen Reinheitsgebot und nach Vorgaben von Hofbräu München gebraut wird? Mit Mehrwegfässern.

 Eine besondere Herausforderung: der geringe Abstand zwischen dem obersten Fass und der Containerdecke.
Eine besondere Herausforderung: der geringe Abstand zwischen dem obersten Fass und der Containerdecke.Bild: Kaup GmbH & Co. KG

Containerbeladung von Hand

Die Fässer werden im 2013 neu gebauten Logistikzentrum des Brauhauses in Standard-ISO-Containern verladen. In der Vergangenheit geschah dies von Hand. Vier HB-Mitarbeiter benötigten dafür bis zu vier Stunden. Diesen Ladeprozess wollte das Staatliche Hofbräuhaus München signifikant beschleunigen, um die Kosten für Standzeiten zu senken.

Die Handlingsaufgabe kann so beschrieben werden: Es sollen immer sechs Fässer, zwei neben-, drei voreinander, in einem Ladevorgang aufgenommen und in den zu befüllenden Container transportiert werden. Die Höhe der Fässer ist dabei der einzige variierende Faktor. Durchmesser und Aufbau oben auf dem Fass sind stets gleich, egal ob es sich dabei um ein 50l-Fass mit einer Höhe von 600mm oder ein 30l-Fass mit Höhe 400mm handelt. Der Ladevorgang muss mehrmals wiederholbar sein: dreimal nebeneinander und bis zu fünfmal übereinander. Eine besondere Herausforderung ist dabei der geringe Abstand von etwa 350mm zwischen dem obersten Fass und der Containerdecke. Die Platzierung der Fässer voreinander erfolgt anschließend.

Am besten kopfüber – in der Hälfte der Zeit

Die Lösung für die Handlingsaufgabe ist simpel und komplex zugleich. Da die Fässer nicht auf Paletten transportiert werden, scheiden die herkömmlichen Anbaugeräte – Zinkenverstellgeräte und Mehrfach-Palettengeräte – aus. Klammern, vor allem Fassklammern und Bierfassklammern, scheiden aus, da die geforderte Fassanzahl nicht in den zu beladenden Container verbracht werden könnte. Somit musste eine Sonderlösung her, die das Ladegut von oben – also kopfüber – greift.

Kaup entwickelte eine neuartige Klammer, um die Mehrwegfässer aufzunehmen. Hauptbestandteil der Klammer 0.5T099 – Bierfassgreifer genannt – sind die sechs Spreizvorrichtungen mit jeweils zwei Spreizern. Diese Vorrichtungen sind an einem Ausleger angeordnet, der von oben auf die Fässer abgesenkt wird. Einmal positioniert, fahren die Spreizer aus und nehmen das Ladegut auf. Im Container fährt der Stapler, ein Toyota Traigo 48, an die vorgesehene Stelle, senkt die Fässer ab und löst die Spreizer. Ein schneller, effektiver Ladevorgang. Beschleunigt wird der Vorgang zusätzlich mit dem Seitenschieber mit vergrößerten Seitenschub 2T151P-C. Warum? Eine besondere Eigenschaft dieses Seitenschiebers ist es, seine Last über die Staplerkontur hinaus bis an die Wand des Containers zu verfahren. Da der Ausleger des Bierfassgreifer in den Seitenschieber eingehängt ist, können somit auch die Fässer direkt an der Containerwand abgesetzt werden.

Der Bierfassgreifer hat in München-Riem die Containerverladung tiefgreifend verändert. Heute ist ein Container in ca. 90 Minuten fertig beladen, die Ladezeit wurde mehr als halbiert. Dafür sind nur noch zwei HB-Mitarbeiter nötig, vorher waren es doppelt so viele. Und dabei ist es nicht wichtig, wie groß die Fässer sind – 50, 30 oder 20l.

www.kaup.de

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