Leistung merklich gesteigert

Gabelhubfahrzeuge des Typs "Phoenix" von MLR kommen bei Delica für die Ver- und Entsorgung von Palettieranlagen zum Einsatz.
Gabelhubfahrzeuge des Typs "Phoenix" von MLR kommen bei Delica für die Ver- und Entsorgung von Palettieranlagen zum Einsatz.

Reicht dies alles noch nicht aus, können im Ernstfall zwei Not-Halt-Tasten betätigt werden, die sowohl das Lastaufnahmemittel als auch das Fahrzeug selbst anhalten. „Die beste Sicherheitseinrichtung ist jedoch im Grunde systemimmanent“, ergänzt Andreas Kühnle. „Unsere FTF sind dazu da, autark zu arbeiten – ohne dass Personen zur Bedienung erforderlich sind.“ Für Kontrollaufgaben und sonstige Tätigkeiten sind bei Delica deshalb auch nur maximal drei Mitarbeiter im Aktionsbereich des Systems gestattet.

Anlage im Überblick

Das Anlagenlayout im Überblick: Die „Phoenix“-FTF arbeiten im Umfeld von zwei Palettenmagazinen mit Auslaufbahn für die Bereitstellung vereinzelter Paletten. Es gibt neun Palettieranlagen mit je zwei Positionen. Hier kommen Portalpalettierer zum Einsatz. Zur Aufnahme von Fertigpaletten steht eine zentrale Förderanlage mit zwei Einlaufbahnen zur Verfügung. Für den Fall, dass es mangelhafte Fertigpaletten gibt, nehmen vier bodenebene Stationen diese auf.

„Phoenix“ selbst ist ein Gabelhubwagen mit einer Tragfähigkeit bis zu 800kg und einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von 1,5m/s – im Vorwärts- und Rückwärtsbetrieb. Das Fahrzeug wird durch einen 25,6V-Lithium-Ionen-Akku angetrieben und hat eine theoretische Laufleistung von rund fünf Stunden unter Volllast, bevor es an einer Schnellladestation mit neuer Energie versorgt werden muss. Praktisch erfolgt der Ladeprozess jedoch beiläufig, am Rande, indem ein FTF eine Ladestation immer dann aufsucht, wenn es gerade keinen Transportauftrag hat.

2205mm lang, 884mm breit und 1830mm hoch nimmt „Phoenix“ leere oder beladene Paletten bis zu einer Größe von 1.200x800x1840mm auf. Dies entspricht dem Standardmaß der Europalette. Der Betrieb der FTF ist mit 65 Dezibel vergleichsweise leise: eine Lautstärke, die in etwa einem normalen Gespräch oder auch dem Geräuschpegel einer Nähmaschine entspricht. In ihrer Farbe nach Kundenwunsch gestaltbar, kommen die Fahrzeuge bei Delica in Feuerrot daher, seidenmatt beschichtet und mit schwarzgrauem Chassis.

Eigenbau statt Standard

„Was uns bei MLR besonders zusagt“, betont Angelo Teta von Delica, „ist, dass das Unternehmen seine fahrerlosen Transportsysteme komplett selber baut. Da werden keine Standardkomponenten am Markt eingekauft, zusammengesetzt und nur noch die eigene Automatik draufgesetzt.“ „Bei MLR kommt die Technik aus eigener Schmiede und ist bis ins Detail durchdacht – und bei Bedarf auch veränderbar.“ Delica schätzt das Know-how der Ludwigsburger, vom Planer bis zum Monteur, das sich auch im Service niederschlägt. „Alle sind sehr erfahren und wissen, was sie tun“, so Teta und ergänzt mit einem Schmunzeln, „doch sehen wir die Mitarbeiter kaum, da die FTF im Grund keine Probleme bereiten. Standard-Wartungsarbeiten können wir selbst durchführen.“

Die abschließende Frage, ob das neue Fahrerlose Transportsystem zum Effizienzprogramm Delicas beiträgt, bejaht der Schweizer Ingenieur. „Wir haben unseren Kaffeeversand in Birsfelden zuvor rein manuell gelöst. Das hat sieben Mitarbeiter gebunden und viel Zeit gekostet. Dank der neuen Automatik hat sich unsere Leistung nun um mehr als 50 Prozent merklich gesteigert und wir können unsere Personalressourcen an anderer Stelle besser einsetzen.“ Eine gute Voraussetzung auch für die Zukunft, in der Delica womöglich über eine Erweiterung seines Standortes in Birsfelden nachdenkt. Dann wäre wohl auch MLR wieder im Geschäft – eines aber auf jeden Fall gesichert: Der frische Kaffeeduft würde noch ein Stückchen weiter den Rhein hinunterwehen.

www.mlr.de

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