Dauereinsatz im Konecranes-Werk Würzburg

Bild: noax Technologies AG

Konecranes, ein weltweit agierender Anbieter von Hebesystemen mit Hauptsitz in Finnland, versorgt neben der Produktions- und Prozessindustrie auch Werften und Häfen mit hebetechnischen Systemen. Das Würzburger Werk, gegründet 1824 und seit Anfang 2017 Teil des Konecranes-Konzerns, hat sich auf die Fertigung der vielseitigen Straddle Carriers (Portalhubwagen) spezialisiert. Die manövrierfähigen Spezialflurförderfahrzeuge werden weltweit in mehr als hundert Ländern in Terminals zum Transport und Stapeln von Containern eingesetzt. Grundlage des fränkischen Erfolges ist die permanente technische Weiterentwicklung und das Engagement der 400 Mitarbeiter. Moderne Produktionsstechnik mit spezialisierten Fertigungsstraßen sorgt für Qualität, Zuverlässigkeit und Liefertreue in der anspruchsvollen Produktion.

Bild: noax Technologies AG

Veraltete Datenerfassung

Im Jahr 2020 beschlossen die Verantwortlichen eine komplette Umstellung der Hard- und Software in der Produktion. „Unsere Ausgangssituation in der Fertigung war eine reine Datenerfassungs-Lösung mit einem Einsatz-Alter von über 25 Jahren“, erläutert Material Planner Sven Steinfeld. „Mittels eines Chips und eines Barcode-Scanners konnten die Mitarbeiter sich und ihren Auftrag an einem einzeiligen LCD-Display erfassen, ganz ohne Benutzeroberfläche oder visuelle Darstellung.“ Entsprechend erhielten die Anwender auch keinerlei Rückmeldung, von Vernetzung konnte keine Rede sein. Die Bedienung der Terminals war umständlich, Barcodes funktionierten oft nicht, wiederkehrende Ausfälle verringerten die Effizienz der Produktion. Hinzu kam der Sicherheitsaspekt in Hinblick auf den veralteten Server – so galt es dringend, diese Umgebung auf der Soft- und Hardwareseite abzulösen. „Das war eine echte Herausforderung“, erinnert sich Carina Riedmann, IT Coordinator Computing. Denn durch die hohe Fertigungstiefe am Standort, mit Bearbeitung und Konfiguration aller Komponenten und Materialien vor Ort, ist das Umfeld für Hardware und Anwendung äußerst rau.

Herausfordernde Umgebung

Im Zuge der geplanten Umstellung der Datenerfassung und Implementierung von MES-Software begann auch die Suche nach einer neuen Hardware. Wegen der vielfältigen Bedingungen und Anforderungen im Werk mit Stahlbau, Zuschnitt, Schweißen und Lackierhalle war in erster Linie eine widerstandsfähiges System gefragt. Auf Erfahrungen innerhalb des Konzerns konnte hierbei nicht zurückgegriffen werden: „Natürlich haben wir im Konzern nach Empfehlungen gefragt, aber als Produktionsstandort mit ganz besonderen Erfordernissen ist unsere Situation hier in Würzburg einfach ganz anders als an anderen Standorten, wir mussten sozusagen bei Null anfangen – mit einer Internetrecherche“, schildert Carina Riedmann. Erste Versuche, Desktop PCs in der Fertigung einzusetzen, scheiterten angesichts der herausfordernden Industrie-Umgebung und der besonderen Bedingungen im Werk.

Windows auf Industrie-PCs

Mit dem Umschwenken auf spezielle Industrie-PCs mit Touch Displays kam rasch der Ebersberger Hersteller Noax ins Spiel. Dieser erfüllte neben dem Kriterium der Robustheit auch eine entscheidende Anforderung der IT: „Gesetzt war, dass die IPCs mit normalem Windows-Betriebssystem laufen und sich nahtlos integrieren und supporten lassen müssen, auch netzwerkseitig“, sagt Sven Steinfeld. Die Computer sind durchgehend in Industriebauweise ausgeführt, was sich bei der Wahl der verbauten Komponenten widerspiegelt. Die Eigenentwicklungen werden in Deutschland gefertigt. Weitere Merkmale sind die Bedienbarkeit der Touch-Screens mit Handschuhen und die geschlossene Bauweise der Industriecomputer.

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