Energie- und kosteneffiziente Klimasteuerung

2Bild: ©Lichtwerk Christian Plaum

Das Bellevue Hotel Dresden blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der Altbau wurde zwischen 1723 und 1727 erbaut und stellt den einzig erhaltenen Gebäudekomplex der berühmten Großen Meißner Gasse dar, einer einst vielgenutzten Handelsstraße. Das Gebäude, das über die Jahrhunderte hinweg als Wohn-, Brau- und Malzhaus, als Kanzlei und als Justizministerium genutzt wurde, überstand die Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs unbeschadet und wurde zu DDR-Zeiten umfassend erweitert und erhielt so die heutige Baugestalt. Als Interhotel wurde es zu einer der führenden Adressen für ausländische Gäste. Auch politische Ereignisse wie die Verhandlungen zur Wiedervereinigung im Jahr 1989 oder der Gipfel der G8-Staaten von 2007 fanden dort statt. Heute stehen sowohl das barocke Mittelgebäude als auch die architektonisch daran angelehnten Erweiterungsbauten unter Denkmalschutz und bieten Gästen ein Ambiente mit Blick auf die Hofkirche, die Semperoper und die historische Altstadt am Elbufer.

Bild: Thermokon Sensortechnik GmbH

Einbindung in die Gebäudeleittechnik

Den Erwerb des Gebäudes verband der Eigentümer mit umfassenden Investitionen zur Modernisierung. Da die vorhandenen Einrichtungen zur Raumklimatisierung aktuellen Anforderungen an Energie- und Kosteneffizienz nicht länger genügten, schloss dies die grundlegende Erneuerung der Haustechnik in insgesamt 328 Hotelzimmern ein. Für unzureichend befand die Hotelleitung insbesondere die manuelle Regulierung der Raumtemperatur über die Heizkörper sowie die in die Jahre gekommenen Gebläsekonvektoren. „Auch bei Abwesenheit der Gäste lief die Heizung bzw. Kühlung oftmals weiter. Dies führte zu nachweislichen Energieverlusten“, schildert Mario Arndt, Geschäftsführer der Arndt Badsanierung GmbH & Co. KG. Das deutschlandweit agierende Unternehmen wurde vom Bellevue mit der Modernisierung der Haustechnik beauftragt.

Das von Arndt Badsanierung entwickelte Konzept sah vor, die komplette Raumklimatisierung durch den Einsatz zeitgemäßer Technik in die Gebäudeleittechnik einzubinden und so für einen ressourceneffizienten Betrieb zu sorgen. Dies umfasste u.a. den Austausch der vorhandenen Gebläsekonvektoren durch Fancoil-Einheiten mit energieeffizientem ec-Motor und geringer Geräuschentwicklung. Die Steuerung von Heizkörpern und Fancoil-Einheiten sollte an Präsenzmelder gekoppelt und in Abhängigkeit vom Belegungsstatus der Zimmer erfolgen: „Erkennt der Präsenzmelder, dass ein Zimmer leer steht, wird über die Gebäudeleittechnik eine definierte Standby-Temperatur aktiviert. Verzeichnet der Melder hingegen Anwesenheit, wird die individuelle Steuerung durch den Gast vom System freigegeben. Auf diese Weise lässt sich ungewollten Energieverlusten wirkungsvoll vorbeugen“, erläutert Mario Arndt. Die Einbindung der Raumklimatisierung in die Gebäudeleittechnik erlaubt dem technischen Dienst des Bellevue Hotels zudem, sämtliche Zimmerzustände und Gerätefunktionen aus der Ferne zu überprüfen und zu steuern – ein weiterer Zuwachs in puncto Effizienz.

Fancoil-Raumthermostat 'Joy' im Hotel Bellevue Dresden
Fancoil-Raumthermostat 'Joy' im Hotel Bellevue DresdenBild: ©Lichtwerk Christian Plaum

Kabellose EnOcean-Technologie

Auf der Suche nach einem leistungsfähigen Partner zur Automatisierung der Heizungstechnik entschied sich Mario Arndt für Thermokon: „Neben der hohen Produktqualität sprachen hierfür insbesondere die spürbaren Zeit- und Kostenvorteile während der Umsetzung vor Ort.“ Hierzu setzte der Experte für Sensortechnologie auf eine Kombination aus dem Raumthermostat Joy, mit Modbus-Schnittstelle, dem elektronischen Heizkörperventil SAB+ und dem Funk-Fensterkontakt SRW03. Mit seinem flachen Gehäuse, der Oberfläche aus kratzfestem Acrylglas und dem LCD-Display mit Hintergrundbeleuchtung fügt sich Joy in die Optik der Zimmer ein und macht die Steuerung des Innenraumklimas einfach und präzise. Die Kommunikation mit der Gebäudeleittechnik findet über die integrierte Modbus-Schnittstelle statt.

Funkbasiert und damit ebenfalls kabellos ist zudem die Vernetzung mit dem elektronischen Heizkörperventil SAB+ und dem Fensterkontakt SRW03. Dank ihrer Ausstattung mit Solarzellen und intelligentem Energy Harvesting reduzierten die beiden Lösungen den Montageaufwand im Hotel Bellevue auf ein Minimum. Durch die Eliminierung regelmäßiger Batteriewechsel senken sie zudem die Personalkosten des Hotels im laufenden Betrieb. Überzeugend sind darüber hinaus die Energieeinsparungen beim Lüften: Sobald die Zustandsüberwachung des Fensterkontakts ein geöffnetes Fenster erkennt, wird die Raumklimatisierung automatisch deaktiviert.

Weniger Ausfallzeiten durch Plug&Play

Ein weiterer Faktor, der im Zuge der Umbauarbeiten höchste Priorität hatte, war die Reduzierung der Ausfallzeiten. „Umsatzeinbußen während der Modernisierung waren nach Möglichkeit zu vermeiden. In diesem Zusammenhang erwiesen sich sowohl die Einsparung der Verkabelung als auch die von Thermokon vorgeschlagene externe Vorkonfektionierung der Komponenten als wesentlicher Vorteil“, schildert Mario Arndt.

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