Wer nesten will, braucht viele Daten – im Holzbau hauptsächliche aus Holzbauprogrammen wie CADWorks, Dietrichs, SEMA oder HSBCAD. Wie gehen Sie beim Import vor?
Franz Xaver Völkl: Fast alle Zimmerer setzten schon heute auf Holzbauprogramme und haben somit die nötige Datengrundlage, um die Beplankungsmaterialien – z.B. Dämmstoffe, Fassaden-, OSB-, oder Gipskartonplatten – oder Brettsperrholz (CLT) zu nesten. Wir gehen zum Import den Weg über das neutrale BTLx-Format, das von den Holzbauprogrammen ausgegeben wird. Dabei importiert unsere BTLx-Schnittstelle die BTLx Daten, und für jedes Bauteil wird ein HOPS-Programm mit den entsprechenden Bearbeitungen erzeugt. Das unterscheidet unseren Ansatz vom Wettbewerb. Dabei ist es von der Art, wie wir die Daten verarbeiten, zunächst egal, ob es sich dabei um Abbundteile, Beplankungen, CLT-Elemente oder um eine ganz normale Korpusseite handelt. Sobald die Daten in HOPS importiert sind, können alle unsere Module wie z.B. unser Nesting BetterNest eingesetzt werden. Einen anschaulichen Anwendungsbericht finden Sie auf unserer Homepage. Dort werden mit unserer BTLx- und BetterNest-Lösung an einer Reichenbacher-Vision-Anlage mit einem Tisch von 9 auf 4m unterschiedliche Platten für Schränke, Fassaden, Beplankungen oder sogar CLT-Elemente genestet.
Was sind die relevanten Kriterien für Einsatz und Auswahl einer Nesting-Lösung?
Maximale Materialausbeute durch Verschnitt-Optimierung ist das wichtigste Ziel beim Nesten. Aber auch unterschiedliche Bearbeitungsstrategien für unterschiedliche Werkstoffe könnten realisiert werden. Z.B. können Plattenwerkstoffe gesägt und Massivhölzer gefräst werden. Gerade der Einsatz der Säge bringt schnelle Bearbeitungen und hohe Werkzeug-Standzeiten. Für all dies haben wir eine der besten Lösungen – allein durch die Leistungsfähigkeit beim Verschnitt und die Variabilität bei den Bearbeitungsstrategien. Unser größter Einzelkunde aus der Reisemobilbranche fertigt z.B. komplett mit NC-HOPS und BetterNest. Und das in beachtlichen Dimensionen: Bei diesem Ausstatter von Campern werden bis zu 600 Großformat-Platten jeden Tag für den Möbelbau bearbeitet. Durch die Umstellung auf BetterNest haben sie im Jahr mehrere Sattelzüge an Material eingespart.
Die Grundanforderung der Materialeinsparung haben Sie erfüllt. Was ist noch wichtig beim Nesten?
Wichtig ist auch die stabile Vernetzung bzw. Einbindung in vorhandene Produktionsabläufe. Mit unseren Importen – nicht nur BTLx, sondern auch z.B. DXF-Dateien oder Dateien aus PYTHA oder Schalungsbauprogrammen wie DICAD – können die vorhandenen Dateiformate sicher importiert und ans Nesting weitergegeben werden. Dann geht es in die Details, etwa wie Materialien mit entsprechender Bearbeitung verwaltet werden oder wie sich besondere Anforderungen aus der Produktion und Anlagensteuerung abbilden lassen. Das können z.B. Anlagen mit Rollenbahnen sein, Etikettendrucker, Markierungs- bzw. Gravurstifte oder Barcodedrucker, um die Bauteile in den darauffolgenden Arbeitsschritten eindeutig identifizieren zu können.