Grünes Licht für Transparenz

Bild: Thyssenkrupp Materials IoT GmbH

In der Elektroinstallation müssen stetig steigende Anforderungen umgesetzt werden, denn in Büroräumen und Wohnbereichen laufen immer mehr elektrische Geräte. Diese benötigen passende Leitungen sowie Anschlüsse, und das alles anpassbar, schnell und kostengünstig. Als Spezialist für solche Installationen entwickelt, fertigt und vertreibt GGK verschiedene Leitungsführungssysteme, die auf dem Putz zum Einsatz kommen. Das Unternehmen ist Teil der Firmengruppe Grün, die mit circa 220 Mitarbeitenden einen Umsatz im höheren zweistelligen Millionenbereich realisiert. GGK bietet innerhalb der Gruppe ein Baukastensystem unterschiedlicher Lösungen für die Elektroinstallation an Wand, Boden, Decke und im Raum. Die Komponenten werden stetig weiterentwickelt.

Bild: GGK GmbH & Co. KG

Modulare Systeme

Das Unternehmen ermöglicht es, Elektroinstallationen auf unterschiedliche Anforderungen und Einsatzbedingungen auszulegen. So entstehen unterschiedliche Lösungen für Handwerk, Industrie und Handel, Großprojekte und technische Anlagen. Eine mit dem Kabelmanagement-System von GGK realisierte Elektroinstallation ist aufgrund seiner modularen Bauart künftig anpassbar. „Als Coaching-Partner und Hersteller erarbeiten wir zum Beispiel gemeinsam mit Elektroinstallateuren Lösungen, in denen die Zukunft bereits eingeplant ist,“ sagt Eckhard Müller, Geschäftsführer von GGK. Steckdosen, Schalter, Netzwerkverbindungen oder TV-Anschlüsse lassen sich innerhalb der modular aufgebauten Systemlösungen an individuelle Einsatzgebiete anpassen.“

Bild: Thyssenkrupp Materials IoT GmbH

Daten erheben, visualisieren und optimieren

Die Innovations- und Veränderungsgeschwindigkeit veranlasste GGK zum Aufbau einer Digitalisierungsstrategie und damit verbunden zum Ausbau datenbasierter Prozesse und Leistungen. Eines der ersten Ziele war dabei die Schaffung von Transparenz in der Fertigung. „Mit den wachsenden Anforderungen an die Kabelmanagement-Systeme von heute und morgen steigt auch die Komplexität in der Fertigung. Für uns ist es mittlerweile unabdingbar, die gesamte Produktion im Blick zu haben und schnell eingreifen oder optimieren zu können“, sagt GGK-Digitalisierungsbeauftragte Bianca Kleinwegen und fährt fort: „Wir suchten daher eine Lösung, um für unsere bestehenden Extrusionslinien für Kunststoffprofile mit minimalem Eingriff in die laufende Produktion alle erforderlichen KPIs zu erheben und zu visualisieren.“ Ein früher Meilenstein der Digitalisierungsstrategie in der Extrusion war es, für die datengetriebenen Prozesse eine Lösung zu finden, die alle relevanten Daten transparent und verständlich der Produktionsleitung, dem Werkzeugbau und den Produktionslinien zur Verfügung stellt. Gleichzeitig sollte eine Datenbank für langfristige Auswertungen entstehen. Damit sollte die Basis geschaffen werden, auch später Wissen aus diesen Daten schöpfen zu können.

Ampel zeigt Zustände an

Nach einer Evaluierungsphase entschied sich GGK für den Einsatz der IIoT-Plattform Toii von Thyssenkrupp Materials IoT. Die Plattform ist modular aufgebaut und bietet einen Werkzeugkasten, aus dem die Funktionalitäten je nach Bedarf ausgewählt werden. Das erste Projekt startete mit einem Vor-Ort-Termin im Mai 2021 und bereits im August konnten die ersten Extrusionslinien im IIoT abgebildet werden. Das Projekt wurde nach der Hypercare-Phase im Oktober 2021 in den Regelbetrieb übergeben. GGK setzt Toii heute im Hauptleistungsbereich des Unternehmens – die Extrusion – an allen Linien ein. Mit den Werkzeugen der IIoT-Plattform eruiert GGK die Möglichkeiten, Transparenz in der Fertigung herzustellen. Zunächst konnte das Projektteam des Produzenten über eine kleine Schnittstelle, Siemens Logo V8.3, analoge Signale in digitale transformieren, die sich per WLAN kommunizieren lassen. Daraufhin entstand die Idee, fünf Signale zu schaffen, die den Anlagenzustand und Auftragsstatus repräsentieren. Heute wird jedes Signal als Ampelsteuerung mit einer farbigen Leuchte physisch in der Fertigung und digital am PC dargestellt. Der visualisierte Auftragsstatus bildete die Basis für den Aufbau einer Fertigungsplanung. Zugleich spart das Visualisierungssystem viele Laufwege: „Wir müssen heute nicht mehr permanent die Fertigung ablaufen und schauen, wie die einzelnen Prozesse laufen“, schildert Christian Schmidt, Leiter Operation bei GGK.

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