Pandemie führt zum Umdenken bei IT-Budgets

Bild: Techconsult GmbH

Das Research- und Analystenhaus Techconsult hat im Auftrag von Infinidat untersucht, wie deutsche Unternehmen ihre IT-Strategien im Zuge der Pandemie angepasst und sich langfristig aufgestellt haben. Für die Studie wurden insgesamt 102 IT- und Businessentscheider aus Unternehmen zu ihren IT-Budgets und Veränderungen in der Gestaltung der IT-Infrastruktur befragt.

Datenvolumen gestiegen

Die Pandemie hat zu einer massiven Nutzung von Videokonferenzen, Home-Office und Telearbeit geführt, was wiederum zu einem Anstieg des weltweiten Datenvolumens geführt hat und die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. So müssen unternehmensrelevante Daten weltweit bereitgestellt werden und die Speicherkapazitäten bei hohem Datenaufkommen skalierbar sein. Dazu setzen aktuell 35 Prozent der Unternehmen auf die Speicherung der Daten ausschließlich in einer Private Cloud und 17 Prozent in einer Public Cloud. In fast jedem zweiten Unternehmen wird die Hybrid Cloud eingesetzt, bei der sowohl Kapazitäten der Public als auch der Private Cloud in Verbindung mit lokalen On-Premises-Ressourcen genutzt werden. Die Hybrid Enterprise Cloud verbindet das Beste aus beiden Welten. Der private Teil bietet Kontrolle sowie Datenschutz und Datensicherheit. Der öffentliche Teil der Cloud kann einen schnellen Zugang zu bestimmten Diensten bieten, die vor Ort nicht leicht zu realisieren sind, wie z.B. spezielle KI-Dienste.

Unternehmen müssten dem Private Cloud-Teil der Hybrid Enterprise Cloud besondere Aufmerksamkeit widmen, um sich nicht in traditionellen Infrastrukturen zu verlieren, die durch mangelnde Flexibilität und hohe Kosten bei geringer Transparenz gekennzeichnet sind, so die Studienautoren. Für den privaten Teil der Gleichung müssten sie mit einem Anbieter zusammenarbeiten, der eine sichere Speicherung von unternehmenskritischen Daten mit hoher Skalierbarkeit, einer transparenten Kostenstruktur und flexiblen Nutzungsmodellen bietet, heißt es weiter. Im Gegensatz dazu biete die Public Cloud ein ‚One Size Fits All‘-Modell, das nur bedingt an die individuellen Anforderungen an Speicher- und Rechenkapazitäten angepasst werden könne, so die Autoren.

Anwendungsmodernisierung im Fokus

Für eine strategische Aufstellung der Unternehmen bedürfe es einer IT-Infrastruktur, die stetig erweitert werden sollte. So wird der Bereich der Anwendungsmodernisierung in der Studie als wichtigstes IT-Projekte der Unternehmen in den nächsten 12 bis 24 Monaten bewertet. Für die Modernisierung der eingesetzten Anwendungen planen 42 Prozent ein höheres Budget im laufenden Jahr ein. Das zweitwichtige IT-Projekt der nächsten Jahre ist die Optimierung der IT-Infrastruktur. Hier plant fast jedes zweite Unternehmen eine Erhöhung des Budgets im Vergleich zum Vorjahr. Zur Optimierung der IT-Infrastruktur bedarf es zudem Datenspeicher und Storage-Kapazitäten, die von 71 Prozent als sehr wichtig eingeschätzt werden. Auch für mehr Leistungsfähigkeit werden von rund drei Viertel der Befragten die vorhandenen Storage-Kapazitäten als wichtig bewertet. Bei komplexen Infrastrukturen müssen ausreichend Speicherressourcen vorhanden sein und den unterschiedlichen Anwendungen und Systemen zugeordnet werden.

Unternehmen setzen zunehmend auf planbare IT-Kostenstrukturen

Den sich wandelnden Anforderungen müssen die IT-Abteilungen durch Optimierung der Infrastruktur langfristig entgegenwirken. Dazu planen 40 Prozent der Unternehmen die IT-Budgets für das laufende Jahr zu erhöhen. Die geplanten Budgetsteigerungen liegen bei drei Viertel der Unternehmen bei bis zu 19 Prozent und jedes fünfte Unternehmen plant sogar eine Erhöhung von mindestens 20 bis 30 Prozent. Jedoch haben sich auch die Prioritäten der IT-Budgets geändert. So möchte sich mehr als jedes dritte Unternehmen stärker auf Betriebsausgaben konzentrieren, um von diesen leistungsbezogenen und langfristig planbaren Kosten zu profitieren. Insbesondere im Bereich von Cloud-Services biete sich diese Vorgehensweise an, da keine größeren Investitionen in eigene physische Infrastruktur nötig seien und so eine planbare Kostenstruktur erreichen lasse, so die Studienautoren. Insgesamt werde der Wandel zu einer agilen IT-Infrastruktur mit flexiblen Nutzungsmodellen sichtbar und könne sich auch über die Pandemie hinweg weiter fortsetzen.

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