Zur schnellen Inline-bestimmung von Profilgeometrien setzt man oft auf telezentrische Optiken und Beleuchtungen. Die Prüflinge werden dabei auf einem rotierenden Glasträger oder anderen Förderelementen zwischen die Optik und Beleuchtungsanordnung positioniert. Anschließend erfolgt per Trigger eine Bildaufnahme in Millisekunden und dann eine Messung. Meist kommt dieses Verfahren bei größeren Bauteilen zum Einsatz. Der Zusammenbau der unterschiedlichen Prüfkomponenten verschiedener Anbietern zu einem System und das Einmessen erfolgt zudem oft durch Systemintegratoren.
Profilometer & -projektoren
Wenn man von Profil-Vermessung spricht, denkt man oft an sog. Profilometer. Dieses ist ein Messinstrument, das verwendet wird, um die Oberflächenrauheit von Materialien zu messen. Es untersucht die Unebenheiten und Unregelmäßigkeiten auf einer Oberfläche, um Informationen über die Textur, Glätte und Abweichungen von der idealen Form zu liefern. Die meisten Profilometer verwenden optische oder Lasermessungen, um die Oberflächenrauheit mit hoher Genauigkeit zu erfassen. In der Praxis wird ein Profilometer über die zu messende Oberfläche bewegt, und seine Sensoren erfassen die topografischen Informationen, um ein Profil der Oberfläche zu erstellen.
Ein Profilprojektor, Profilprojektionsmikroskop oder Konturprojektor hingegen ist ein Messgerät, das in der Fertigungs- und Qualitätskontrolle eingesetzt wird, um präzise Messungen von geometrischen Merkmalen auf Oberflächen durchzuführen. Er wird häufig verwendet, um die Form, Abmessungen und Oberflächenbeschaffenheiten von Bauteilen zu überprüfen. Meist sind Profilprojektoren große Geräte mit einem oft bis zu 1qm großem Projektionsschirm zur Vermessung von Werkzeugen oder Schablonen. Ein digitaler Profilprojektor ersetzt die Projektionsschirm durch eine Kamera, aber auch hier wird eine telezentrische Optik und Beleuchtung zur Profildarstellung verwendet. Damit sind hochgenaue Messungen bei hohen Geschwindigkeiten direkt in der Maschine möglich. Die hohe Tiefenschärfe erlaubt eine schnelle Inbetriebnahme und Integration in Inline-Prüfaufgaben, sowie kurze Wartungszeiten. Die vorkalibrierte Optik ermöglicht zudem die sofortige Maßhaltigkeitsprüfung direkt in der Linie. Durch die Kombination mit üblichen Bildverarbeitungsalgorithmen können so komplexe Messaufgaben in Millisekunden durchgeführt werden.
Plug&Play Digitalprojektor
Opto hat mit dem Profil Projector 1:1 aus der Imaging Module Familie erstmals einen Plug&Play Digitalprojektor vorgestellt der im Durchlicht komplett telezentrische Aufnahmen von Mikrobauteilen ermöglicht. Über die GigE oder USB-Schnittstelle kann man direkt ergebnisorientiert triggern oder in hohen Frequenzen Inline-Messungen durchführen. Mit einer 5MP Kamera und einer 1:1 Optik sind Auflösungen von 3,4µm pro Pixel in einem nur 40mm breiten Imaging Module möglich. Der Profil Projektor arbeitet mit einer telezentrischen Hellfeldbeleuchtung und einem abgestimmten telezentrischen Objektiv im Durchlichtverfahren und kommt werkseitig vorkalibriert. Das Gerät kann mit Opto eigenen Kalibriernormale regelmäßig nachkalibriert werden.
Bestimmung von Mikrosieben-Maschenweiten
Neben der Inline-Messung von Injektionsnadeln ist auch die Inline-Bestimmung von Maschenweiten von Mikrosieben eine mögliche Applikation. Im Gegensatz zu mechanischen Prüfverfahren mit Prüfsand oder Glaskugeln ist die optische Vermessung der Maschendimensionen ein schnelles und zuverlässiges Messverfahren für die Inline-Kontrolle von Fertigungsergebnissen. Die Beurteilung der Maschenweitenverteilung und die Rückführbarkeit zu entsprechenden Normen wie z.B. die ASTM E 11, kann mit dem neuen Imaging Modul Profile realisiert werden. Neben den genannten Applikationen sind aufgrund des neuartigen Konzepts der Imaging Modul Plattform erstmals auch viele weitere Produktvariationen möglich sowie kundenspezifische OEM Softwarelösungen als Teil einer Plug&Play Inline Profilemessung die bislang nicht umsetzbar waren.